Die Bildgebung des Darms wird typischerweise unter Verwendung eines multimodalen Ansatzes durchgeführt, wobei der klinische Verdacht der primäre Indikator dafür ist, welche Untersuchung in welcher Reihenfolge abgeschlossen werden sollte. Unterschiede bestehen zwischen der ambulanten Bildgebung und der Notfall- oder stationären Bildgebung des Darms. Die Bildgebung variiert stark je nach Anamnese, Symptomen und Befunden der körperlichen Untersuchung. Das Alter der Patient*innen spielt ebenfalls eine Rolle bei der gewählten Modalität, zum Beispiel wird eine Appendizitis Appendizitis Appendizitis bei Kindern und Jugendlichen typischerweise zuerst per Ultraschall Ultraschall Ultraschall (Sonographie) beurteilt, bei Erwachsenen dagegen mit einem CT.
Kostenloser
Download
Lernleitfaden
Medizin ➜
Die üblichen radiologischen Modalitäten zur Beurteilung des Darms sind die folgenden:
Vor der Interpretation eines Bildes sollten bestimmte vorbereitende Schritte unternommen werden, jedes Mal nach dem gleichen systematischen Ansatz:
Bestimmung der Ausrichtung des Bildes:
Generelle Positionierung:
Positionierung für bestimmte Ansichten:
Penetration ist der Grad, in dem Strahlung den Körper durchdrungen hat, was zu einem dunkleren oder helleren Bild führt.
Systematischer Inside-Out-Ansatz Inside-Out-Ansatz Lungenradiologie (von zentral nach peripher):
AP-Aufnahme:
Schichten | Aussehen | |
---|---|---|
Innerster Raum | Grenzfläche zwischen Mukosa und Verdauungsflüssigkeit | Echoreich |
Mukosa | Echoarm | |
Submukosa | Echoreich | |
Muscularis propria (variable Dicke) | Echoarm | |
Äußerster Raum | Serosa | Echoreich |
Transversale Aufnahme des Oberbauches eines gesunden Patienten:
Die gelben Pfeile weisen auf mögliches intraluminales Gas im Magen hin. Die Zahlen stehen für verschiedene Schichten des Magens.
1: echogene Mukosa und Submukosa
2: hypoechogene Muscularis propria
3: echogene Subserosa
Normales Colon sigmoideum mit normalen Haustrenfalten (weißer Pfeil)
Bild: „Normal sigmoid colon with normal haustral folds (white arrow)“ von Novak KL, Jacob D, Kaplan GG, Boyce E, Ghosh S, Ma I, Lu C, Wilson S, Panaccione R. Lizenz: CC BY 4.0Standard-CT-Scan:
Die untersuchte Person wird in das CT-Gerät vorgeschoben und der Scanner dreht sich um die untersuchte Person.
Bild von Lecturio.Die Interpretation sollte einem systematischen und reproduzierbaren Muster folgen:
Computertomographie (CT)-betrachtungsebenen:
Ein CT-Scan verwendet mehrere Röntgenstrahlen, um zwei- oder dreidimensionale Bilder zu erstellen. Die Röntgen-„Schnitte“ werden in der axialen Ebene aufgenommen und von einem Computer in sagittale und koronale Ebenen rekonstruiert, um das endgültige Bild zu erzeugen.
Normale CT-Befunde:
US:
CT:
US-Befunde bei Appendizitis:
a: vergrößerter (> 6 mm) und verdickter Appendix und einem Rand aus periappendizialer Flüssigkeit
b: vergrößerte Lymphknoten entlang der ileokolischen Gefäße
c: Zeichen einer Hyperämie in derDopplerbildgebung
Appendizitis:
Die kontrastverstärkte CT-Aufnahme zeigt eine dilatierte tubuläre Struktur im rechten unteren Quadranten mit Appendicolithen (Pfeil).
CT:
Abdominales Röntgenbild eines Patienten mit Distension des Dickdarms und Gas-Flüssigkeits-Spiegeln als Zeichen eines Dickdarmverschlusses
Bild: „Plain abdominal radiography of patient 2“ von Department of General, Visceral, Vascular and Transplant-Surgery, Julius-Maximilians-University of Würzburg. Lizenz: CC BY 3.0Koronales Bild einer kontrastverstärkten CT-Aufnahme des Abdomens, die ein deutlich gedehntes, in Form eines umgekehrten „U“ geschlungenes Colon sigmoideum ohne haustrale Markierungen zeigt
Bild: „CT of the Abdomen“ von Department of Medicine, New York-Presbyterian Hospital, Weill Cornell Medical College. Lizenz: CC BY 3.0CT-Aufnahme des Abdomens mit kollabiertem distalen Dickdarm und einem Übergang in der Mitte des Abdomens, der auf einen Volvulus hinweist
Bild: „Computed tomography scan of the abdomen“ von Department of Surgery, Ashford and St Peter’s Hospitals NHS Trust. Lizenz: CC BY 2.0Abdominelles CT mit flüssigkeitsgefüllten Darmlumina und Wandödemen (Ileus)
Bild: „CT abdomen with and without contrast showing fluid-filled gut lumens with wall edema“ von Department of Internal Medicine, University of Tennessee College of Medicine. Lizenz: CC BY 3.0Kaffeebohnen-Zeichen (A), Whirpool-Zeichen (B) und Vogelschnabel-Zeichen (C) bei der Diagnose von Sigmavolvulus
Bild: „Coffee bean sign (A), whirl sign (B) and bird’s beak sign (C)“ von Bezmialem Vakif. Lizenz: CC BY 2.0Röntgenaufnahmen des Abdomens in Rückenlage und aufrechter Position mit aufgeblähten Dünndarmschlingen (weißer Pfeil) und wenig Luft-Flüssigkeit (schwarzer Pfeil)
Bild: „Supine and upright plain abdominal films“ von Division of Surgical Oncology, Department of Surgery, Tawam Hospital Affiliated to Johns Hopkins Medicine. Lizenz: CC BY 3.0CT:
CT mit einem massiven Pneumoperitoneum
Bild: „Computed tomography findings show a massive pneumoperitoneum“ von Division of Digestive Surgery, Sanjo General Hospital. Lizenz: CC BY 4.0Pneumoperitoneum:
Die großen weißen Pfeile zeigen Luft unter dem Zwerchfell, die zu dessen Anhebung führt. Kleine weiße Pfeile markieren den nach unten verlagerten Leberrand. Die leeren Pfeile zeigen das Rigler-Zeichen.
Röntgenaufnahme desThorax mit Pneumoperitoneum in den subdiaphragmatischen Regionen auf beiden Seiten (Schnurrbartzeichen) (Pfeile)
Bild: „fig1“ von Manabu Kaneko et al. Lizenz: CC BY 4.0, bearbeitet von Lecturio.Röntgenaufnahme des Abdomens zeigt mehrere erweiterte Dünndarmschlingen (Rigler-Zeichen) (Pfeilspitzen).
Bild: „fig1“ von Manabu Kaneko et al. Lizenz: CC BY 4.0, bearbeitet von Lecturio.Röntgenaufnahme Thorax in aufrechter Position mit freiem Gas im rechten und linken subdiaphragmatischen Regionen (Luft unter dem Zwerchfell)
Bild: „Chest radiograph in the sitting posture showing free gas’“ von Division of Digestive Surgery, Sanjo General Hospital. Lizenz: CC BY 4.0Röntgenaufnahme in linker Seitenlage mit freier Luft in der Nähe der Leber, was auf ein Pneumoperitoneum hinweist
Bild: „Pneumoperitoneum lateral decubitus” von Bill Rhodes. Lizenz: CC BY 2.0Axiales abdominalles CT im Lungenfenster mit Pneumoperitoneum
Bild von Verma HetalDie axiale CT-Aufnahme mit intravenösem und oralem Kontrastmittel in Höhe des mittleren Abdomens zeigt eine massive Dilatation des Zökums
Bild: „Axial CT image with intravenous and oral contrast through the level of the mid-abdomen demonstrates massive dilatation of the cecum“ von Department of Surgery, University of British Columbia, Vancouver. Lizenz: CC BY 2.0 CT ohne Kontrastmittel des Abdomens und des Beckens (axiale Ansicht) mit Luft in der Darmwand:
Dieses radiologische Zeichen wird Pneumatosis intestinalis genannt.
Eine abdominelle CT-Aufnahme zeigt eine große Menge an freier Luft in der Bauchhöhle (Pfeile).
Bild: „An abdominal computed tomography image demonstrating a large quantity of free air“ von Manabu Kaneko et al. Lizenz: CC BY 4.0Abdominales Röntgenbild mit Pneumatosis intestinalis im Colon ascendens
Bild: „An abdominal X-ray showing pneumatosis intestinalis in the ascending colon“ von James A. Miller et al. Lizenz: CC BY 4.0CT:
Axiale kontrastmittelverstärkte CT-Aufnahme des Abdomens mit Pneumobilie (dicke weiße Pfeile) und einer erweiterten intrahepatischen Gallenblase (dünne schwarze Pfeile)
Bild: „Axial contrast-enhanced computed tomography image of the patient’s abdomen revealing pneumobilia“ von Reham Kaki et al. Lizenz: CC BY 4.0Koronales CT der portalvenösen Phase mit Verdickung der Magenschleimhaut und Pneumatosis mit portalvenösem Gas
Bild: „Coronal portal venous phase CT image showing gastric mucosal thickening“ von British Institute of Radiology. Lizenz: CC BY 4.0Systematischer Inside-Out-Ansatz Inside-Out-Ansatz Lungenradiologie (von zentral nach peripher):
Dynamischer Ansatz:
Übliche GI-Flouroskopieuntersuchungen:
AP-Ansicht:
Normale Barium-Breischluck-Aufnahme zeigt eine normale Peristaltik (Pfeil)
Bild von Verma HetalDie Bariumuntersuchung zeigt einen gesunden Dünndarm
Bild: „Barium follow through showing the small bowel“ von Glitzy queen00. Lizenz: Public DomainObere GI-Serie, die einen gesunden Magen mit normalen Plicae gastricae zeigt
Bild von Verma HetalÖsophaguspathologien im Barium-Breischluck:
Barium-Breischluckaufnahme mit Hiatushernie (Pfeile)
Bild von Verma HetalBarium-Breischluck bei einer Person mit diffusem Ösophagus-Spasmus
Bild: „This image is part of a series which can be scrolled interactively with the mousewheel or mouse dragging“ von Hellerhoff. Lizenz: CC BY 3.0Barium-Breischluck: erweiterte Speiseröhre mit rückständiger Bariumsäule und „Sektglaszeichen“, was auf eine Achalasie hindeutet
Bild: „Barium swallow. Dilated esophagus with retained column of barium and “bird’s beaking” suggestive of achalasia“ von Farnoosh Farrokhi, Michael F. Vaezi. Lizenz: CC BY 2.0Bariumbreischluck mit hinterem Ösophagusausfluss (Zenker-Divertikel)
Bild: „Barium swallow fluoroscopic image, showing a fraction of the ingested barium sulfate being trapped into a Zenker diverticulum located in the cervical esophagus.“ von Bernd Brägelmann Braegel. Lizenz: CC BY 3.0Magenpathologien in der oberen GI-Serie:
Magenkrebs mit Striktur des Corpus in der Kontrast-Röntgenaufnahme
Bild: „Contrast radiography of our patient on their initial visit“ von Department of Hematology and Oncology, Kyushu University Hospital. Lizenz: CC BY 2.0Obere GI-Serie mit Barium, die eine Striktur (Pfeil) im Übergang vom zweiten zum dritten Abschnitt des Duodenums zeigt
Bild: „Barium upper GI series showing a stricture“ von Second Department of Surgery, Areteion University Hospital. Lizenz: CC BY 2.0Adenokarzinom des Magens mit Obstruktion des Magenausgangs:
Oral zugeführtes Barium zeigt eine Obstruktion am Pylorus (weißer Pfeil) und einen Ulkuskrater (schwarzer Pfeil).
Pathologien des Dünndarms in der oberen GI-Serie:
a: Dünndarmuntersuchung bei einer Person mit Morbus Crohn in der Anamnese zeigt eine Verdickung der terminalen Ileumwand, die zu einer Verengung des Lumens führt.
b: Die Punktaufnahme des terminalen Ileums bei einer Dünndarmuntersuchung zeigt einen ähnlichen Befund bei einem zweiten Patienten mit terminaler Ileitis.
Dünndarm-Barium-Breischluckaufnahme bei einer Person mit Morbus Crohn, die fistelförmige Gänge zwischen dem aufsteigenden Dickdarm und dem zweiten Teil des Duodenums (durchgehender weißer Pfeil) und zwischen dem Jejunum und dem Omentum minus (gestrichelter weißer Pfeil) zeigt
Bild: „Small bowel barium follow-through study“ von Department of Gastroenterology and Hepatology. Lizenz: CC BY 3.0Dickdarmpathologien im Bariumeinlauf:
Bariumeinlauf mit multiplen Kolondivertikeln
Bild: „Barium enema“ von Jacqueline E Collin et al. Lizenz: CC BY 3.0Kontrastmitteleinlauf, der Anomalien an der rechten Colonflexur zeig:
Der Nachweis von Kontrastmittel in der Gallenblase deutet auf eine cholezystokolonische Fistel hin, was durch weitere Untersuchungen bestätigt wurde.
Bariumeinlauf mit Füllungsdefekten (weißer Pfeil), was auf Dickdarmkrebs hindeutet
Bild: „Barium enema“ von M. Ezzedien Rabie et al. Lizenz: CC BY 4.0Bariumeinlauf mit Darstellung eines Kolontumors als Füllungsdefekt im Sigma (Pfeil):
Um den Sigmakrebs herum befinden sich im Colon sigmoideum mehrere Dickdarmdivertikel.