Citratzyklus: die Drehscheibe des Stoffwechsels

Der Zitronensäurezyklus, auch bekannt als Tricarbonsäurezyklus (TCA), Citratzyklus oder Krebszyklus, ist ein zyklischer Stoffwechselprozess, der in der mitochondrialen Matrix abläuft. Der Citratzyklus ist die Fortführung eines Stoffwechselwegs, der Pyruvat Pyruvat Glykolyse produziert, welches schließlich in Acetyl-CoA umgewandelt wird. Der Citratzyklus oxidiert Acetyl-CoA und produziert 2 CO2, GTP, 3 NADH + H+ und FADH2. Seine Endprodukte (NADH + H+ und FADH2) werden in die Elektronentransportkette Elektronentransportkette Atmungskette geschleust, um insgesamt 10 ATP pro Zyklus zu generieren. Im Citratzyklus selbst entsteht allerdings kein ATP.

Aktualisiert: 18.04.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Funktion

Energiegewinn

  • Synthese von Guanosintriphosphat (GTP) (äquivalent zu Adenosintriphosphat) [ATP])
  • NADH + H+ und FADH2 produzieren ATP innerhalb der Atmungskette.
  • Endstrecke für den Abbau von Aminosäuren, die nicht zu Acetyl-CoA oder Pyruvat Pyruvat Glykolyse abgebaut werden
  • Liefert Ausgangsstoffe für die Neusynthese von Aminosäuren
  • Speisen anderer Stoffwechselwege durch das Abzweigen gewisser Reaktionsprodukte des Citratzyklus

Amphiboles Zentrum des Intermediärstoffwechsels

Die Stoffwechselwege des Citratzyklus können sowohl anabolisch als auch katabolisch wirksam sein.

  • Anabole Prozesse:
  • Katabole Prozesse:
    • Abbau von Aminosäuren zu Substraten des Citratzyklus
    • Acetyl-CoA aus der β-Oxidation dient als Ausgangssubstrat des Citratzyklus.
    • Die Glykolyse Glykolyse Glykolyse mündet über die Pyruvat-Dehydrogenase in den Citratzyklus
    • Die Pyruvatdehydrogenase-Reaktion ist irreversibel, wodurch Acetyl-CoA nicht als Substrat der Gluconeogenese Gluconeogenese Gluconeogenese dienen kann!

Citratzyklus-Schritte, Ausbeute und Energiebilanz

Zitronensäure oder Krebszyklus

Schematische Darstellung des Citratzyklus-Ablaufs


Bild von Lecturio. Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

Zwei Hauptsubstrate: Acetyl-CoA und Oxalacetat

  • Acetyl-CoA
  • Oxalacetat
    • Aus der Regeneration innerhalb des Citratzyklus oder aus Pyruvat Pyruvat Glykolyse
    • Pyruvat-Carboxylase produziert unter Verbrauch von 1 ATP Oxalacetat aus Pyruvat Pyruvat Glykolyse und CO2.
    • “Anaplerotische Reaktion”: Stoffwechselweg, der der Belieferung des Citratzyklus dient, damit diesem nicht die notwendigen Substrate ausgehen

Citratzyklus-Ablauf:

Schritt 1: Acetyl-CoA (C2) + Oxalacetat (C4) → Citrat (C6)

Die Citratsynthase katalysiert die Übertragung von Acetyl-CoA auf Oxalacetat unter der Bildung von Citrat. H2O wird eingeführt und das Coenzym A abgespalten, dabei wird die energiereiche Thioesterbindung des Acetyl-CoA mittels einer Hydrolyse aufgespalten.

Schritt 2: Citrat (C6) → Isocitrat (C6)

Die Aconitathydratase, auch Aconitase genannt, wandelt Citrat zu Isocitrat um. Dabei wird durch das Verschieben einer OH-Gruppe aus dem tertiären Alkohol ein sekundärer Alkohol. Das Zwischenprodukt der Isomerisierung nennt sich cis-Aconitat.

Schritt 3: Isocitrat (C6) → α-Ketoglutarat (C5)

Die Isocitrat-Dehydrogenase katalysiert die NAD+-abhängige Oxidation von Isocitrat. Dabei entsteht das instabile Zwischenprodukt Oxalsuccinat, welches dann spontan decarboxyliert zu Succinyl-CoA. In diesem Reaktionsschritt findet also die erste Oxidationsreaktion sowie die erste Decarboxylierung Decarboxylierung Abbau von Aminosäuren des Citratzyklus statt – mit Bildung von 1 NADH+Hund Freisetzung von CO2.

Schritt 4: α-Ketoglutarat (C5) → Succinyl-CoA (C4)

Die α-Ketoglutarat-Dehydrogenase ist ein großer Enzymkomplex, welcher sehr der Pyruvatdehydrogenase ähnelt. Er benötigt für die oxidative Decarboxylierung Decarboxylierung Abbau von Aminosäuren von α-Ketoglutarat zu Succinyl-CoA folgende Cofaktoren: Thiaminpyrophosphat, Liponamid, Coenzym A, FAD und NAD+. Es entsteht erneut CO2 sowie 1 weiteres NADH+H+ für die Atmungskette.

Schritt 5: Succinyl-CoA (C4) → Succinat (C4) + CoA + GTP

Die Hydrolyse der energiereichen Thioesterbindung von Succinyl-CoA katalysiert das Enzym Succinyl-CoA-Synthetase. Das Coenzym A wurde abgespalten, sodass nun Succinat vorliegt. Die dabei frei werdende Energie wird genutzt, um 1 GTP zu synthetisieren – auch Substratkettenphosphorylierung genannt.

Überträgt man eine Phosphatgruppe des GTP auf ADP, erhält man ATP: GTP + ADP → GDP + ATP. Diese Reaktion ist selbst jedoch kein Teil des Citratzyklus.

Schritt 6: Succinat (C4) → Fumarat (C4) + FADH2

Die FAD-abhängige Succinat-Dehydrogenase führt die Oxidation von Succinat zu Fumarat durch. Dies geschieht unter der Ausbildung einer Doppelbindung und Freisetzung von 1 FADH2.

Eine wichtige Besonderheit ist, dass die Succinat-Dehydrogenase als einziges Enzym des Citratzyklus nicht frei im Matrixraum vorliegt, sondern in der inneren Mitochondriummembran verankert ist. Dadurch kann sie ihre Elektronen des FADH2 direkt in die Atmungskette einspeisen und wird dann Komplex II genannt.

Schritt 7: Fumarat (C4) + H2O → Malat (C4)

Die Anlagerung von Wasser an Fumarat katalysiert die Fumarat-Hydratase – auch Fumarase genannt – und führt zur Ausbildung von Malat.

Schritt 8: Malat (C4) → Oxalacetat (C4)

Die NAD+-abhängige Malat-Dehydrogenase oxidiert Malat zu Oxalacetat, welches dann erneut als Substrat für Schritt 1 des Citratzyklus vorliegt. Hierbei entsteht 1 NADH+Hfür die Atmungskette.

Citratzyklus-Merkspruch:

  • Zitronen – Citrat
  • im – Isocitrat
  • Koma – (α)-Ketoglutatrat
  • sind – Succinyl-CoA
  • super – Succinat
  • für  – Fumarat
  • meine – Malat
  • Oma – Oxalacetat, Acetyl-CoA

Wichtige Reaktionen (irreversibel):

  • Acetyl-CoA + Oxalacetat → Citrat
  • Isocitrat → α-Ketoglutarat
  • α-Ketoglutarat → Succinyl-CoA

Gewinn:
3 NADH + H+ + 1 FADH2 + 1 GTP + 2 CO2 pro Acetyl-CoA (x 2 pro Glucose), wobei CO2 als Abfallprodukt betrachtet wird

Energiebilanz:
7,5 ATP (3 NADH + H+) + 1,5 ATP (1 FADH2 ) + 1 ATP (1 GTP) = 10 ATP pro Acetyl-CoA (x 2 pro Glucose)

Regulation

Hauptsächliche Regulation durch die folgenden drei Faktoren:

  1. Dem Angebot der Substrate, hierzu zählen auch die Cofaktoren NAD+ und FAD
  2. Dem Anfallen der Produkte
  3. Der Hemmung durch Rückkopplung
Regulation des Zitronensäurezyklus
Enzym Aktivierung durch Hemmung durch
Pyruvat-Dehydrogenase
  • ADP
  • Niedriges NADH/NAD+-Verhältnis
  • Ca2+
  • Hohes Acetyl-CoA/CoA-Verhältnis
  • Hohes NADH/NAD+-Verhältnis
  • Hohes ATP/ADP-Verhältnis
Citrat-Synthase
  • ADP
  • Oxalacetat
  • Acetyl-CoA
  • Citrat
  • NADH + H+
  • ATP
  • Succinyl-CoA
Isocitrat-Dehydrogenase (größte Auswirkung auf den Zitronensäurezyklus)
  • ADP
  • Ca2+
  • ATP
  • NADH + H+
α-Ketoglutarat-Dehydrogenase Ca2+
  • Succinyl-CoA
  • NADH + H +
Succinat-Dehydrogenase Succinat Oxalacetat

Klinische Relevanz

Der folgende Stoffwechselweg wird durch den Citratzyklus stimuliert:

  • Ketogenese: die Synthese von Ketonkörpern aus Acetyl-CoA. Die Ketogenese wird durch anhaltenden Hunger, diabetische Ketoazidose Diabetische Ketoazidose Diabetisches Koma und Alkoholismus verursacht. Die Hemmung des Zitronensäurezyklus führt zu einem Anstieg des Acetyl-CoA-Spiegels, was wiederum direkt die Ketogenese stimuliert.

Die folgenden Stoffwechselwege hemmen den Citratzyklus:

Quellen

  1. DocCheck Flexikon (2022). Citratzyklus. https://flexikon.doccheck.com/de/Citratzyklus (Zugriff am 05.04.2022)
  2. CHEMIE.DE. Citratzyklus. https://www.chemie.de/lexikon/Citratzyklus.html (Zugriff am 05.04.2022)
  3. Gerd Herold: Innere Medizin 2021 (2021). 1. Auflage. S. 745. ISBN 978-3-9821166-0-0

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Die Lecturio Business Flat erhielt 2019 das Comenius-EduMedia-Siegel, mit dem die Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien jährlich pädagogisch,  inhaltlich und gestalterisch
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Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

Wolfgang A. Erharter

Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

Holger Wöltje

Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

Frank Eilers

Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

Yasmin Kardi

Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

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Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.

Andreas Ellenberger

Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.

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Zach Davis ist studierter Betriebswirt und Experte für Zeitintelligenz und Zukunftsfähigkeit. Als Unternehmens-Coach hat er einen tiefen Einblick in über 80 verschiedene Branchen erhalten. Er wurde 2011 als Vortragsredner des Jahres ausgezeichnet und ist bis heute als Speaker gefragt. Außerdem ist Zach Davis Autor von acht Büchern und Gründer des Trainingsinstituts Peoplebuilding.

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Wladislaw Jachtchenko ist mehrfach ausgezeichneter Experte, TOP-Speaker in Europa und gefragter Business Coach. Er hält Vorträge, trainiert und coacht seit 2007 Politiker, Führungskräfte und Mitarbeiter namhafter Unternehmen wie Allianz, BMW, Pro7, Westwing, 3M und viele andere – sowohl offline in Präsenztrainings als auch online in seiner Argumentorik Online-Akademie mit bereits über 52.000 Teilnehmern. Er vermittelt seinen Kunden nicht nur Tools professioneller Rhetorik, sondern auch effektive Überzeugungstechniken, Methoden für erfolgreiches Verhandeln, professionelles Konfliktmanagement und Techniken für effektives Leadership.

Alexander Plath

Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.

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