Divertikel sind Ausstülpungen der Darmwand, die am häufigsten im Dickdarm Dickdarm Colon, Caecum und Appendix vermiformis vorkommen. Das reine Vorhandensein von Divertikeln kann asymptomatisch sein und wird dann als Divertikulose klassifiziert, die definitionsgemäß keinen Krankheitswert besitzt. Bei symptomatischen Divertikeln wird dies als Divertikelkrankheit bezeichnet. Eine Divertikulitis liegt bei Entzündung Entzündung Entzündung eines oder mehrerer Divertikeln vor. Dies äußert sich oft mit Bauchschmerzen und Veränderungen der Stuhlgewohnheiten. Die Divertikelkrankheit ist ein häufiges Krankheitsbild, das mit höherem Alter zunimmt und eine steigende Prävalenz in Deutschland hat. Zu den Komplikationen gehören die Bildung von Abszessen, Perforationen, Fisteln und der Illeus. Die Behandlung erfolgt abhängig von Einteilung nach der „Classification of Diverticular Disease“ in verschiedene Typen. Zu den therapeutischen Optionen gehören die Gabe von Mesalazin, eine Antibiotikatherapie und operative Verfahren.
Kostenloser
Download
Lernleitfaden
Medizin ➜
Die Divertikelkrankheit wird nach der „Classification of Diverticular Disease (CDD)“ in Deutschland klassifiziert.
Bild zeigt einen Abszess im Zusammenhang mit einer Sigmadivertikulitis: CT Bild zeigt eine Flüssigkeitsansammlung mit Luft-Flüssigkeitsspiegel (grüner Pfeil), die charakteristisch für einen Abszess ist.
Bild: “Sigmoid diverticulitis” von Department of Surgery, Macerata Hospital, Macerata, Italy. Lizenz: CC BY 4.0
Kolovesikale Fistel:
A: Verdickung der Darm- und Blasenwand (schwarzer Stern)
B und C: Ansammlung von Kontrastmittel und Luft in der Blase
Divertikulitis mit Fistelbildung zum Nabel: das Bild zeigt den entzündeten Nabel und die entzündete periumbilikale Haut mit Fäkalien in der Nabelgrube
Bild:“Diverticulitis fistulizing to the umbilicus” von Second Department of Surgery, Democritus University of Thrace, Medical School, 68 100 Alexandroupolis, Greece. Lizenz: CC BY 3.0Schematische Darstellung einer Divertikelblutung:
Arterielle Blutungen können eine Divertikulose komplizieren, wobei Gefäßerkrankungen oder strukturelle Schwächen wahrscheinlich dazu beitragen.
Divertikelblutung:
(a) Koloskopie bei einer Divertikelblutung in der Leberflexur
(b) endoskopische Behandlung mit Hämoclips
Röntgenaufnahme mit Kontrastmittel:
Zu sehen sind zwei Divertikel am gastroösophagealen Übergang
Ösophagusdivertikel mit ausgebildeter Fistel zum rechten oberen Quadranten der Lunge
Bild: „Barium esophagram revealing traction esophageal diverticulum with communication into right upper lobe segmental bronchi.” von Department of Surgery, Maimonides Medical Center, Brooklyn, New York 11219 USA. Lizenz: CC BY 2.0