Die Hämophilien sind Störungen der sekundären Hämostase aufgrund eines Mangels an spezifischen Gerinnungsfaktoren. Man unterteilt die Hämophilien in eine erworbene Form und die angeborenen Hämophilien. Bei den drei verschiedenen angeborenen Arten (A-C) kommt es durch genetische Mutationen zu einem Mangel an Gerinnungsfaktoren. Die Hämophilie A führt zu einem Mangel an Faktor VIII, Hämophilie B zu einem Mangel an Faktor IX und Hämophilie C zu einem Mangel an Faktor XI. Die Betroffenen stellen sich mit Blutungsereignissen vor, die spontan auftreten oder mit einem leichten oder schweren Trauma einhergehen können. Ein schwerer Gerinnungsfaktormangel ist dabei oft schon kurz nach der Geburt stark symptomatisch. Anhand der Klinik kann eine Hämophilie A nicht von einer Hämophilie B unterschieden werden. Gentests können die genaue Diagnose bestätigen. Der wichtigste Laborparameter bei der Diagnostik ist eine verlängerte aPTT bei normalem Quick-Wert. Die Therapie konzentriert sich hauptsächlich auf die Behandlung akuter Blutungsereignisse und die Prävention von Blutungsereignissen durch den Ersatz von Mangelfaktoren. Eine Operation kann eine Hämophilie nicht heilen, ist aber manchmal wegen der auftretenden Komplikationen notwendig.
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Medizin ➜
Als Hämophilien bezeichnet man eine Gruppe von Störungen der sekundären Hämostase aufgrund eines Mangels an spezifischen Gerinnungsfaktoren.
Es wurden 3 verschiedene Typen beschrieben:
Genetische Mutation, die zu einem Mangel an Gerinnungsfaktoren führt:
Erworbene Hämophilie:
Die Symptome richten sich hauptsächlich nach der Schwere des Faktormangels.
Leichter bis mittelschwerer Mangel:
Schwerer Mangel:
Die Diagnose einer Hämophilie wird aufgrund des klinischen Verdachts (meist aufgrund eines Blutungsereignisses) mit anschließendem Nachweis fehlender Faktorspiegel (< 40 %) gestellt.
Eine Hämophilie kann chirurgisch nicht geheilt werden. Eine Operation kann dennoch in einigen Fällen notwendig sein, wenn es durch Blutungen zu Spannungen in Körperhöhlen oder Muskelkompartimenten kommt.