Tinea ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe von Krankheiten, die durch Pilze verursacht werden, die keratinisiertes Gewebe (Haare, Nägel und Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion) befallen. Diese Infektionen werden als Dermatomykosen bezeichnet und durch Dermatophytenpilze verursacht. Man unterscheidet die Gattungen Trichophyton, Epidermophyton und Microsporum. Infektionen können jeden Teil des Körpers betreffen, treten aber am häufigsten in warmen, feuchten Regionen wie der Leiste und den Füßen auf. Die Diagnose erfolgt klinisch anhand charakteristischer Hautbefunde, kann aber durch Mikroskopie von Hautabschabungen bestätigt werden. Die Therapie erfolgt mit lokalen und ggf. systemischen Antimykotika.
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Medizin ➜
Tinea-Infektionen werden nach der betroffenen Körperregion klassifiziert und benannt.
Die Klinik ist bei allen Tinea-Infektionen ähnlich, mit einigen geringfügigen Unterschieden je nach betroffener Körperregion. Die Läsionen sind in der Regel gut abgegrenzte, ringförmige, periphere Plaques mit einem Rand aus Schuppen. Sie können auch mit einem Erythem und/oder einer Mazeration einhergehen.
Name | Körperregion | Ätiologie | Epidemiologie und Risikofaktoren | Klinik |
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Tinea pedis („Fußpilz”) | Füße, Zehenzwischenräume |
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Tinea corporis („Ringelflechte”) | Rumpf und Extremitäten (ohne Hände und Füße) |
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Tinea inguinalis | Leistengegend, Leistenfalten |
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Tinea unguium (Onychomykose) | Finger- oder Zehennägel | T. rubrum |
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Tinea capitis | Haarfollikel und Kopfhaut |
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Majocchi-Granulom (Pilzfollikulitis) | Haarfollikel am Körper | T. rubrum |
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Tinea corporis bei einem Kind:
Die Infektion wird am häufigsten durch Trichophyton rubrum verursacht, das sich durch juckende, erythematöse, kreisförmige Plaques mit peripherer Schuppung und zentraler Ausheilung zeigt.
Tinea pedis:
Die Infektion wird am häufigsten durch Trichophyton rubrum verursacht. Die hyperkeratotische Form zeigt eine Schuppenbildung in einer „Mokassin”-Verteilung.
Tinea pedis:
Die Infektion wird am häufigsten durch Trichophyton rubrum verursacht. Die interdigitale Form äußert sich durch juckende, schuppende Mazerationen in den Zehenzwischenräumen.
Tinea inguinalis:
Diese Infektion wird am häufigsten durch Epidermophyton floccosum verursacht und äußert sich durch juckende, erythematöse, plaqueartige Läsionen in der Leiste, die das Skrotum aussparen.
Tinea unguium (Dermatophyten-Onychomykose):
Diese Infektion wird in der Regel durch Trichophyton rubrum verursacht und äußert sich in einer Verfärbung, Verdickung und Dystrophie der Zehennägel, oft mit subungualen Ablagerungen.
Tinea corporis, „Ringelflechte” bei einer Erwachsenen:
Die Infektion wird am häufigsten durch Trichophyton rubrum verursacht und äußert sich durch juckende, erythematöse, kreisförmige Plaques mit peripherer Schuppung und zentraler Ausheilung.
Kerion
Bild: “Trichomycoses” von Department of Dermatology, Madras Medical College. Lizenz: CC BY 2.0Trichophyton rubrum: Diese 475-fache Vergrößerung von T. rubrum zeigt zentral gruppierte, längliche Makrokonidien mit Septierungen. Außerdem gibt es viele Mikrokonidien in Tränenform.
Bild: “Trichophyton rubrum” von CDC/Dr. Lucille K. Georg. Lizenz: Public DomainEndothrix-Infektion: Microsporum im Schaft eines Haarfollikels sichtbar
Bild: “Microsporum” von CDC/Dr. Lucille K. Georg. Lizenz: Public DomainAlle Varianten der Tinea werden mit Antimykotika behandelt.