Das bullöse Pemphigoid und Pemphigus vulgaris sind zwei verschiedene blasenbildende Autoimmunerkrankungen. Beim bullösen Pemphigoid greifen Autoantikörper die Hemidesmosomen an, die epidermale Keratinozyten mit der Basalmembran Basalmembran Syndrom der dünnen Basalmembran verbinden. Dieser Angriff führt zu großen, angespannten, subepidermalen Blasen. Beim Pemphigus vulgaris greifen Autoantikörper die desmosomalen Proteine Proteine Proteine und Peptide an, die die Keratinozyten miteinander verbinden. Dieser Angriff führt zu einem schwereren, potenziell tödlichen Zustand mit zerbrechlichen, schlaffen Blasen, normalerweise mit erheblicher Beteiligung der Schleimhaut. Die Diagnose wird durch Biopsie und Immunfluoreszenz-Färbung gestellt, um die Antikörper zu identifizieren und zu lokalisieren. Die Behandlung umfasst eine Immunsuppression mit Kortikosteroiden und anderen steroidsparenden immunmodulatorischen Mitteln.
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Medizin ➜
Bullöses Pemphigoid:
Pemphigus vulgaris:
Bullöses Pemphigoid | Pemphigus vulgaris | |
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Inzidenz pro Jahr | Bis 7/100.000 Einwohner pro Jahr weltweit | 0,1–0,5 Fälle/100.000 Einwohner pro Jahr |
Altersgipfel | > 60 Jahre alt | 40‒60 Jahre alt |
Geschlechtliche Prädilektion | Frauen = Männer | Frauen = Männer |
Ethnische Prädilektion | Keine | Häufiger in:
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Ätiologie | Keine sind bewiesen, aber mehrere mögliche Assoziationen:
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Mögliche Assoziationen:
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Sowohl das bullöse Pemphigoid als auch Pemphigus vulgaris sind Autoimmunerkrankungen, die Verankerungsverbindungen der epidermalen Keratinozyten angreifen.
Pemphigus vulgaris zeichnet sich durch Bullae mit folgenden Eigenschaften aus:
Hautbefund bei Pemphigus vulgaris
Bild : „Pemphigus Vulgaris Ulcer and Hemorrhagic Crust on the Trunk“ von Mohsen Masjedi, Ali Asilian, Zabihollah Shahmoradi, Parvin Rajabi Dehnavi und Bahareh Abtahi Naeini. Lizenz: CC BY 3.0 , bearbeitet von Lecturio.Schleimhauterosion durch Pemphigus vulgaris
Bild : „Oral Lesions: The Clue to Diagnosis of Pemphigus Vulgaris“ von Kuriachan D, Suresh R, Janardhanan M, Savithri V. Lizenz: CC BY 3.0Bindehautbefund bei Pemphigus vulgaris
Bild : „Multiple Conjunctival Papillomas of Eyelid Margins in Pemphigus vulgaris“ von Avisar, I., Yassur, I., Kremer, I. Lizenz: CC BY 3.0Die Diagnostik umfasst die Überprüfung auf ein Nikolsky-Phänomen, Biopsien für die routinemäßige Histopathologie und Immunfluoreszenz sowie ELISA-Tests.
Untersuchung | Bullöses Pemphigoid | Pemphigus vulgaris |
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Nikolsky Phänomen | Negativ | Positiv |
HE-Färbung |
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Immunfluoreszenz | Lineare Färbung entlang der Basalmembran Basalmembran Syndrom der dünnen Basalmembran | Färbung innerhalb der Epidermis Epidermis Haut: Aufbau und Funktion in einem retikulären (netzartigen) Muster |
ELISA | Autoantikörper gegen bullöse Pemphigoid-Antigene BP180 und BP230 | Autoantikörper gegen DSG-1 und DSG-3 |
Histologische Befunde bei bullösem Pemphigoid und Pemphigus vulgaris:
A: Die HE-Färbung im bullösen Pemphigoid zeigt eine subepidermale Bulla und zahlreiche Eosinophile.
B: HE-Färbung bei Pemphigus vulgaris zeigt eine suprabasale akantholytische Blase. Beachten Sie das Aussehen einer Reihe von Grabsteinen (eine Schicht von Keratinozyten, die noch an der Basalmembran befestigt ist).
Immunfluoreszenzbefunde bei bullösem Pemphigoid und Pemphigus vulgaris:
A: Beim bullösen Pemphigoid kommt es an der dermal-epidermalen Verbindung zu einer Färbung von Komplement und Antikörpern.
B: Bei Pemphigus vulgaris kommt es innerhalb der Epidermis zu einer retikulären (netzartigen) Färbung von Antikörpern.
Das Ziel der Therapie sowohl beim bullösen Pemphigoid als auch bei Pemphigus vulgaris besteht darin, die Produktion von Autoantikörpern zu verringern und gleichzeitig die arzneimittelinduzierten Nebenwirkungen zu minimieren.