Beckenfrakturen beschreiben Unterbrechungen der Kortikalis eines Beckenknochens, einschließlich Beckenschaufelfrakturen, Acetabulumfrakturen oder Beckenringfrakturen. Die Patient*innen stellen sich häufig mit einem Trauma oder einem Sturz in der Anamnese, einer Längendifferenz der unteren Extremitäten, starken Palpationsschmerzen und mechanischer Instabilität vor. Bei älteren Patient*innen mit Osteoporose Osteoporose Osteoporose können atraumatische Fragilitätsfrakturen auftreten. Die Diagnose wird klinisch gestellt und durch geeignete bildgebende Verfahren bestätigt. Sofortmaßnahmen nach Trauma umfassen die Blutungskontrolle, hämodynamische Stabilisierung und mechanische Fixierung des Beckens. Bei Hochrasanztraumata ist häufig eine Operation indiziert. Diese Fälle sind mit einer anhaltenden Verminderung der Lebensqualität assoziiert.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Eine Beckenfraktur beschreibt die Unterbrechung der Kortikalis eines der Beckenknochen. Zu diesen Frakturen gehören Beckenschaufel-, Acetabulum- und der Beckenringfrakturen (Os Sacrum und Os coxae).
Mehrere Knochen Knochen Aufbau der Knochen bilden zusammen einen knöchernen Ring, der sich ventral an der Symphysis pubica und dorsal am Os coccygis schließt.
Die Young-Burgess-Klassifikation umfasst 3 Kategorien von Beckenfrakturen, die nach Verletzungsmechanismen benannt sind.
Young-Burgess-Klassifikation der Beckenfrakturen
Bild von LecturioLetournel-Klassifikation der Acetabulumfrakturen
Bild von LecturioLetournel-Klassifikation der Acetabulumfrakturen
Bild von LecturioAO-Klassifikation:
Beckenfrakturen:
Acetabulumfrakturen:
Die Klassifikation erfolgt nach Letournel, Brandser und March sowie Judet. Im Allgemeinen werden sie in einfache (Einfragmentfraktur) oder komplexe (Mehrfragmentfraktur) Frakturen eingeteilt, die nach Lokalisation benannt sind:
AO-Klassifikation:
Die Untersuchung einer Beckenfraktur erfolgt im größeren Kontext der Traumaversorgung in der Notaufnahme nach dem Advanced Trauma Life Support (ATLS) zur Beurteilung und gleichzeitigen Behandlung von Verletzungen. Das Becken ist eine wichtige Blutungsquelle und muss besonders bei hypotensiven Patient*innen bedacht werden.
Untersuchung auf weitere Begleitverletzungen bei Verdacht auf Beckenfraktur.
Die Diagnose einer Beckenfraktur wird zunächst klinisch gestellt und durch geeignete diagnostische Bildgebung bestätigt. Bei Beckenfrakturen mit Beteiligung des Beckenrings können auch Urethra- oder Blasenverletzungen vorliegen. Eine urologische Abklärung kann notwendig sein.
Röntgenbild (a.p.-Projektion des Beckens) mit Beckenfraktur: Erweiterung der Schambeinfuge
Bild: „Case Example a) Xray APC 3 Pelvic injury b) CT scan showing opening of Right SI joint c) Fixation with posterior SI screws and INFIX anteriorly d) Incisions for insertion of INFIX before closure.“ von Vigdorchik JM, Esquivel AO, Jin X, Yang KH, Onwudiwe NA, Vaidya R. Lizenz: CC BY 2.0CT einer Darmbeinfraktur
Bild: „Trans-arterial and trans-venous interventional radiology for an elderly patient with life-threatening pelvic injury after accidental fall due to life-threatening cardiac arrythmia: a case report“ von Morozumi J, Arai T, Otha S. Lizenz: CC BY 3.0A. p. Röntgenaufnahme des Beckens:
Zu sehen ist eine rechtsseitige Acetabulumfraktur des vorderen Pfeilers.
A. p. Röntgenaufnahme der rechten Hüfte:
Zu sehen ist eine Hinterwand- und Pfeilerfraktur des rechten Acetabulums und eine Fraktur des ipsilateralen Ramus inferior des Os pubis.
Bei Beckenfrakturen, die einen Verlust der Stabilität des Beckenrings aufweisen, wird die abschließende Frakturbehandlung und Blutungskontrolle von Unfallchirurg*innen und/oder Orthopäd*innen durchgeführt. Bei Fragilitätsfrakturen älterer Menschen, die keine Operation erfordern, sind Analgesie Analgesie Anästhesiologie: Geschichte und Grundkonzepte und eine frühe Mobilisierung wichtig.
Beispiel eines Lakens, das als Beckenschlinge verwendet wird
Bild: „Use of a noninvasive pelvic circumferential compression device (PCCD) has become commonplace, and has become a well-established component of ATLS protocol“ von Rahul Vaidya et al. Lizenz: CC BY 4.0