Der Zitronensäurezyklus, auch bekannt als Tricarbonsäurezyklus (TCA), Citratzyklus oder Krebszyklus, ist ein zyklischer Stoffwechselprozess, der in der mitochondrialen Matrix abläuft. Der Citratzyklus ist die Fortführung eines Stoffwechselwegs, der Pyruvat Pyruvat Glykolyse produziert, welches schließlich in Acetyl-CoA umgewandelt wird. Der Citratzyklus oxidiert Acetyl-CoA und produziert 2 CO2, GTP, 3 NADH + H+ und FADH2. Seine Endprodukte (NADH + H+ und FADH2) werden in die Elektronentransportkette Elektronentransportkette Atmungskette geschleust, um insgesamt 10 ATP pro Zyklus zu generieren. Im Citratzyklus selbst entsteht allerdings kein ATP.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Energiegewinn
Amphiboles Zentrum des Intermediärstoffwechsels
Die Stoffwechselwege des Citratzyklus können sowohl anabolisch als auch katabolisch wirksam sein.
Zwei Hauptsubstrate: Acetyl-CoA und Oxalacetat
Schritt 1: Acetyl-CoA (C2) + Oxalacetat (C4) → Citrat (C6)
Die Citratsynthase katalysiert die Übertragung von Acetyl-CoA auf Oxalacetat unter der Bildung von Citrat. H2O wird eingeführt und das Coenzym A abgespalten, dabei wird die energiereiche Thioesterbindung des Acetyl-CoA mittels einer Hydrolyse aufgespalten.
Schritt 2: Citrat (C6) → Isocitrat (C6)
Die Aconitathydratase, auch Aconitase genannt, wandelt Citrat zu Isocitrat um. Dabei wird durch das Verschieben einer OH-Gruppe aus dem tertiären Alkohol ein sekundärer Alkohol. Das Zwischenprodukt der Isomerisierung nennt sich cis-Aconitat.
Schritt 3: Isocitrat (C6) → α-Ketoglutarat (C5)
Die Isocitrat-Dehydrogenase katalysiert die NAD+-abhängige Oxidation von Isocitrat. Dabei entsteht das instabile Zwischenprodukt Oxalsuccinat, welches dann spontan decarboxyliert zu Succinyl-CoA. In diesem Reaktionsschritt findet also die erste Oxidationsreaktion sowie die erste Decarboxylierung Decarboxylierung Abbau von Aminosäuren des Citratzyklus statt – mit Bildung von 1 NADH+H+ und Freisetzung von CO2.
Schritt 4: α-Ketoglutarat (C5) → Succinyl-CoA (C4)
Die α-Ketoglutarat-Dehydrogenase ist ein großer Enzymkomplex, welcher sehr der Pyruvatdehydrogenase ähnelt. Er benötigt für die oxidative Decarboxylierung Decarboxylierung Abbau von Aminosäuren von α-Ketoglutarat zu Succinyl-CoA folgende Cofaktoren: Thiaminpyrophosphat, Liponamid, Coenzym A, FAD und NAD+. Es entsteht erneut CO2 sowie 1 weiteres NADH+H+ für die Atmungskette.
Schritt 5: Succinyl-CoA (C4) → Succinat (C4) + CoA + GTP
Die Hydrolyse der energiereichen Thioesterbindung von Succinyl-CoA katalysiert das Enzym Succinyl-CoA-Synthetase. Das Coenzym A wurde abgespalten, sodass nun Succinat vorliegt. Die dabei frei werdende Energie wird genutzt, um 1 GTP zu synthetisieren – auch Substratkettenphosphorylierung genannt.
Überträgt man eine Phosphatgruppe des GTP auf ADP, erhält man ATP: GTP + ADP → GDP + ATP. Diese Reaktion ist selbst jedoch kein Teil des Citratzyklus.
Schritt 6: Succinat (C4) → Fumarat (C4) + FADH2
Die FAD-abhängige Succinat-Dehydrogenase führt die Oxidation von Succinat zu Fumarat durch. Dies geschieht unter der Ausbildung einer Doppelbindung und Freisetzung von 1 FADH2.
Eine wichtige Besonderheit ist, dass die Succinat-Dehydrogenase als einziges Enzym des Citratzyklus nicht frei im Matrixraum vorliegt, sondern in der inneren Mitochondriummembran verankert ist. Dadurch kann sie ihre Elektronen des FADH2 direkt in die Atmungskette einspeisen und wird dann Komplex II genannt.
Schritt 7: Fumarat (C4) + H2O → Malat (C4)
Die Anlagerung von Wasser an Fumarat katalysiert die Fumarat-Hydratase – auch Fumarase genannt – und führt zur Ausbildung von Malat.
Schritt 8: Malat (C4) → Oxalacetat (C4)
Die NAD+-abhängige Malat-Dehydrogenase oxidiert Malat zu Oxalacetat, welches dann erneut als Substrat für Schritt 1 des Citratzyklus vorliegt. Hierbei entsteht 1 NADH+H+ für die Atmungskette.
Citratzyklus-Merkspruch:
Wichtige Reaktionen (irreversibel):
Gewinn:
3 NADH + H+ + 1 FADH2 + 1 GTP + 2 CO2 pro Acetyl-CoA (x 2 pro Glucose), wobei CO2 als Abfallprodukt betrachtet wird
Energiebilanz:
7,5 ATP (3 NADH + H+) + 1,5 ATP (1 FADH2 ) + 1 ATP (1 GTP) = 10 ATP pro Acetyl-CoA (x 2 pro Glucose)
Hauptsächliche Regulation durch die folgenden drei Faktoren:
Enzym | Aktivierung durch | Hemmung durch |
---|---|---|
Pyruvat-Dehydrogenase |
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Citrat-Synthase |
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Isocitrat-Dehydrogenase (größte Auswirkung auf den Zitronensäurezyklus) |
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α-Ketoglutarat-Dehydrogenase | Ca2+ |
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Succinat-Dehydrogenase | Succinat | Oxalacetat |
Der folgende Stoffwechselweg wird durch den Citratzyklus stimuliert:
Die folgenden Stoffwechselwege hemmen den Citratzyklus: