Die bipolare Störung ist eine rezidivierende psychiatrische Erkrankung, die durch Episoden mit manischen/hypomanischen Symptomen (Ablenkbarkeit, Impulsivität, erhöhte Aktivität, vermindertes Schlafbedürfnis, Redseligkeit, Grandiosität, Ideenflucht) und Episoden mit depressiven Symptomen gekennzeichnet ist. Die Ätiologie ist unbekannt, aber es wird ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren (genetisch, neurobiologisch und umweltbedingt) vermutet. Die Diagnose erfolgt klinisch mithilfe von Screening-Instrumenten zur Bestimmung der Stimmung und der Depressionssymptome. Ein zugrunde liegender Substanzkonsum oder andere Erkrankungen müssen gegebenenfalls durch Labor- und Bildgebungsuntersuchungen ausgeschlossen werden. Die Behandlung der bipolaren Störung hängt von den jeweiligen Symptomen ab, umfasst aber in der Regel eine Pharmakotherapie mit Lithium, Valproinsäure Valproinsäure Antikonvulsiva der ersten Generation und/oder antipsychotischen Medikamenten. Andere Methoden sind Psychotherapie Psychotherapie Psychotherapie und somatische Therapien. Eine akute schwere Manie ist ein medizinischer Notfall und erfordert in der Regel einen stationären Aufenthalt. Eine Erhaltungstherapie ist in der Regel erforderlich, um die Symptome zu reduzieren, neuen Stimmungswechsel vorzubeugen, das Suizidrisiko zu verringern und die psychosoziale Funktionsfähigkeit insgesamt zu verbessern.
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Medizin ➜
Als bipolare Störung wird eine psychiatrische Erkrankung bezeichnet, die durch schwankende Phasen mit gehobener oder gereizter Stimmung (Manie/Hypomanie) und Phasen mit getrübter Stimmung (Depression) gekennzeichnet ist.
Definition nach ICD-11: bipolare affektive Störung mit wenigstens zwei Episoden, in denen die Stimmung und das Aktivitätsniveau von Patient*innen deutlich abweicht
Bipolare Störungen sind mit Beeinträchtigungen der sozialen, beruflichen und kognitiven Funktionalität verbunden.
Die genaue Ätiologie der bipolaren Störung ist nicht bekannt, aber es wird angenommen, dass ein komplexes Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren an der Entstehung beteiligt ist.
Eine bipolare Störung kann folgende Symptome aufweisen:
In der Regel tritt eine schwere Depression (55 %) als erste Episode im Leben auf, gefolgt von einer Manie (22 %).
Als Manie wird eine Periode erhöhter, euphorischer oder reizbarer Stimmung für ≥ 1 Woche bezeichnet, wobei die Symptomatik fast jeden Tag über auftritt.
Die Hypomanie ist eine Phase erhöhter, expansiver oder reizbarer Stimmung mit weniger schwerwiegenden Symptomen.
Die bipolare Störung kann je nach Schweregrad und den damit verbundenen Symptomen und der Krankheitsgeschichte in verschiedene Subtypen eingeteilt werden (Aufteilung erst in ICD-11 in eigene Kategorien).
Bei der Diagnose einer bipolaren Störung können Stimmungsbeschreibungen verwendet werden, wie z. B.: