Hämolytisch-urämisches Syndrom bei Kindern

Das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) ist ein klinisches Phänomen, das am häufigsten bei Kindern auftritt und aus einer klassischen Trias aus mikroangiopathischer hämolytischer Anämie Anämie Anämie: Überblick und Formen, Thrombozytopenie Thrombozytopenie Thrombozytopenie und akutem Nierenversagen besteht. Das hämolytisch-urämische Syndrom ist eine der Hauptursachen für akutes Nierenversagen bei Kindern und tritt meist im Anschluss an eine Durchfallerkrankung, die durch Shiga-Toxin produzierende Bakterien verursacht wird, auf. Durch eine Laboranalyse können eine mikroangiopathische hämolytische Anämie Anämie Anämie: Überblick und Formen (Hämoglobin < 8 g/dL, Schistozyten und negativer direkter Coombs-Test), Thrombozytopenie Thrombozytopenie Thrombozytopenie (Thrombozytenzahl < 140.000/mm³) und eine akute Nierenschädigung Akute Nierenschädigung Akute Nierenschädigung (erhöhtes Kreatinin und Blut-Harnstoff-Stickstoff) bestätigt werden. Die Behandlung von HUS erfolgt in erster Linie durch symptomorientierte Maßnahmen.

Aktualisiert: 16.06.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Überblick

Definition

Das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) ist eine postinfektiöse Erkrankung, bei der das Endothel der Kapillaren Kapillaren Kapillaren (Mikroangiopathie) zu Schaden kommt. Es folgt die Bildung von Thromben sowie die Destruktion von Erythrozyten Erythrozyten Erythrozyten in den beschädigten Kapillaren Kapillaren Kapillaren, was zur Anämie Anämie Anämie: Überblick und Formen (hämolytische Anämie Anämie Anämie: Überblick und Formen), einem Mangel von Thrombozyten Thrombozyten Thrombozyten ( Thrombozytopenie Thrombozytopenie Thrombozytopenie) und schließlich akuter Nierenschädigung führen kann.

Epidemiologie

  • Die Mehrzahl der Fälle tritt bei Kindern unter 5 Jahren auf.
  • Inzidenz bei 0,7 – 1,0 pro 100 000 Kinder unter 15 Jahren in Deutschland
  • Hauptursache für akute Nierenschäden bei Kindern (> 6 Monate bis 5 Jahre)
  • 90 % der Fälle stehen im Zusammenhang mit Durchfallerkrankungen, die durch enterohämorrhagische Escherichia coli Escherichia coli Escherichia coli (EHEC) verursacht werden
  • Am häufigsten im Sommer und in der ländlichen Bevölkerung anzutreffen

Ätiologie

Die Ätiologie kann in erworben (infektiös oder nicht infektiös) oder hereditär unterteilt werden.

Pathophysiologie

Vor allem die Pathophysiologie von dem HUS, das durch Shiga-Toxin ausgelöst wird, ist gut bekannt.

  1. Bakterientoxine werden vom Darm absorbiert und gelangen in den Blutkreislauf.
  2. Binden an Endothelzellen und verursachen dadurch direkte Endothelschäden:
    • Produktion von Stickstoffmonoxid (NO)
    • Ausschüttung von Interleukin-1 (IL-1) und Tumor-Nekrose-Faktor ( TNF TNF Tumornekrosefaktor (TNF))
    • Makrophagen-Aktivierung
  3. Verursachen Thrombozytenaggregation und lokale Thrombose in Kapillaren Kapillaren Kapillaren und Arteriolen:
  4. Beim Passieren der thrombotischen Stellen werden Erythrozyten Erythrozyten Erythrozyten mechanisch geschädigt: verursacht mikroangiopathische hämolytische Anämie Anämie Anämie: Überblick und Formen

Andere Formen von HUS:

  • Unterschiedliche pathologische Mechanismen
  • Allen gemeinsam ist die Schädigung der Endothelien.
  • Führen zu Thrombenbildung und hämolytischer Anämie Anämie Anämie: Überblick und Formen

Klinik

Anamnese

  • Vorangegangene Erkrankung mit Bauchschmerzen, Erbrechen Erbrechen Erbrechen im Kindesalter und blutigem Durchfall Durchfall Durchfall (Diarrhö)
  • Andere Anhaltspunkte können sein:
    • Gleichzeitiger bekannter HUS-Ausbruch/Familienmitglied mit gleichzeitigem HUS
    • Familienmitglied mit HUS in der Vorgeschichte (kann auf eine genetische Ursache hindeuten)
    • Frühere HUS-Episode (kann auf eine Komplement-vermittelte Ursache hindeuten)

Körperliche Untersuchung

Die Symptome treten in der Regel 5-7 Tage nach der Gastroenteritis Gastroenteritis Gastroenteritis auf und können folgende Symptome umfassen:

Diagnostik

Wegweisend ist die klassische Trias aus:

  1. Mikroangiopathische hämolytische Anämie Anämie Anämie: Überblick und Formen
  2. Thrombozytopenie Thrombozytopenie Thrombozytopenie:
    • Thrombozytenzahl < 140.000/mm³ (normalerweise um die 40.000/mm³)
  3. Akute Nierenschädigung Akute Nierenschädigung Akute Nierenschädigung:

Therapie

Die Behandlung von HUS erfolgt in erster Linie durch supportive Maßnahmen.

Beachten Sie, dass eine Antibiotikabehandlung bei blutigen Durchfallerkrankungen, die durch Shiga-Toxin-produzierende Bakterien verursacht werden, mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung eines HUS verbunden ist.

Prognose

  • Frühzeitige Diagnose und Behandlung haben ein günstiges Outcome: Sterblichkeit: < 5 %
  • Bei den meisten erholt sich die Nierenfunktion jedoch vollständig:
    • 30 % bleiben mit einem gewissen Grad an Niereninsuffizienz zurück.
    • 5 % sind auf die Dialyse Dialyse Dialyseverfahren angewiesen.
  • Wenn HUS nicht mit Durchfall Durchfall Durchfall (Diarrhö) einhergeht, ist die Prognose schlechter:
    • Pneumokokken-bedingtes HUS:
      • 20 % Sterblichkeit
      • 80 % der Patient*innen sind dialysepflichtig

Differentialdiagnosen

Quellen

  1. Devarajan, P. (2020). Multisystem disease associated with hematuria. In R. M. Kliegman MD et al. (Eds.), Nelson textbook of pediatrics (pp. 272-2736.e3). https://www.clinicalkey.es/#!/content/3-s2.0-B9780323529501005381
  2. Noris M, Remuzzi G. Hemolytic uremic syndrome. J Am Soc Nephrol. 2005 Apr;16(4):1035-50. doi: 10.1681/ASN.2004100861. Epub 2005 Feb 23. PMID: 15728781.
  3. Ito K, Komatsu Y. [Drug induced hemolytic uremic syndrome]. Nihon Rinsho. 1993 Jan;51(1):204-9. Japanese. PMID: 7679450.
  4. Lothar Bernd Zimmerhackl, Hege Verweyen, Angela Gerber, Helge Karch, Matthias Brandis. Das hämolytisch- urämische Syndrom. Dtsch Arztebl 2002; 99: A 196–203 [Heft 4]. https://www.aerzteblatt.de/archiv/30181/Das-haemolytisch-uraemische-Syndrom (Zugriff am 16.06.2022)
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