Belastung und Beanspruchung am Arbeitsplatz

In der Arbeitsmedizin spielen die Belastung und Beanspruchung am Arbeitsplatz eine wichtige Rolle. Unter Belastung versteht man die direkte Wirkung der Arbeit auf die arbeitende Person, während die Beanspruchung die Wirkung der Belastung beschreibt. Es existieren verschiedene Formen der Belastung: physisch, psychisch, psychosozial und physikalisch. Im Zuge der Arbeitsmedizin können präventive Maßnahmen getroffen werden, um gesundheitliche Schäden durch eine zu hohe Belastung zu vermeiden. Hierzu zählen z. B. Grenzwerte für potenziell toxische Stoffe oder auch ein ergonomischer Arbeitsplatz.

Aktualisiert: 15.02.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Überblick

Definition von Belastung und Beanspruchung

Belastung: wertfreie Bezeichnung für die aus der Art der Arbeitsaufgabe und deren Arbeits- und Ausführungsbedingungen resultierenden Einflüsse, die eine Wirkung auf die Arbeitenden haben

Beanspruchung: Wirkung der Belastung, die sich in Veränderungen von Organen und Organsystemen, im Belastungs- und Beanspruchungserleben sowie der Handlungsfähigkeit zeigt

Belastungsarten

Es existieren verschiedene Formen der Belastung, wobei sie meist in Mischformen auftreten.

  • Physische Belastung: Energiestoffwechsel
  • Psychische Belastung: Informationsverarbeitungsprozesse
  • Psychosoziale Belastung: zwischenmenschliche Beziehungen, Interaktion
  • Belastung durch Umweltfaktoren: v. a. physikalische, chemische und biologische Faktoren

Work-Ability-Index

Der Work-Ability-Index ist ein Messinstrument zur Bestimmung der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit eines Menschen:

  • In den 1990er Jahren von dem finnischen Forscher Juhani Illmarinen entwickelt
  • Erfassung der Arbeitsfähigkeit von Erwebstätigen
  • Kann von den Arbeitnehmer*innen selbst oder von Dritten, z. B. Betriebsärzt*innen, ausgefüllt werden
  • Im Fragebogen sind sieben Items enthalten:
    • Arbeitsfähigkeit im Vergleich zu der besten jeweils erreichten
    • Arbeitsfähigkeit in Bezug auf die Bewältigung der aktuellen Arbeitsanforderungen
    • Anzahl der aktuellen, vom Arzt diagnostizierten Erkrankungen
    • Geschätzte Beeinträchtigung der Arbeit als Folge der Erkrankungen
    • Krankenstand des letzten Jahres
    • Eigene Vorhersage der Arbeitsfähigkeit in den nächsten 2 Jahren
    • Mentale Ressourcen zur Bewältigung der Arbeitsanforderungen

Grenzwerte in der Arbeitsmedizin

Seit der Gefahrenstoffverordnung von 2005 werden bezüglich der Schutzmaßnahmen für chemische Stoffe am Arbeitsplatz nur noch der Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) und der biologische Grenzwert (BGW) angegeben. Die zuvor verwendeten Begriffe Maximale Arbeitsplatz-Konzentration (MAK-Wert) und Biologischer Arbeitsplatz-Toleranzwert (BAT-Wert) werden aber nach wie vor von der Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe der Deutschen Forschungsgemeinschaft verwendet. Diese Kommission veröffentlicht jährlich Grenzwertlisten.

AGW

  • Gesetzlichen Grenzwert für Schadstoffe in der Luft am Arbeitsplatz
  • Angabe einer Konzentration, ab welcher ein Stoff schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit hat
  • Arbeitsplatzgrenzwerte entsprechen Schichtmittelwerten.

BGW

  • Gesetzlichen Grenzwert für die toxikologisch-arbeitsmedizinisch abgeleitete Konzentration eines Stoffes oder dessen Metaboliten, bei dem die Gesundheit noch nicht beeinträchtigt wird
  • Beschäftigte können dem gleichen Arbeitsstoff ausgesetzt sein und trotzdem verschiedene Werte im Biomonitoring haben. Gründe dafür sind Unterschiede in:
    • Hautresorption
    • Atemminutenvolumen
    • Persönliche Arbeitshygiene (Raucher*innen haben gehäuften Hand-Mund-Kontakt!)
    • Metabolisierung

MAK- und BAT-Wert

  • MAK:
    • Maximal zulässige Arbeitsplatz-Konzentration eines Stoffes als Gas, Dampf oder Schwebstoff in der Atemluft, bei der keine gesundheitlichen Schäden zu erwarten sind
    • Ausgehend von einer wiederholten und langfristigen Exposition bei 8 Arbeitsstunden/Tag und Wochenarbeitszeit von 40 Stunden
  • BAT: maximal zulässige Konzentration eines Arbeitsstoffes im Blut, Urin oder der Atemluft des Menschen, bei der nach aktuellem Wissen die Gesundheit des Menschen nicht geschädigt wird

KMR-Stoffe

KMR-Stoffe sind krebserzeugende, keimzellmutagene und reproduktionstoxische Arbeitsstoffe (= kanzerogen, mutagen, reproduktionstoxisch). Es existieren keine gesundheitsbasierten Grenzwerte, da keine Toleranzwerte nachgewiesen werden konnten, die eine gesundheitliche Unbedenklichkeit garantieren.

GHS toxicity symbol

Globally Harmonized System of Classification and Labelling of Chemicals (GHS): Piktogamm für toxische Substanzen

Bild: „GHS-pictogram-skull“ von unbekannt. Lizenz: Public Domain

Physische Belastung und Beanspruchung in der Arbeit

Ergonomie

Unter Ergonomie versteht man die Wissenschaft der menschengerechten Arbeitsgestaltung. Sie soll dafür sorgen, dass Maschinen und Anlagen weitestgehend fehlerlos und unfallfrei bedient werden können. Ebenso sollten natürliche Körperhaltungen gewährleistet werden.

Wichtige ergonomische Vorgaben

  • Wechsel der Körperhaltungen (Gehen, Stehen und Sitzen)
  • Tragen von Lasten möglichst nah am Körper, mit beiden Armen oder in der Mitte auf dem Rücken. Wenn Umsetzen stattfindet, dann ohne Rotation der Wirbelsäule Wirbelsäule Wirbelsäule
  • Kopf- und Nackenhaltung: Normalsehlinie 10–15° unter der Horizontalen

Umwelteinflüsse

  • Lärm: hoher Pegel führt zu Konzentrations- und Hörstörungen
  • Mechanische Schwingungen: Beachtung des K-Werts
  • Beleuchtung: Anpassung der Beleuchtungsstärke an die Sehanforderungen, Vermeidung von Blendung
  • Farben: Orientierungshilfe, Sicherheitssymbole, Kontraste, psychologische Wirkung
  • Klima: Effektivtemperatur (Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftgeschwindigkeit) im Behaglichkeitsbereich

Bildschirmarbeitsplätze

Die Zahl der Bildschirmarbeitsplätze steigt stetig an. Nicht nur Noxen können dem Menschen schaden, sondern auch Arbeitsplätze, die nicht ergonomisch gestaltet sind. Häufige Beschwerden an Bildschirmarbeitsplätzen sind:

  • Kopfschmerzen
  • Augenbrennen
  • Nackenbeschwerden
  • Beschwerden im Bereich der Unterarme und Hände (auch Bursitis, Sehnenscheidenentzündung)
  • Raumklima wird als nicht ideal befunden (Licht, Luftfeuchtigkeit, …)

Ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz sollte folgende Vorgaben erfüllen:

  • Abstand des Kopfes zum Monitor mindestens 50 cm
  • Bildschirm im rechten Winkel zum Fenster ausgerichtet
  • Die oberste Bildschirmzeile soll knapp unter der waagrechten Sehachse liegen.
  • Ellenbogen liegen auf einer Ebene mit Maus und Tastatur.
  • Ober- und Unterarm Unterarm Unterarm sowie Ober- und Unterschenkel Unterschenkel Unterschenkel stehen in einem 90° Winkel zueinander.
  • Feste Unterlage für die Füße, ggf. Hocker nutzen
Ergonomische Bildschirmarbeitsplätze

Vorgaben für einen ergonomischen Arbeitsplatz

Bild: „Computer Workstation Variables“ von Berkeley Lab. Lizenz: CC0 1.0

Psychische/Psychosoziale Belastung und Beanspruchung

Um psychische Belastung am Arbeitsplatz zu erfassen, kann zwischen personenunabhängigen und subjektiven Belastungen unterschieden werden.

  • Die subjektive Beanspruchung beinhaltet, wie die Person ihre Arbeit erlebt. Vor allem zwei Modelle sind für die subjektiven Bedingungen von Arbeitsbedingungen wichtig:
    • Anforderungs-Kontroll-Modell
    • Gratifikationskrisen-Modell
  • Personenunabhängige Belastungsfaktoren sind:
    • Zeitdruck (häufig aufgrund von Rationalisierung und Personalabbau)
    • Multitasking (z. B. E-Mails, Telefon, Handy)
    • Hohe Verantwortung
    • Unsicherheit des Arbeitsplatzes (z. B. befristete Verträge, Zeitarbeitsfirmen)
    • Lange Anfahrtswege
    • Hohe Anforderung an das Individuum durch oft wechselnde Technologien (v. a. Software)
  • Die Arbeitsaufgaben können schlechter bewältigt werden, wenn v. a. vier Beanspruchungsreaktionen auftreten:
    • Ermüdung
    • Stress
    • Monotonie
    • Psychische Sättigung
  • Auch Mobbing stellt eine große und ernstzunehmende Belastung am Arbeitsplatz dar. Mögliche Folgen:
    • Psychosomatische Beschwerden
    • Lange Krankenstände
    • Kündigungen, Versetzungen
    • Frühberentung
    • Der Betrieb muss Präventions- und Interventionsarbeit bei Mobbing leisten!

Physikalische Belastung und Beanspruchung

Häufige physikalische Einwirkungen am Arbeitsplatz sind:

  • Vibrationen
  • Lärm
  • Hitze

Schädigung durch Vibrationen und Erschütterungen

Arbeiten, bei denen der Betroffenen vor allem starke Schwingungen mit Händen und Armen aufnimmt, sind mit bestimmten Werkzeugen/Maschinen (Schlagschrauber, Schneide-/Schleif-/Poliermaschinen, Niethämmer, Anklopfhämmer) verbunden.

Die Bereiche, in denen solche Geräte vorrangig zum Einsatz kommen, sind:

  • Forstwirtschaft
  • Hoch- und Tiefbau
  • Metallverarbeitende Industrie
  • Schiffsbau

Man unterscheidet bei den vibrationsbedingten Erkrankungen drei Gruppen von Berufskrankheiten:

  • Erschütterungsbedingte Erkrankungen (BK 2103)
  • Vibrationsbedingte Erkrankungen (BK 2104)
  • Bandscheibenerkrankungen durch Ganzkörperschwingungen (BK 2110).
Tabelle: Überblick der beruflich verursachten Vibrations- und Erschütterungserkrankungen
Erschütterungsbedingte Erkrankungen Vibrationsbedingte Erkrankungen Bandscheibenerkrankungen durch Ganzkörperschwingungen
Berufsgruppen
  • Steinbrucharbeiter*innen
  • Gussputzer*innen
  • Bauarbeiter*innen
  • Forstarbeiter*innen
  • Metallverarbeiter*innen
  • Hoch- und Tiefbauarbeiter*innen

Fahrer*innen selbstschwingender Maschinen (Traktoren, Gabelstapler, ältere Baumaschinen)

Ätiologie
  • Pressluftwerkzeuge und Bohrer erzeugen Rückstöße auf das ganze Arm-Hand-System
  • 2 Jahre Exposition schädigen bereits
Geräte mit Vibrationen von 30 bis 1000 Hz in Verbindung mit statischer Haltearbeit
  • Vor allem vertikale Ganzkörperschwingungen, die Bandscheiben schädigen
  • Mind. 10-jährige berufliche Exposition für kausalen Zusammenhang
Klinik
  • Schmerzen
  • Schwellung
  • Bewegungseinschränkung
  • Degenerative Veränderung: Zystenbildung, Handfrakturen, Osteonekrosen
  • Periphere Durchblutungsstörungen
  • Initiale intermittierende Durchblutungsstörungen
  • Jahrelange Exposition: irreversible Schäden peripherer Nerven und Gefäße → vibrationsbedingtes, vasospastisches Syndrom (traumatisches Raynaud-Syndrom)
  • Lokales Lumbalsyndrom
  • LWS-Syndrom
  • Lumboischialgie
  • Mono-/polyradikuläre lumbale Wurzelsyndrome
  • seudoradikuläres Syndrom, Kaudasyndrom
  • Ermittlung der Beurteilungsschwingstärke (K-Wert)
Therapie und Prognose
  • Irreversibel
  • Chirurgische Sanierung
  • Prävention durch vibrationsgedämpfte Geräte
  • Kalzium-Antagonisten
  • Geringfügige Verbesserung bei Unterlassung der Tätigkeit
  • Prognose abhängig von Expositionsdauer und Beschwerdeausmaß
Entsprechend nicht beruflich bedingten Wirbelsäulensyndromen
Vibrationsbedingtes vasospastisches Syndrom

Vibrationsbedingtes vasospastisches Syndrom:
Eine Durchblutungstörung der Hände führt zur Weißfärbung der Finger.

Bild: „Hands of a person suffering from vibration-induced white finger disease“ von Susanne Voelter-Mahlknecht. Lizenz: CC BY 2.0

Lärmschwerhörigkeit

Die Lärmschwerhörigkeit gehört zu den anerkannten Berufskrankheiten (BK 2301). Sie ist durch eine über einen längeren Zeitraum der Lärmexposition verursachte periphere, cochleäre Innenohrschwerhörigkeit vom Haarzell-Typ definiert. Die Lärmschwerhörigkeit zeigt sich meist mit einem Hörverlust um 4 kHz (der sogenannten c5-Senke).

Ätiologie und Pathogenese

  • Die Haarzellen ermüden bei Lärmeinwirkung.
    • Dieser Vorgang wird temporary threshold thift (TTS) genannt.
    • Die Dauer, bis sich das Gehör wieder vollständig erholt hat, ist vom Ausmaß des TTS abhängig.
  • Die permanente Hörminderung Hörminderung Hörminderung stellt sich durch den Untergang von Haarzellen:
    • Permanent threshold thift (PTS)
    • Zuerst manifestiert sich die c5-Senke (c5 = fünfgestrichenes C aus der Musik bei 4184 Hz).
  • Lärmtypen mit besonders erhöhter Gefahr für Lärmschwerhörigkeit:
    • Knall, Explosion (> 137 dB): akute Hörschäden
    • Pfeifen/impulshaltige, tonhaltige Geräusche (> 4 Hz): erhöhte Gefährdung
    • Rauschen/Breitbandgeräusche/Brummen

Diagnostik und Therapie

  • Mit der Tonschwellenaudiometrie werden die gerade noch hörbaren Pegel bei verschiedenen Frequenzen bestimmt:
    • Lärmschwerhörigkeit zeigt sich bei verringerter Empfindlichkeit im Bereich von 4 kHz.
    • Beidseitig auftretende c5-Senke
  • Bei der Lärmschwerhörigkeit handelt es sich um eine irreversible Erkrankung.
    • Ein Fortschreiten kann nur durch die Beendigung der Lärmexposition verhindert werden.
    • Prophylaxe ist hier entscheiden:
      • Ausreichende Pausen vom Lärm
      • Kopfhörer, Ohrenstöpsel
      • Regelmäßige Untersuchungen des Hörvermögens
Noise deafness

Chronischer Hochton-Gehörschaden durch Lärm

Bild: „Noise deafness“ von Klaus D. Peter. Lizenz: CC BY 3.0

Hitze am Arbeitsplatz

Bei Schwerstarbeit werden Schweißmengen zwischen 0,5 l–4 l pro Stunde produziert. Der Mensch regelt seinen Temperaturhaushalt über Konvektion und Evaporation. Gegen Hitze sind im Vergleich zu Kälte nur wenige Schutzmaßnahmen möglich. Bei hitzebelasteter Schwerarbeit und fehlender Hitzeakklimatisierung kann es zum lebensbedrohlichen Hitzschlag Hitzschlag Hitzeerschöpfung/Hitzschlag kommen.

Kritische Schwellen thermischer Beanspruchung:

  • Anstieg der Kerntemperatur > 1,5 °C
  • Hautbenetzung über 70 % der Körperoberfläche (KOF)
  • Hauttemperaturen > 40 °C
Tabelle: Zwei typische Hitzekomplikationen im Überblick: Hitzeschlag und Hitzekollaps
Hitzeschlag Hitzekollaps
Ätiologie, Pathogenese Entstehung eines generalisierten Wärmestaus, wenn die Entwässerungsmechanismen ausgeschöpft sind
  • Akut beginnende Wärmebelastung → erhöhte Hautdurchblutung
  • Blutvolumen verschiebt sich in Peripherie
  • Nicht ausreichende zerebrale Durchblutung
Klinik
  • Gefühl von Unwohlsein
  • Durst
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Rotes Gesicht
  • Feuchte Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion
  • Trockene Schleimhäute
  • Flacher, schneller Puls
Therapie Notfall mit intensivmedizinischer Therapie:
  • Gekühlte Infusionen
  • Kühlende Umgebung
  • Rehydratation (mit Vorsicht!)
  • Antikonvulsive Therapie
  • Kopftieflagerung
  • Beinhochlagerung
  • Ausreichend Flüssigkeit zuführen
Prognose Abhängig von Alter und Begleiterscheinungen der Patient*innen sowie Effektivität der Maßnahmen Bei unkompliziertem Verlauf keine gesundheitlichen Folgen

Chemische Belastung und Beanspruchung

Für bestimmte Stoffe wurden Grenzwerte für die Luft (Arbeitsplatzgrenzwert) und für Blut, Urin und Serum (Biologischer Grenzwert) festgelegt. Zwei Gruppen von Stoffen tauchen hierbei häufig an Arbeitsplätzen bzw. der Arbeitsmedizin auf:

  • Schwermetalle (Dichte > 3,5 g/cm3): Blei, Quecksilber, Chrom Chrom Spurenelemente, Cadmium, Arsen
  • Organische Lösungsmittel

Gefährdung durch organische Lösungsmittel

Definition

  • Lösungsmittel können andere Gase, Flüssigkeiten oder Feststoffe lösen.
  • Keine chemische Reaktion zwischen gelöstem und lösendem Stoff
  • Lösungsmittel sind häufig Kohlenwasserstoffverbindungen mit niedrigem Siedepunkt.

Exposition und Wirkung

  • Verwendung von Lösungsmitteln: Reinigungs-, Metall-, Farb-, Gummi-, Klebstoff-, Kunstleder-, Erdöl- und Kunststoffindustrie
  • Auch enthalten in Pflanzenschutz- und Feuerlöschmitteln, in Druckfarben und in Betriebsflüssigkeiten für hydraulische Systeme
  • Alle Kohlenwasserstoffe besitzen eine hohe Lipidlöslichkeit. Dies führt zu:
    • Entfettung der Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion, Ekzembildung
    • Schleimhautzreizung
    • Störungen des ZNS (u. a. organisches Psychosyndrom mit Euphorie, Depression)

Therapie

Sofortmaßnahmen bei Intoxikationen umfassen:

  • Exposition und Aufnahme sofort stoppen
  • Bei oraler Aufnahme:
    • Aktivkohle
    • Magenspülung und Darmlavage
    • Natriumsulfat
    • Intubation mit forcierter Ventilation Ventilation Atemmechanik zur Abatmung des Lösungsmittels
  • Bei Hautkontakt: Reinigung mit Wasser und Seife

Gefährdung beim Umgang mit Schwermetallen

Table: Gefährdung beim Umgang mit Schwermetallen
Exposition am Arbeitsplatz Wirkungen Nachweis im Körper
Blei
  • Akkumulatoren (Autobatterienfertigung)
  • Metalllegierung
  • Glashütten
  • Sanierung von Altlasten (Rostschutzanstriche, Rohrleitungen)
Blei wird zu 95% an Erythrozyten Erythrozyten Erythrozyten gebunden → nur Vollblut ist geeignet zum Nachweis
Quecksilber
  • Herstellung von Thermometern, Messgeräten
  • Chemische Industrie: Feuervergoldung, Amalgame, Metalllegierungen
  • Hoher Dampfdruck → Aufnahme durch Inhalation → Akkumulation in Leber Leber Leber und Nieren Nieren Niere
  • Akut: Tracheobronchitis, Bronchopneumonie, Gastroenteritis Gastroenteritis Gastroenteritis, Nierenversagen
  • Chronisch: Ulzerationen Mundschleimhäute, Nierenschädigung, -störungen des ZNS
  • Metallisches Quecksilber: Urin
  • Organisches Quecksilber: Blut
Chrom Chrom Spurenelemente
  • Galvanotechnik
  • Farbstoffherstellung
  • Gerbereien
  • Glasindustrie
  • Stahllegierungen
  • Chromate in Zement
  • Ätzwirkung des Chroms
  • Typ IV-Allergen
  • Typische Erkrankung: Ulcus der Nasenscheidewand Nasenscheidewand Anatomie der Nase, Inhalation → Chromstaublunge, Lungen-CA, allergisches Kontaktekzem (Maurer)
  • Vollblut
  • Urin
Cadmium
  • Galvanik
  • Metallindustrie
  • Farbenpigment
  • Kunststoffstabilisatoren
  • Akkumulatoren
  • Zigarettenrauch
  • Akut: Vollblut
  • Chronisch: Urin
Arsen
  • Hüttenindustrie
  • Pigmentfarben
  • Glasindustrie
  • Halbleiterherstellung
  • Entsorgung von Kampfstoffen
  • Wasserbelastung mit Arsen in Entwicklungsländern
  • Reizwirkung auf Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion und Schleimhäute → Lungen-CA, Hautveränderungen und Tumoren
  • Neurotoxisch wirksam
  • Arsenwasserstoff → Hämolyse, Nierenschmerzen, dunkler Urin
Urin

Quellen

  1. Nowak. (2010). Arbeitsmedizin und klinische Umweltmedizin. 2. Auflage. Elsevier Verlag.
  2. Baur. (2013). Arbeitsmedizin. 3. Auflage. Springer Verlag. 2013. https://doi.org/10.1007/978-3-642-37413-5
  3. Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA). (n.d.). Arbeit und Psyche. https://www.gda-psyche.de/DE/Arbeit-und-Psyche-von-A-Z/inhalt.html (Zugriff am 13.02.2023)
  4. Beratungsgesellschaft für Gesundheits- und Arbeitschutz mbH (BfGA). (2023). Lexikon – Arbeitsschutz. https://www.bfga.de/arbeitsschutz-lexikon-von-a-bis-z/fachbegriffe-a-b/ (Zugriff am 13.02.2023)
  5. Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA). (2022). Grenzwertliste 2022. https://www.dguv.de/ifa/publikationen/reports-download/reports-2022/ifa-report-1-2022/index.jsp (Zugriff am 13.02.2023)

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eLearning Award 2023

Lecturio und die Exporo-Gruppe wurden für ihre digitale Compliance-Akademie mit dem eLearning Award 2023 ausgezeichnet.

eLearning Award 2019

Lecturio und die TÜV SÜD Akademie erhielten für den gemeinsam entwickelten Online-Kurs zur Vorbereitung auf den
Drohnenführerschein den eLearning Award 2019 in der Kategorie “Videotraining”.

Comenius-Award 2019

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Die Lecturio Business Flat erhielt 2019 das Comenius-EduMedia-Siegel, mit dem die Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien jährlich pädagogisch,  inhaltlich und gestalterisch
herausragende didaktische Multimediaprodukte auszeichnet.

IELA-Award 2022

Die International E-Learning Association, eine Gesellschaft für E-Learning Professionals und Begeisterte, verlieh der Lecturio Learning Cloud die Gold-Auszeichnung in der Kategorie “Learning Delivery Platform”.

Comenius-Award 2022

In der Kategorie “Lehr- und Lernmanagementsysteme” erhielt die Lecturio Learning Cloud die Comenius-EduMedia-Medaille. Verliehen wird der Preis von der Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien für pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch herausragende Bildungsmedien.

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Die Deutsche Gesellschaft für Verbraucherstudien (DtGV) hat Lecturio zum Branchen-Champion unter den deutschen Online-Kurs-Plattformen gekürt. Beim Kundenservice belegt Lecturio den 1. Platz, bei der Kundenzufriedenheit den 2. Platz.

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In der Rubrik Kundenservice deutscher Online-Kurs-Plattformen belegt Lecturio zum zweiten Mal in Folge den 1. Platz.

Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

Wolfgang A. Erharter

Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

Holger Wöltje

Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

Frank Eilers

Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

Yasmin Kardi

Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

Leon Chaudhari

Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.

Andreas Ellenberger

Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.

Zach Davis

Zach Davis ist studierter Betriebswirt und Experte für Zeitintelligenz und Zukunftsfähigkeit. Als Unternehmens-Coach hat er einen tiefen Einblick in über 80 verschiedene Branchen erhalten. Er wurde 2011 als Vortragsredner des Jahres ausgezeichnet und ist bis heute als Speaker gefragt. Außerdem ist Zach Davis Autor von acht Büchern und Gründer des Trainingsinstituts Peoplebuilding.

Wladislav Jachtchenko

Wladislaw Jachtchenko ist mehrfach ausgezeichneter Experte, TOP-Speaker in Europa und gefragter Business Coach. Er hält Vorträge, trainiert und coacht seit 2007 Politiker, Führungskräfte und Mitarbeiter namhafter Unternehmen wie Allianz, BMW, Pro7, Westwing, 3M und viele andere – sowohl offline in Präsenztrainings als auch online in seiner Argumentorik Online-Akademie mit bereits über 52.000 Teilnehmern. Er vermittelt seinen Kunden nicht nur Tools professioneller Rhetorik, sondern auch effektive Überzeugungstechniken, Methoden für erfolgreiches Verhandeln, professionelles Konfliktmanagement und Techniken für effektives Leadership.

Alexander Plath

Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.

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