Durchfall ist definiert als ≥ 3 wässriger oder weicher Stuhlgang innerhalb von 24 Stunden. Es gibt eine Vielzahl von Ursachen, die nach dem zugrunde liegenden Pathomechanismus klassifiziert werden können. Die Dauer der Symptome (akut oder chronisch) und die Eigenschaften des Stuhls (z. B. wässrig, blutig, steatorrhoisch, schleimig) grenzen Verdachtsdiagnosen ein. Assoziierte Symptome wie Fieber Fieber Fieber, Übelkeit und Erbrechen Erbrechen Erbrechen im Kindesalter, Gewichtsverlust und blutiger Stuhl sind ebenfalls wichtige Krankheitszeichen und in der Anamnese zu erfragen. Die meisten Ursachen für akuten Durchfall sind ansteckend, bedürfen aber keiner weiteren Abklärung. Da Durchfall normalerweise eine selbstlimitierende Erkrankung ist, ist die Behandlung im Allgemeinen symptomorientiert. Chronischer Durchfall kann jedoch Laboruntersuchungen, Stuhluntersuchungen, Bildgebung oder anderen Verfahren zur Bestimmung der Ursache erfordern. Die Therapie hängt letztendlich von der zugrunde liegenden Pathologie ab, wenngleich symptomatische und kalkulierte Therapien unter den entsprechenden Umständen Anwendung finden.
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Medizin ➜
Durchfall kann nach der Dauer der Symptome klassifiziert werden:
Darüber hinaus kann Durchfall u.a. auf Grundlage der zugrunde liegenden Pathophysiologie klassifiziert werden:
1/3 der Deutschen hat mindestens eine Diarrhö-Episode pro Jahr.
Entzündlich/invasiv:
Nichtentzündlich/nichtinvasiv:
Risikofaktoren:
Sekretorisch:
Osmotisch:
Malabsorption Malabsorption Malassimilation: Maldigestion und Malabsorption:
Entzündlich/exsudativ:
Veränderte Beweglichkeit:
Enterotoxine oder enteropathogen Stoffe:
Entzündlich/invasiv:
Nichtentzündlich/nichtinvasiv:
Sekretorisch:
Pathogenese sekretorischer Diarrhö:
Eine Überaktivierung von Ionentransportkanälen kann zur Sekretion von Elektrolyten und parazellulär nachfolgendem Wasser in das Darmlumen führen. Dies führt zu Durchfall.
Ca2+: Kalzium
CaCC: Calciumaktivierte Chloridkanäle
cAMP: zyklisches Adenosinmonophosphat
CFTR: Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator (Cl–)
Cl−: Chlorid
K+: Kalium
Na+: Natrium
NKCC: Natrium-Kalium-Chlorid-Cotransporter
Osmotisch:
Pathogenese des Laktasemangels (eine Ätiologie von osmotischer Diarrhö):
Lactose wird nicht abgebaut und verbleibt im Dünndarmlumen → zieht Wasser nach → osmotischer Durchfall. Bakterielle Fermentation von Laktose führt zu den Symptomen von Meteorismus, Flatulenz und Bauchschmerzen.
Malabsorption Malabsorption Malassimilation: Maldigestion und Malabsorption:
Entzündlich/exsudativ:
Veränderte Motilität: schnelle Darmpassage → Zeit für die Flüssigkeitsreabsorption ↓
Die Mehrzahl der Fälle ist infektiös bedingt.
Die meisten Patient*innen haben selbstlimitierende Symptome. Es ist meist keine weiterführende Diagnostik notwendig.
Indikationen für Stuhluntersuchungen:
Stuhluntersuchung:
Unterstützende Laborparameter:
Die Differentialdiagnostik einer chronischen Diarrhö ist langwierig. Die weiteren Untersuchungen richten sich nach der Verdachtsdiagnose, die sich aus Anamnese und körperlicher Untersuchung ergibt. Eine Überweisung zu einem Gastroenterologen kann notwendig sein.
Labordiagnostik:
Bildgebende Verfahren:
Supportive Therapie:
Antidiarrhoika Antidiarrhoika Antidiarrhoika:
Antibiotikatherapie:
Beurteilung und Behandlung von Patient*innen mit akutem Durchfall:
Anhand der Anamnese und der körperlichen Untersuchung kann festgestellt werden, ob der Durchfall auf eine infektiöse oder nicht infektiöse Ätiologie (z.B. Medikamente) zurückzuführen ist. Die meisten Patient*innen benötigen nicht mehr als eine unterstützende Versorgung. Bei Patient*innen mit Indikationen für eine weitere Abklärung können jedoch Labor- und Stuhltests durchgeführt werden, die bei der Therapieentscheidung helfen können.
Die Behandlung von chronischem Durchfall hängt von der Diagnose und Behandlung der zugrunde liegenden Ätiologie ab.
Symptomatische Therapie:
Kalkulierte Therapie: