Bartonella ist eine Gattung gramnegativer Bakterien aus der Familie der Bartonellaceae. Sie leben fakultativ intrazellulär und vermehren sich in Erythrozyten Erythrozyten Erythrozyten und Endothelzellen. Bartonella kann sowohl gesunde Menschen infizieren als auch als opportunistischer Krankheitserreger auftreten. Übertragen werden Bartonella-Arten durch Vektoren wie Zecken, Flöhe, Sandmücken und Stechmücken. Es gibt drei bekannte wichtige Arten, die unterschiedliche Erkrankungen verursachen. Eine B. henselae-Infektion ist am häufigsten und verursacht die Katzenkratzkrankheit. Bei immungeschwächten Patient*innen kann B. henselae zu einer bazilläre Angiomatose Bazilläre Angiomatose AIDS-definierende Erkrankungen (BA) führen. Die anderen beiden Arten sind humanspezifisch: B. bacilliformis verursacht das Fünftagefieber (oder auch Grabenfieber) und manchmal auch eine BA, während B. quintana das Oroya-Fieber und die Verruga peruana verursacht.
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Transmissionselektronenmikroskopische Aufnahmen, die die Morphologie von Bartonella bacilliformis zeigen:
Die Skalenbalken (zum Größenvergleich) stellen 100 nm in Bild A und 500 nm in Bild B dar.
Pathogenese der Bartonellose:
Nach der Übertragung durch einen Arthropodenvektor (a) besiedeln die Bartonella-Bakterien die Haut (b). Die Bakterien werden dann zum Gefäßendothel transportiert (c) und werden in den Blutkreislauf eingeschleust, um in die Erythrozyten einzudringen (d). Nach der Replikation innerhalb der Erythrozyten (e) verbleiben die Bakterien in der intraerythrozytären Nische (f), die sie für die Übertragung durch einen anderen blutsaugenden Arthropoden geeignet machen (g).
Die Bartonellose beim Menschen wird durch drei Hauptarten von Bartonella-Bakterien verursacht und führt zu einer Vielzahl von Symptomen und Krankheiten, die von der jeweiligen Art und dem Immunstatus der infizierten Person abhängen.
Art | Krankheit |
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B. bacilliformis |
Oroya-Fieber (Synonym: Carrion-Krankheit):
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B. quintana |
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B. henselae |
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Übertragung:
Klinik:
Übertragung:
Klinik:
Übertragung:
Klinik:
Klinik eines Patienten mit bazillärer Angiomatose:
A: Mehrere rote Papeln auf der Brust und am Bauch
B: 2x Knötchen auf dem Rücken
C: Papeln im Gesicht mit einer subkutanen Massenläsion über dem linken Jochbeinbogen
Katzenkratzkrankheit:
Aktive Hautläsionen, die in der Regel schmerzlos sind, treten einige Tage bis 2 Wochen nach der Inokulation bei ⅓ bis ⅔ der Patient*innen auf. In der Regel entwickelt sich 1–3 Wochen nach der Inokulation eine schmerzhafte regionale Lymphadenopathie.
Periphere axilläre Lymphadenopathie bei einem 5-jährigen Kind mit Katzenkratzkrankheit
Bild: „The significance of Bartonella henselae bacterias for oncological diagnosis in children” von Mazur-Melewska K, Jończyk-Potoczna K, Mania A, Kemnitz P, Szydłowski J, Służewski W, Figlerowicz M. Lizenz: CC BY 4.0Histologisches Bild, Silberfärbung und PCR der Katzenkratzkrankheit:
A: Der betroffene Lymphknoten weist eine reaktive follikuläre Hyperplasie und mehrere Mikroabszesse auf.
B: Zahlreiche Neutrophile sind in den nekrotischen Herden des Lymphknotens zu sehen.
C: Im Lymphknoten finden sich einige Bakterienklumpen (schwarze Silberfärbung).
D: Ergebnisse der semi-nested PCR für Bartonella henselae. Fraktion 1 und 5 zeigen den DNA-Leitermarker; Spur 2 zeigt eine positive Kontrolle, Spur 3 eine negative Kontrolle und Spur 4 dasLymphknotengewebe des Patienten.
Histopathologisches Präparat eines Patienten mit bazillärer Angiomatose: Eine dunkel gefärbte Ansammlung von Bartonella quintana (durch einen Pfeil gekennzeichnet) wird durch die Warthin-Starry-Färbung einer Gewebeprobe sichtbar.
Bild: “Warthin-Starry staining” von Service de maladies infectieuses et de médecine tropicale, hôpital Nord, APHM, Marseille, France.Die meisten Fälle von Bartonellose können durch die Feststellung charakteristischer Symptome und körperlicher Befunde sowie einer vollständigen Anamnese diagnostiziert werden. Zur Bestätigung der Diagnose werden spezialisierte Labortests durchgeführt.
Abgesehen von der unterstützenden symptomatischen Therapie, hängt die Behandlung von der spezifischen Bartonella-Spezies und dem Schweregrad des jeweiligen Falls ab. Zur Beratung zur Antibiotikatherapie sind spezialisierte Mikrobiolog*innen zurate zuziehen.