Das Herpes-simplex-Virus (HSV) ist ein doppelsträngiges DNA-Virus, das zur Familie der Herpesviridae gehört. Es verursacht häufig wiederkehrende Infektionen der Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion und der Schleimhäute, einschließlich Mund, Lippen, Augen und Genitalien. Typische Schleimhautinfektionen sind durch ein akutes, lokalisiertes Auftreten von gruppierten, kleinen, schmerzhafter Bläschen auf erythematösem Grund gekennzeichnet. Obwohl es Überschneidungen gibt, wird HSV-1 klassischerweise mit oropharyngealen Läsionen in Verbindung gebracht, während HSV-2 meist für Herpes genitalis Herpes genitalis Herpes genitalis, eine Geschlechtskrankheit, verantwortlich ist. Es gibt allerdings immer mehr Fälle von Herpes genitalis Herpes genitalis Herpes genitalis, welche durch HSV-1 ausgelöst wurden. Systemische und schwere Infektionen wie Enzephalitis Enzephalitis Enzephalitis, Meningitis Meningitis Meningitis und neonataler Herpes können ebenfalls auftreten. Die Diagnose wird hauptsächlich anamnestisch und klinisch anhand der eindrücklichen Bläschenbildung gestellt und kann mittels Nukleinsäure Amplifikationstest oder serologischen Tests gefestigt werden. Die Therapie erfolgt in der Regel symptomatisch, wobei antivirale Therapien mit Aciclovir, Valaciclovir oder Famciclovir Famciclovir Antivirale Mittel gegen Herpesviridae aber effektiv sind, wenn sie frühzeitig verabreicht werden. Bei schweren Verläufen sollte daher immer schnellstmöglich eine antivirale Therapie eingeleitet werden.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Es sind zwei Arten bekannt, die Infektionen verursachen:
HSV-1:
HSV-2:
Neonatale Herpesinfektion:
Der Mensch ist das Hauptreservoir.
HSV-1:
HSV-2:
Primäre Infektion:
Lebenslange Latenzzeit:
Reaktivierung:
Schema zur Zusammenfassung der Pathogenese von HSV-1- und -2-Infektionen
Bild von Lecturio. Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0Herpes-Simplex-Viren verursachen zytolytische Infektionen, die die Grundlage für alle pathologischen Veränderungen bilden: Nekrose infizierter Zellen zusammen mit Entzündungsreaktionen
Biopsiertes Speiseröhrengeschwür, verursacht durch eine aktive Infektion mit dem Herpes-simplex-Virus (HSV) bei einem Patienten mit AIDS:
Die Probe wurde am Ulkusrand entnommen und zeigt intranukleäre Einschlüsse und Zellen mit mehreren Kernen
Mikroskopische Aufnahme eines typischen Herpesvirus-Vesikels bei geringer Vergrößerung:
Das Bläschen füllt sich mit Neutrophilen (und verändert sich von einer klaren Flüssigkeit zu einem gelben, trüben Aussehen), bevor es aufbricht und ein oberflächliches Ulkus hinterlässt. Man beachte, dass sich die virale zytopathische Läsion auf die Epidermis beschränkt, was erklärt, warum sie ohne Narbenbildung abheilt, die bei schweren Hautentzündungen auftreten kann.Hochauflösende Mikroskopaufnahme einer Herpesvirusläsion in der Haut:
Beachten Sie die Akantholyse (voneinander getrennte Keratinozyten), die die Grundlage für die Blasenbildung bildet. Infizierte Keratinozyten sind vergrößert und haben glasartige intranukleäre Einschlüsse (“Cowdry-Typ-A-Einschlüsse”). Einige wenige Keratinozyten weisen eine Multinukleation auf.
Eine Reihe von Erkrankungen werden durch HSV verursacht. Die unten aufgeführten Infektionen werden am häufigsten durch HSV-1 verursacht. Hinweis: HSV-2 kann auch (wenn auch seltener) mit vielen dieser Diagnosen in Verbindung gebracht werden.
Gingivostomatitis herpetica
Pharyngitis Pharyngitis Pharyngitis:
Herpes labialis:
Läsionen am weichen Gaumen und an der Zunge, verursacht durch das Herpes-simplex-Virus
Bild: “his photograph depicts a close view of an elderly African American female patient’s oral cavity” von CDC/Robert E. Sumpter. Lizenz: Public DomainHerpes-simplex-Läsion an der Unterlippe, am 2. Tag nach Beginn der Reaktivierung.
Bild: “This photograph depicts a close-up of the lips of a patient with a herpes simplex lesion on the lower lip” von CDC/Dr. Hermann. Lizenz: Public DomainHerpetischer Weißfluss:
Herpes gladiatorum:
Erythema multiforme:
Ekzema herpeticum:
Ein Patient mit Bläschen an den Fingern aufgrund eines herpetischen Weißflusses
Bild: “Herpetic Whitlow” von Salford Royal Foundation Trust, Manchester, UK. Lizenz: CC BY 3.0Diffuse vesikuläre Läsionen im Gesicht eines Patienten mit Ekzema herpeticum, der sich einer UV-Therapie unterzieht
Bild: “Multiple pustules on the face surface” von AUTHOR. Lizenz: CC BY 2.0Augeninfektionen treten bei < 5 % der Patient*innen mit HSV-1-Infektionen auf und können zu Visusverlust und/oder Erblindung führen.
Keratitis Keratitis Erosio corneae und Keratitis:
Akute Netzhautnekrose:
Konjunktivitis Konjunktivitis Konjunktivitis:
Chorioretinitis Chorioretinitis Chorioretinitis (hintere Uveitis Uveitis Uveitis):
Spaltlampenuntersuchung mit dendritischen Läsionen bei herpetischer Keratitis:
Hier zu sehen als unregelmäßige geografische Muster von Ulzerationen, die nach der Anwendung von gelb-orangem Fluorescein-Farbstoff grün hervorgehoben sind. Der Farbstoff wird von der geschädigten Hornhaut (zerrissene Oberfläche) aufgenommen und der Bereich erscheint unter kobaltblauem Licht grün.
Fundoskopisches Bild eines Patienten mit akuter Netzhautnekrose:
Es sind charakteristische konfluierende nekrotische Bereiche zu sehen. Die Retinitis zeigt sich als tiefe, multifokale, gelb-weiße Flecken, die typischerweise im peripheren Fundus beginnen, dann konzentrisch konfluieren und sich zum hinteren Pol hin ausbreiten.
Herpesenzephalitis:
Aseptische Meningitis Meningitis Meningitis:
Andere Formen:
Epiglottitis Epiglottitis Epiglottitis oder Kehlkopfentzündung (herpetischer Krupp):
HSV-Pneumonitis:
HSV-Ösophagitis:
Fulminante Hepatitis:
Die unten aufgeführten Erkrankungen werden am häufigsten mit HSV-2-Infektionen in Verbindung gebracht. Auch hier ist zu bedenken, dass HSV-1 mit vielen dieser Diagnosen in Verbindung gebracht werden kann.
Primäre genitale HSV-2-Infektionen:
Reaktivierung:
Bläschen am Penis (Pfeile) aufgrund einer wiederkehrenden Infektion mit dem Herpes-simplex-2-Virus (HSV-2)
Bild: “Penile blisters (arrows), due to a recurring herpes simplex-2 (HSV-2) virus infection” von CDC/Susan Lindsley. Lizenz: Public DomainBild eines Tzanck-Abstrichs, der von einer Läsion am Penis stammt:
Man sieht vielkernige Riesenzellen, die auf eine Herpesinfektion hinweisen.
Antivirale Mittel:
In der nachstehenden Tabelle werden HSV-1 und HSV-2 verglichen und gegenübergestellt:
Serotyp | HSV-1 | HSV-2 |
---|---|---|
Infektionswege |
|
|
Lytische Infektion | Mukoepitheliale Zellen | Mukoepitheliale Zellen |
Latenzzeit | Trigeminalganglien | Lumbosakralganglien |
Krankheiten |
|
|
In der nachstehenden Tabelle werden die 9 Herpesviren verglichen, die beim Menschen als endemisch gelten. Insgesamt sind 115 verschiedene Arten von Herpesviren bekannt, die in 3 Familien eingeteilt werden:
HHV | Verbreiteter Name | Primäre Zielzellen | Lokalisation der Latenz | Klinik |
---|---|---|---|---|
1 (Alpha) |
HSV-1 | Mukoepitheliale Zellen | Spinalganglien |
|
2 (Alpha) |
HSV-2 |
|
||
3 (Alpha) |
VZV |
|
||
4 (Gamma) |
EBV | B-Gedächtnis-Zellen |
|
|
5 (Beta) |
CMV |
|
Hämatopoetische Progenitorzellen im Knochenmark Knochenmark Knochenmark: Zusammensetzung und Hämatopoese |
|
6A, 6B (Beta) |
HHV-6 HHV-6 Humanes Herpesvirus 6 und 7 | T-Zellen T-Zellen T-Zellen | Monozyten Monozyten Zellen des angeborenen Immunsystems | Roseola |
7 (Beta) |
HHV-7 HHV-7 Humanes Herpesvirus 6 und 7 | T-Zellen T-Zellen T-Zellen | ||
8 (Gamma) |
Kaposi-Sarkom-assoziiertes Herpesvirus |
|
B-Zellen B-Zellen B-Zellen | Kaposi-Sarkom Kaposi-Sarkom AIDS-definierende Erkrankungen |