Der Begriff abnorme uterine Blutungen bezeichnet Anomalien in Häufigkeit, Volumen, Dauer und Regelmäßigkeit der Menstruationsblutung. Sie können mit dem Akronym PALM-COEIN klassifiziert werden, wobei PALM die strukturellen Ursachen und COEIN die nicht-strukturellen Ursachen umfasst: Die einzelnen Buchstaben stehen für Polyp (P), Adenomyosis uteri (A), Leiomyom (L), Malignom/Hyperplasie (M), Koagulopathie (C), Ovulationsstörung (O), Endometrium (E), iatrogene Ursache (I) und nicht anderweitig klassifizierte Ursache (N). Zur Diagnosestellung ist eine sorgfältige Anamnese und körperliche Untersuchung, ebenso wie Labordiagnostik und ein transvaginaler Ultraschall transvaginaler Ultraschall Bildgebende Verfahren in der Schwangerschaft erforderlich. Die Therapie hängt stark von der zugrundeliegenden Ätiologie ab und umfasst neben einer Kreislaufstabilisierung bei hämodynamisch relevanter Blutung eine medikamentöse und/oder chirurgische Therapie.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Aufgrund der bisherigen Uneinheitlichkeit der Terminologien rund um die AUB wurde 2011 ein neues System zur Beschreibung und Klassifikation von AUB entwickelt.
Alter Terminus> | Bevorzugter Terminus |
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Oligomenorrhoe | Seltene Menstruationsblutung |
Polymenorrhoe | Häufige Menstruationsblutung |
Menorrhagie | Abnorme uterine Blutung/starke Menstruationsblutung |
Metrorrhagie | Abnorme uterine Blutung/Intermenstruelle Blutung |
Amenorrhoe Amenorrhoe Kongenitale Fehlbildungen der weiblichen Geschlechtsorgane | Amenorrhoe Amenorrhoe Kongenitale Fehlbildungen der weiblichen Geschlechtsorgane (keine Veränderung) |
Dysfunktionelle uterine Blutung | Verwenden Sie bestimmte Störungen (oder die neuen Begriffe) |
Die Ursachen der AUB werden nach dem PALM-COEIN-System klassifiziert, das ein Akronym ist.
Ätiologie | Präsentation | Andere klinische Befunde |
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Polyp (AUB-P) | Starke, Zwischen- und/oder verlängerte uterine Blutung |
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Adenomyosis uteri (AUB-A) | Starke, Zwischen- und/oder verlängerte uterine Blutung |
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Leiomyom (AUB-L) | Starke, Zwischen- und/oder verlängerte uterine Blutung |
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Malignom und Hyperplasie (AUB-M) |
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Ätiologie | Präsentation | Andere klinische Befunde |
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Koagulopathie (AUB-C) | Abnorme bzw. starke Blutung seit der Menarche Menarche Menstruationszyklus | Anamnestische Blutungsneigung (z. B. Zahnfleischblutungen, postpartale Blutungen) |
Ovulationsstörung (AUB-O) | Seltene Blutungen | Funktionelle hypothalamische Amenorrhoe Amenorrhoe Kongenitale Fehlbildungen der weiblichen Geschlechtsorgane (Essstörung): Gewichtsverlust |
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Funktionelle hypothalamische Amenorrhoe Amenorrhoe Kongenitale Fehlbildungen der weiblichen Geschlechtsorgane (Stress): psychologische Faktoren | |
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Polyzystisches Ovarialsyndrom (
PCOS
PCOS
Polyzytisches Ovarialsyndrom (PCO Syndrom, PCOS)):
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Amenorrhoe Amenorrhoe Kongenitale Fehlbildungen der weiblichen Geschlechtsorgane | Prämature Ovarialinsuffizienz (POI):
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Anzeichen und Symptome anderer endokriner Erkrankungen, die die Ovulation beeinflussen (z. B. Hyperthyreose Hyperthyreose Thyreotoxikose und Hyperthyreose, Hypothyreose Hypothyreose Hypothyreose, Hyperprolaktinämie Hyperprolaktinämie Hyperprolaktinämie) | |
Unregelmäßige Blutungen | Altersbedingte Anovulation vor der Menarche Menarche Menstruationszyklus oder nach der Menopause Menopause Menopause | |
Endometrium (AUB-E) | Starke, Zwischen- oder verlängerte Blutung | PID PID Entzündliche Erkrankungen des Beckens: |
Zwischenblutung | Endometriumatrophie: begleitet von vaginaler Atrophie | |
Iatrogen (AUB-I) | Abnorme oder Zwischenblutung | Abhängig vom verabreichten Medikament |
Nicht anders klassifiziert (AUB-N) | Schlecht definiert oder extrem selten (z. B. arteriovenöse Malformation, Isthmozele) |