Lipide sind eine vielfältige Gruppe hydrophober organischer Moleküle, zu denen Fette, Öle, Sterole und Wachse gehören. Fettsäuren sind integrale Bausteine von Lipiden und können aufgrund des Vorhandenseins/Fehlens von Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen in ihren unpolaren Ketten als ungesättigt oder gesättigt klassifiziert werden. Eicosanoide sind eine Familie von Zellsignalmolekülen mit wichtigen physiologischen Eigenschaften, die von der Fettsäure Arachidonsäure abgeleitet sind. Darüber hinaus führt die Kombination von Fettsäuren mit verschiedenen Basen, einschließlich Glycerin, Phosphat und Sphingosin, zu verschiedenen Lipiden mit unterschiedlichen Funktionen im menschlichen Körper. Glycerolipide (Triacylglycerine) sind wichtig für die Energiespeicherung und Wärmedämmung. Glycerophospholipide und Sphingolipide sind wesentliche Bestandteile der zellulären Plasmamembranen. Eine andere Gruppe von Lipiden basiert auf Isoprenoiden, den Bausteinen von Sterolen (wie Cholesterin). Veränderte Lipidspiegel (sowohl ein Überschuss als auch ein Mangel) können zu vielen potenziellen Krankheitsprozessen führen.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Name | Anzahl der Kohlenstoffatome | Auftreten |
---|---|---|
Laurinsäure (Dodecansäure) | 12 | Spermaceti, Zimt, Palmkern, Kokosöl, Lorbeer und Butter |
Myristinsäure (Tetradecansäure) | 14 | Muskatnuss, Palmkern, Kokosöl, Myrte und Butter |
Palmitinsäure (Hexadecansäure) | 16 | Vorkommen in allen tierischen und pflanzlichen Fetten |
Doppelbindungen | Anzahl der Kohlenstoffe und Position der Doppelbindungen | Omega-Familie | Trivialname | Auftreten |
---|---|---|---|---|
Monoensäuren (1 Doppelbindung) | 18:1;9 | 9 | Ölsäure | Möglicherweise die häufigste Fettsäure in natürlichen Fetten (besonders häufig in Olivenöl) |
Diensäuren (2 Doppelbindungen) | 18:2;9,12 | 6 | Linolsäure | In Mais-, Erdnuss-, Baumwollsaat-, Sojabohnen- und vielen anderen Pflanzenölen |
Triensäuren (3 Doppelbindungen) | 18:3;6,9,12 | 6 | γ-Linolensäure | Kommt in einigen Pflanzenölen vor (z. B. Nachtkerzenöl, Borretschöl); Depotfett bei Tieren |
18:3;9,12,15 | 3 | α-Linolensäure | Häufig in Verbindung mit Linolsäure (insbesondere in Leinöl) | |
Tetraensäuren (4 Doppelbindungen) | 20:4;5,8,11,14 | 6 | Arachidonsäure | Vorkommen in tierischen Fetten; ein wichtiger Bestandteil von Phospholipiden bei Tieren |
Pentansäuren (5 Doppelbindungen) | 20:5;5,8,11,14,17 | 3 | Timnodonsäure | Wichtiger Bestandteil von Fischölen, Ei-, Dorschleber-, Makrelen-, Menhaden- und Lachsölen |
Hexansäuren (6 Doppelbindungen) | 22:6;4,7,10,13,16,19 | 3 | Cervonsäure | Fischöle, Algenöle und Phospholipide im Gehirngewebe |
Triacylglycerine und Glycerophospholipide sind Fettsäuren auf Glycerinbasis, die in menschlichen Zellen allgegenwärtig sind. Triacylglycerine und Glycerophospholipide sind wichtige strukturelle Komponenten von Plasmamembranen und dienen als Energiespeicher.
Struktur eines Triacylglycerinmoleküls:
Alle drei Hydroxygruppen des Glycerins sind mit Fettsäuren verestert. Linolensäure ist aufgrund ihrer zusätzlichen Doppelbindungen anfälliger für Oxidation als die anderen 2 Fettsäuren. Diese Zersetzung führt dazu, dass das Fett ranzig wird, d. h. einen unangenehmen Geschmack oder Geruch entwickelt.
Lipid-Selbstaggregation in Wasser:
Lipide enthalten wie Glycerophospholipide einen polaren (hydrophilen) Kopf und einen unpolaren (hydrophoben) Schwanz (A).
Eine Lipiddoppelschicht besteht aus Lipidmolekülen, deren Köpfe nach außen und Schwänze nach innen zeigen (B).
Diese Anordnung wird normalerweise von Glycerophospholipiden bevorzugt, da ihre hydrophoben Schwänze oft zu viel Platz für die Kugelform einer Mizelle einnehmen (C).
Das Phosphatidyl-Rückgrat von Glycerophospholipiden:
Polare Verbindungen binden an die Phosphatgruppe und werden durch “R” dargestellt.
Die Struktur von Phosphatidylcholin, einem Glycerophospholipid-Bestandteil der Zellmembran
Bild von Lecturio.Phosphatidylethanolamin (Cephalin): ein Glycerophospholipid (Ethanolamin ist an die Phosphatgruppe gebunden), Bestandteil der Zellmembran:
Der hydrophile Kopf und der hydrophobe Körper sind hervorgehoben und führen zu der amphiphilen Eigenschaft des Glycerophospholipids. In Mizellen organisiert, werden strukturelle Komponenten der Lipiddoppelschicht gebildet.
Sphingolipide sind eine heterogene Familie von Lipiden. Sie ähnlen in ihrem Aufbau den Phosphoglyceriden, das Glycerin ist allerdings durch den Aminoalkohol Sphingosin ersetzt.
Ceramid (die Grundstruktur eines Sphingolipids):
„R“ steht für die Verbindung, welche die verschiedenen Arten von Sphingolipiden unterscheidet.
Die Struktur eines Cerebrosids: Das hydrophile (Monosaccharid) und das hydrophobe (Ceramid) Ende sind hervorgehoben.
Bild von Lecturio.Die Struktur eines Gangliosids: Das hydrophile (komplexe Kohlenhydrat) und das hydrophobe (Ceramid) Ende sind hervorgehoben.
Bild von Lecturio.Sterole und Isoprenoide, welche Sterole bilden, sind eine wichtige Gruppe von Fettsäuren, die als Teil der zellulären Plasmamembran und als Gallensäuren verwendet werden, welche zur Aufnahme von Fetten beitragen.
Die Struktur von Dimethylallylpyrophosphat und Isopentenylpyrophosphat:
Durch die wiederholte Verbindung der Moleküle entstehen schließlich Sterole.
Die Struktur des freien Cholesterins
Bild von Lecturio.Die Struktur von Cholesterylester:
Über eine Esterbindung an eine Fettsäure wird Cholesterin eingebaut und in der Plasmamembran gespeichert.