Das Bartter-Syndrom ist eine seltene, autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung, welche die Nieren Nieren Niere betrifft und sich je nach Gendefekt entweder pränatal mit schweren oder lebensbedrohlichen Manifestationen oder im Kindes- oder Erwachsenenalter mit einem milderen Verlauf präsentiert. Die klinische Erkrankung resultiert aus einer fehlerhaften renalen Rückresorption von Natriumchlorid im dicken aufsteigenden Teil der Henle-Schleife, in welchem normalerweise ca. 30 % des gefilterten Salzes resorbiert werden. Das Bartter-Syndrom ist durch Salzverlust und Hypokaliämie gekennzeichnet und zeigt sich mit Elektrolytanomalien und deren Folgen, wie z. B. Erbrechen Erbrechen Erbrechen im Kindesalter und Dehydration Dehydration Volumenmangel und Dehydration. Die Diagnose wird durch Labortests gestellt, die die typische hypokaliämische metabolische Alkalose Metabolische Alkalose Metabolische Alkalose und eine Hyperkalziurie zeigen. Zu den weiteren typischen Laborwerten zählen erhöhte Serum-Renin- und Aldosteron-Werte. Patient*innen haben in der Regel einen normalen Blutdruck. Die Therapie setzt sich unter anderem zusammen aus einer Normalisierung der Serumelektrolytspiegel und ACE-Hemmern und Angiotensin-Rezeptor-Blockern zur Verbesserung von Hypokaliämie und Proteinurie.
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Beim Bartter-Syndrom (BS) handelt es sich um eine seltene genetische (autosomal-rezessiv) Erkrankung, die aus einem Defekt der Natriumchlorid-Reabsorption im dicken aufsteigenden Teil der Henle-Schleife resultiert und zu Hypokaliämie, metabolischer Alkalose, Salzverlust und Hypotension führt.
Aufgrund eines von mehreren, verschiedenen autosomal-rezessiven genetischen Defekten kommt es zu einer variablen Nierentubuluserkrankung, die durch Salzverlust und Hypokaliämie in allen Subtypen gekennzeichnet ist.
Es gibt eine signifikante genetische Heterogenität bei BS; das Krankheitsbild kann von homozygoten oder gemischt heterozygoten Mutationen in einem der Gene verursacht werden, die die Aktivität von Elektrolyttransportern in der TAL reduzieren. Daher variieren Schwere und klinisches Erscheinungsbild von BS mit jedem Typ.
Name | Typ | Betroffenes Protein | Schweregrad |
---|---|---|---|
Neugeborenen Bartter-Syndrom (Hyperprostaglandin-E-Syndrom) | l | NKCC2 | Schwer |
Neugeborenen Bartter-Syndrom | II | ROMK-Kanal | Schwer |
Klassisches Bartter-Syndrom | III | ClC-Kb | Leicht |
Klassisches Bartter-Syndrom mit Innenohrschwerhörigkeit (Hyperprostaglandin-E-Syndrom) | IVa | Barttin (die β-Untereinheit von ClC-Ka und ClC-Kb) | Schwer |
IVb | Gleichzeitige Mutationen in ClC-Ka und ClC-Kb | Schwer | |
Bartter-Syndrom mit Hypokalzämie Hypokalzämie Hypokalzämie (auch als autosomal-dominanter Hypoparathyreoidismus Hypoparathyreoidismus Hypoparathyreoidismus bezeichnet) | V | CaSR | Leicht |
Die klinischen Manifestationen von BS sind meist auf Elektrolytstörungen und deren Folgen zurückzuführen. Die Symptome sind bei Heterozygoten weniger schwer ausgeprägt. Die tubulären Defekte im Ionentransport führen zu einer klinischen Störung, die derjenigen ähnelt, die bei langfristiger Einnahme eines Schleifendiuretikums (z. B. Furosemid) beobachtet wird.
Typischerweise bei den Typen I, II, IVa und IVb. Häufige Ergebnisse sind:
Häufige Symptome sind:
Die Diagnose eines BS wird durch Laborbefunde gestellt, nachdem sich ein klinischer Verdacht aus Anamnese und körperlicher Untersuchung ergeben hat.
Die tubulären Defekte bei BS können nicht korrigiert werden (außer durch Nierentransplantation Nierentransplantation Organtransplantation). Das Ziel der Behandlung besteht darin, die Auswirkungen erhöhter Prostaglandine, Renin und Angiotensin bei den Typen I, II und IV zu verringern. Bei der milderen Form des Erwachsenen oder der klassischen BS besteht das primäre Ziel darin, den Serumkaliumspiegel zu normalisieren.