Ärzt*innen verschreiben routinemäßig Medikamente und sollten daher mit grundlegenden Dosierungsberechnungen vertraut sein, die zur Bestimmung der optimalen Dosis verwendet werden. Ein Dosierungsschema ist die Art und Weise, in der ein Medikament einem Individuum verabreicht wird, und beschreibt die Dosis und Häufigkeit des zu verabreichenden Medikaments. Eine genaue Dosierung und Häufigkeit der Arzneimittelverabreichung sind erforderlich, um die gewünschte Wirkung zu erzielen und gleichzeitig Nebenwirkungen und Toxizität zu vermeiden. Im klinischen Umfeld sollten sowohl die verschreibenden Ärzt*innen als auch die Apotheker*innen die optimale Dosis überprüfen. Mehrere medizinische Bedingungen, einschließlich Nieren- und Lebererkrankungen und Überempfindlichkeiten, erfordern Dosisanpassungen, um die gewünschte therapeutische Wirkung zu erzielen.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Für medizinisches Fachpersonal ist es wichtig zu wissen, welche Medikamente in welcher Dosis verschreiben müssen.
Das therapeutische Fenster, oder auch therapeutische Breite genannt, ist der Dosierungsbereich, innerhalb dessen das Arzneimittel wirksam ist (d.h. die Dosis, bei der das Arzneimittel die gewünschte Wirkung erzeugt), ohne Toxizität zu verursachen.
Der therapeutische Index ist ein dem therapeutischen Fenster ähnliches Maß und wird verwendet für:
Das therapeutische Fenster für Digoxin Digoxin Herzglykoside beträgt 0,8–2,0 ng/ml.
Die Erhaltungsdosis ist die Menge des Medikaments, die normalerweise wiederholt und in festgelegten Intervallen verabreicht wird, um eine bestimmte Plasmakonzentration des Arzneimittels über einen bestimmten Zeitraum aufrechtzuerhalten. Typischerweise wird eine Loadingdosis verabreicht, bevor die Erhaltungsdosis verabreicht wird.
Eine Loadingdosis ist eine hohe Dosis, um die Plasmakonzentration des Arzneimittels schnell zu steigern.
Ein 12-jähriger Junge hat eine Lungenentzündung Lungenentzündung Pneumonie (Lungenentzündung). Er erhält Antibiotikum X mit einem Verteilungsvolumen von 31 l und einer oralen Bioverfügbarkeit von 55 %. Die erforderliche Plasmakonzentration beträgt 55 µg/ml. Berechnung der Loadingdosis.
$$Loadingdosis =\frac{Verteilungsvolumen \times Konzentration\ im\ Steady\ State}{Bioverfügbarkeit} $$Bei Personen mit Nierenerkrankungen muss die Arzneimitteldosis angepasst werden, um eine verringerte Clearance zu berücksichtigen.
Einer 68-jährigen Person wird ein Medikament mit geringer therapeutischer Breite verschrieben. Die Medikamentenparameter sind wie folgt:
Berechnung der Erhaltungsdosis und Loadingdosis:
Loadingdosis:
$$Loadingdosis =\frac{Verteilungsvolumen \times Konzentration\ im\ Steady\ State}{Bioverfügbarkeit} $$Dosierintervall:
$$Dosierintervall =\frac{Spitzenkonzentration\ \text{-}\ Talkonzentration}{Clearance} = \frac{63\ \text{-}\ 25}{1,8}= 21\ Stunden$$Erhaltungsdosis:
$$ Erhaltungsdosis = Serumkonzentration \times Clearance =(\frac{63~\text{-}\ 25}{2}+25)\times 1,8\times 24 = 44 \times 1,8 \times 24 =\frac{1900,8\ mg}{Tag}$$Korrigierte Dosis:
$$Korrigierte\ Dosis = \frac{Originaldosis \times Kreatinin-Clearance\ des\ Individuums}{100} =\frac{1,9\times 66}{100} =\frac{1254\ mg}{Tag} =\frac{1\ g}{Tag}$$