Zu den antiviralen Mitteln gegen humane Herpesviren (HHVs) gehören u. a. Aciclovir, Cidofovir und Foscarnet. Humane Herpesviren sind DNA-Viren DNA-Viren Viren: Merkmale, Aufbau und Vermehrung aus der Familie der Herpesviridae zu der beispielsweise das Herpes-simplex-Virus (HSV), Varicella-Zoster-Virus (VZV), Cytomegalievirus (CMV), Epstein-Barr-Virus Epstein-Barr-Virus Epstein-Barr-Virus (EBV) und HHV-8 gehören. Die antiviralen Pharmaka wirken im Allgemeinen durch eine Hemmung der DNA-Polymerasen. Aciclovir benötigt virale und zelluläre Kinasen, damit es nach seiner Phosphorylierung in die virale DNA DNA Die Desoxyribonukleinsäure – Aufbau, Struktur und verschiedene Arten der DNA eingebaut werden kann. Cidofovir wiederum erfordert lediglich eine Phosphorylierung durch die zelluläre Kinasen, sodass es auch gegen Viren mit mutierten Thymidinkinasen wirkt. Foscarnet (ein Pyrophosphat-Analogon) erfordert keine Phosphorylierung. Eine gemeinsame Nebenwirkung der Wirkstoffe ist die Nephrotoxizität. Aciclovir kann darüber hinaus Harnabflussstörungen verursachen, wenn es in den Nierentubuli auskristallisiert. Foscarnet birgt das Risiko von Elektrolytstörungen und Krampfanfällen. Die nephrotoxische Wirkung von Cidofovir kann durch eine intravenöse Verabreichung und die gleichzeitige Gabe von Probenecid Probenecid Medikamente zur Behandlung von Gicht verringert werden.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Aciclovir:
Wirkmechanismus von Aciclovir:
Aciclovir durchläuft eine sequentielle Phosphorylierung durch virale Thymidinkinasen (TK) und zelluläre Kinasen. Da für die Phosphorylierung von Aciclovir eine virale TK erforderlich ist, entfaltet es seine Wirkung nur in infizierten Zellen. Zelluläre Kinasen wandeln das Monophosphat in Aciclovirtriphosphat um, das anschließend mit Desoxyguanosintriphosphat (dGTP) um die virale DNA-Polymerase konkurriert. Das Triphosphat wird in die virale DNA eingebaut und führt zu einem Kettenabbruch, da eine 3′-Hydroxylgruppe fehlt.
Aciclovir:
Aciclovir:
Wirkstoff | Eigenschaften und Wirkmechanismus | Pharmakokinetik Pharmakokinetik Pharmakokinetik und Pharmakodynamik | Zugelassene Indikation | Unerwünschte Arzneimittelwirkungen |
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Aciclovir |
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Schlechte orale Bioverfügbarkeit |
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Valaciclovir |
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Gute orale Bioverfügbarkeit | ||
Penciclovir |
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Topische Applikation | Herpes labialis | Leichte Nebenwirkungen |
Famciclovir |
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Bessere orale Bioverfügbarkeit als Penciclovir |
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Ganciclovir |
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Infektionen mit Cytomegalievirus (CMV) |
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Valganciclovir |
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Bessere orale Bioverfügbarkeit als Ganciclovir |
Cidofovir ist ein Cytidin-Nukleotid-Analogon.
Chemische Struktur von Cidofovir
Bild : „Cidofovir“ von ljfa-ag. Lizenz: Public DomainFoscarnet ist ein Pyrophosphat-Analogon.
Chemische Struktur von Foscarnet
Bild : „Foscarnet“ von Fvasconcellos. Lizenz: Public DomainAntivirales Mittel | Wirkmechanismus | Indikationen | Schwerwiegende Nebenwirkungen |
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Aciclovir (Nukleosidanalogon) | Polymerase-Inhibitor, der eine Phosphorylierung durch virale Kinasen erfordert |
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Harnabflussstörung |
Cidofovir (Nukleotidanalogon) | Polymerase-Inhibitor, der eine Phosphorylierung durch zelluläre Kinasen erfordert | Zugelassen für CMV-Retinitis mit Aktivität gegen andere Viren* | Nephrotoxizität (daher intravenöse Applikation und Gabe von Probenecid Probenecid Medikamente zur Behandlung von Gicht) |
Foscarnet (Pyrophosphat-Analogon) | Polymerase-Inhibitor, der keine Phosphorylierung erfordert | Resistente CMV- und HSV-Infektionen |
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