Herzchirurgie

Die Herzchirurgie umfasst die chirurgische Behandlung von Herzanomalien und Pathologien der großen Gefäße des Thorax. Im Allgemeinen wird ein chirurgischer Eingriff am Herzen durchgeführt, um eine angemessene Pumpfunktion direkt wiederherzustellen, inhärente strukturelle Probleme zu korrigieren und eine ordnungsgemäße Blutversorgung über den Koronarkreislauf wiederherzustellen. Im Rahmen von Perikarderkrankungen können eine sogenannte Perikardiozentese oder eine Perikardfensterung durchgeführt werden. Ein Linksherzkatheter erlaubt einen Überblick über die Funktion des Herzens und der Blutversorgung durch die Koronararterien. Bei einer eingeschränkten oder fehlenden Blutversorgung stehen der Koronararterien-Bypass oder die Perkutane Koronarintervention als therapeutische Optionen zur Auswahl. Für einen erfolgreichen Ablauf eines chirurgischen Eingriffs ist es Voraussetzung, die anatomischen Gegebenheiten des Herzens zu kennen.

Aktualisiert: 21.09.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Anatomie des Herzens

Operateure müssen mit der Anatomie des Herzens und der umgebenden Strukturen sowie Gefäßterritorien vertraut sein, um Gefäß- und Nervenschädigungen zu vermeiden und eine erfolgreiche Reperfusion des Gewebes zu erreichen.

Allgemeine Anatomie des Herzens

Das Herz in der Perikardhöhle

Das Herz in der Perikardhöhle

Bild von Lecturio

Herzkammern Herzkammern Anatomie des Herzens

  • 4 Herzkammern Herzkammern Anatomie des Herzens: 2 obere Vorhöfe (Atrium) und 2 untere Ventrikel
  • Septum interatriale (Vorhofseptum): Trennung der Vorhöfe
  • Septum interventriculare (Ventrikelseptum): Trennung der Ventrikel
  • Rechter Vorhof (Atrium dextrum): Zufluss des Blutes durch die V. cava inferior und V. cava superior → Atrium dextrum → Abfluss des Blutes in den rechten Ventrikel
    • Zufuhr des sauerstoffarmen Blutes durch:
      • V. cava superior
      • V. cava inferior
      • Sinus coronarius
    • Auricula dextra (rechtes Herzohr): ein Muskelsack, der die Vorhofkapazität erhöht
  • Linker Vorhof (Atrium sinistrum): Zufluss des Blutes aus den Vv. pulmonales → Atrium sinistrum → Abfluss des Blutes in den linken Ventrikel
    • Zufuhr des sauerstoffreichen Blutes aus den Vv. pulmonales
    • Auricula sinistra (linkes Herzohr): ein Muskelsack, der die Vorhofkapazität erhöht; ein häufiger Ort, an dem sich Thromben festsetzen können
  • Rechter Ventrikel (Ventriculus dexter):
  • Linker Ventrikel (Ventriculus sinister):

Herzklappen

Die Herzklappen verhindern den retrograden Fluss des Blutes → Einweg-Ventile; bei Schluss der Herzklappen Erzeugung der Herztöne Herztöne Herztöne und Herzgeräusche, die bei der Auskultation zu hören sind:

Ansicht der Herzklappen aus atrialer Perspektive

Ansicht der Herzklappen aus atrialer Perspektive nach Entfernung der Vorhöfe

Bild von BioDigital, bearbeitet von Lecturio

Gefäßversorgung des Herzens

  • Ursprung (befindet sich direkt distal der Aortenklappe Aortenklappe Anatomie des Herzens):
    • A. coronaria dextra (RCA): Sinus aortae direkt über der Valvula seminlunaris dextra
    • A. coronaria sinistra (LCA): Sinus aortae
  • Versorgungsgebiete der Arterien Arterien Arterien:
    • RCA:
      • Versorgt den rechten Vorhof, Teile beider Ventrikel und das Reizleitungssystem des Herzens
    • LCA:
      • Versorgt den linken Vorhof, die linke Herzkammer und zum Großteil das Septum interventriculare
      • Hauptäste: Ramus interventricularis anterior (RIVA/LAD) und Ramus circumflexus (RCX)
  • Versorgungstypen:
    • Rechtsversorgungstyp:
      • Ramus interventricularis posterior (RIP) entspringt der RCA
      • Ca. 14 % der Bevölkerung
    • Linksversorgungstyp:
      • RIP entspringt der LCA
      • Ca. 11 % der Bevölkerung
    • Ausgeglichener Versorgungstyp:
      • RIP mit Anteilen aus der LCA und der RCA
      • Ca. 75 % der Bevölkerung und damit häufigster Versorgungstyp

Perikard Perikard Anatomie des Herzens

Schichten aus lockerem Bindegewebe Bindegewebe Bindegewebe, die das Herz umhüllen und die Perikardhöhle Perikardhöhle Anatomie des Herzens bilden.

  • Pericardium fibrosum:
    • Robuste äußere Schicht aus kollagenreichem Bindegewebe Bindegewebe Bindegewebe
    • Kontinuierlicher Übergang in die Adventitia der benachbarten großen Gefäße
  • Pericardium serosum:
    • Innere seröse Membran
    • Zweiblättrig:
      • Lamina parietalis: äußere Schicht und innere Auskleidung des Pericardium fibrosum
      • Lamina viszeralis (auch bekannt als Epikard Epikard Anatomie des Herzens): innere Schicht, die die Myokardoberfläche bedeckt
  • Perikardhöhle Perikardhöhle Anatomie des Herzens:
    • Raum zwischen der parietalen und viszeralen Schicht des Pericardium serosum
    • Enthält seröse Flüssigkeit, die die Bewegungen des Herzens im Perikard Perikard Anatomie des Herzens begünstigt und dem Herzen ein gewisses Maß an Polsterung ermöglicht

Perikardiozentese

Definition

Die Perikardiozentese ist ein invasives Verfahren, bei dem eine Nadel in den Perikardraum eingeführt wird, um aus diagnostischen oder therapeutischen Gründen Flüssigkeit aus dem Perikardraum zu entnehmen.

Indikationen

Diagnostische Perikardiozentese (Gewinnung von Perikardflüssigkeit Perikardflüssigkeit Anatomie des Herzens zur Diagnose):

  • Verdacht auf einen bakteriellen Infekt, mykobakteriellen Infekt oder Pilzbefall
  • Verdacht auf einen malignen Erguss

Therapeutische Perikardiozentese:

Kontraindikationen

Verfahren

Sofern die Person keinen Herzstillstand oder einen unmittelbar lebensbedrohlichen Zustand hat, sollte eine Perikardiozentese unter Ultraschallkontrolle durchgeführt werden.

  1. Durchführung einer Echokardiographie (in Notfallsituationen wird dieser Schritt übersprungen)
  2. Markierung der Einstichstelle: linker oder rechter Xiphocostalwinkel oder die Spitze der Xiphoidbasis
  3. Desinfektion und Abdeckung der Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion, wobei ein Fenster im Bereich des Zugangsweges frei bleibt
  4. Infiltration der Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion und des subkutanen Gewebes mit 1 ml Lidocain Lidocain Lokalanästhetika im Bereich der Einstichstelle
  5. Hautschnitt von 1 bis 2 cm
  6. Einführung der Nadel in einem 45-Grad-Winkel durch die kleine Inzision nach innen, nach oben und nahe an die Brustwand Brustwand Brustwand gerichtet; konstante Aufrechterhaltung des Unterdrucks durch eine befestigte Spritze
  7. Vorschieben der Nadel, bis sie den Perikardraum erreicht, bestätigt durch:
  8. Absaugen des Perikardinhalts
  9. Durchführung folgender Labordiagnostik:
    • Gramfärbung
    • Kultur (Bakterien, Pilze und Mykobakterien)
    • Hämatologische Zellzahl
    • Zytologie
    • Proteine Proteine Proteine und Peptide
    • Glucose
    • Biochemische Untersuchung (z. B. pH, LDH)
  10. Beim Aussetzen der Aspiration der Flüssigkeit → Entfernung der Nadel
Nadel-Perikardiozentese

Nadel-Perikardiozentese:
Um die Perikardhöhle erfolgreich zu erreichen, muss die Nadel in einem 45-Grad-Winkel nach oben und innen gerichtet werden, während der Unterdruck auf die Spritze aufrechterhalten wird.

Bild von Lecturio

Komplikationen

  • Fehlende klinische Besserung, welche unmittelbar nach Entnahme der Perikardflüssigkeit Perikardflüssigkeit Anatomie des Herzens erfolgen sollte
  • Durchdringung der Myokardwand (rechter Ventrikel)
  • Punktion der Koronararterien
  • Punktion der A. thoracica interna
  • Hämothorax: Blutansammlung im Pleuraspalt aufgrund starker Blutungen, die normalerweise im Zusammenhang mit einem Trauma des Thorax beobachtet werden
  • Pneumothorax Pneumothorax Pneumothorax: Luftansammlung im Pleuraspalt (zwischen Pleura Pleura Pleura parietalis und viszeralis), die offen (Kommunikation mit der Atmosphäre) oder unter Spannung (ohne Öffnung in der Brustwand Brustwand Brustwand) vorliegen kann
  • Myokardinfarkt Myokardinfarkt Myokardinfarkt
  • Pneumoperikard
  • Leberschädigung
  • Darmperforation Darmperforation Magen-/Darmperforation
  • Pleuroperikardfistel

Perikardfensterung

Definition

Eine Perikardfensterung ist ein chirurgischer Eingriff, der am parietalen Perikard Perikard Anatomie des Herzens durchgeführt wird, um einen Zugang zum Perikardraum zu schaffen. Dabei wird die Flüssigkeit in der Perikardhöhle Perikardhöhle Anatomie des Herzens in die Thoraxhöhle verlagert. Das Hauptziel dieses Verfahrens ist die Wiederherstellung einer effektiven ventrikulären Füllung und des Herzzeitvolumens.

Indikationen

Kontraindikationen

  • Keine absoluten Kontraindikationen
  • Relative Kontraindikationen: Koagulopathie, Thrombozytopenie Thrombozytopenie Thrombozytopenie und mangelnde Erfahrung der Operateure

Verfahren

Subxiphoider Zugang (bevorzugt wegen seiner einfacheren Durchführung):

  1. Durchführung eines 4 cm langen vertikalen Schnitts auf der Medianlinie über dem Processus xiphoideus und dem Oberbauch
  2. Separierung der Linea alba und Zurückziehen des Processus xiphoideus nach oben
  3. Präparation des Zwerchfells vom Sternum Sternum Brustwand und vom Xiphoid, um Zugang zur Brusthöhle zu erhalten
  4. Bei direkter Sicht Eröffnung des Perikards
  5. Absaugen der Flüssigkeit und Auftrennung von Verklebungen
  6. Untersuchung des Perikardgewebes und -flüssigkeit auf bakteriologische und histologische Pathologien
  7. Legung einer Drainage für einen kontinuierlichen Abfluss

Anterolateraler Ansatz:

  • Thorakotomie
  • Anlegung eines Perikardfensters anterior des N. phrenicus
  • Lockerer Verschluss der Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion mit nicht resorbierbarem Nahtmaterial und Reinigung von Rückständen (z. B. Blut, Fettgewebe Fettgewebe Fettgewebe: Histologie)
  • Sterile Gaze und Verband über die Operationswunde
Perikardfensterverfahren

Beispiel für ein Perikardfenster

Bild: „The place of pericardial window“ von Toth et al. Lizenz: CC BY 2.0

Komplikationen

Koronararterien-Bypass

Definition

Die Koronararterien-Bypass-Operation ist ein invasives Revaskularisierungsverfahren, das darin besteht, Transplantate zwischen den arteriellen und koronaren Kreislauf zu platzieren, um verschlossene Segmente der Koronararterien zu umgehen und das Myokard mit sauerstoffreichem Blut zu versorgen.

Indikationen

  • Personen mit aktivitätslimitierender Angina trotz maximaler medizinischer Therapie
  • Signifikante koronare Herzkrankheit der linken Hauptarterie (Verengung > 70 %)
  • Koronare Herzkrankheit, die mehrere Gefäße betrifft und einer Verringerung der linksventrikulären Ejektionsfraktion Ejektionsfraktion Herzzyklus (LVEF) verursacht
  • 3-Gefäß-Erkrankung

Kontraindikationen

  • Koronararterien, die mit der Transplantation nicht kompatibel sind
  • Kein lebensfähiges Myokard

Verfahren

  1. Durchführung einer medianen Sternotomie
  2. Entfernung der V. saphena aus einem oder beiden Beinen → Verwendung der Vene als Transplantat zur Wiederherstellung der Blutversorgung
  3. Während der Operation: künstlicher Herzstillstand durch die Anwendung einer kaliumreichen Kardioplegielösung und Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine
  4. Bildung einer Anastomose zwischen der entnommenen Vene und der betroffenen Koronararterie
  5. Annähung des anderen Transplantatende an die Aorta ascendens und/oder anderen größeren Gefäßen
  6. Auswaschung der kardioplegische Lösung und Überprüfung der Conduit-Kompetenz (Blutungen aus den Anastomosestellen?)
  7. Nach erfolgreicher Überprüfung: Verschluss des Brustkorbs mit Sternumdrähten

Komplikationen

  • Transplantatversagen: die Unfähigkeit des Transplantats, das Myokard ausreichend mit sauerstoffreichem Blut zu versorgen
  • Schlaganfall: eine schwere Komplikation, bei der eine Schädigung des Gehirns durch eine Unterbrechung des Blutflusses ( ischämischer Schlaganfall Ischämischer Schlaganfall Ischämischer Schlaganfall (Hirninfarkt)) oder eine aktive Blutung (hämorrhagischer Schlaganfall) verursacht wird, die charakteristische neurologische klinische Merkmale aufweist
  • Postoperative Infektion: eine Art von chirurgischer Infektion, die innerhalb von 30 Tagen nach dem Eingriff oder innerhalb von 90 Tagen bei Implantation von Prothesenmaterial an oder in der Nähe eines chirurgischen Einschnitts auftritt; Klassifikation der Infektion anhand der Tiefe als oberflächliche Wundinfektion, tiefe Wundinfektion oder Infektion der Organe/ Körperhöhlen
  • Vorhofflimmern Vorhofflimmern Vorhofflimmern: eine supraventrikuläre Tachyarrhythmie, die die häufigste Art von Arrhythmie ist; verursacht durch schnelle, unkontrollierte Vorhofkontraktionen und unkoordinierte ventrikuläre Reaktionen

Linksherzkatheter

Definition

Die Linksherzkatheteruntersuchung ist ein invasives Verfahren, bei dem ein Katheter in den systemischen arteriellen Kreislauf eingeführt und zum Herzen vorgeschoben wird, um Kontrastmittel zu injizieren. Dieses Verfahren ermöglicht eine diagnostische vaskuläre Bildgebung und eine mögliche therapeutische Intervention.

Indikationen

  • Koronare Herzkrankheit: verursacht durch eine unzureichende Blutversorgung des Myokards aufgrund einer Stenose der Koronararterien, typischerweise durch Atherosklerose Atherosklerose Atherosklerose
  • Herzinsuffizienz: Unfähigkeit des Herzens, den Körper mit normalem Herzzeitvolumen Herzzeitvolumen Herzmechanik zu versorgen, um den Stoffwechselbedarf zu decken
  • Messung der Hämodynamik Hämodynamik Physiologie des Blutkreislaufs in der rechten und linken Herzhälfte
  • Arrhythmien
  • Herzklappenerkrankungen
  • Beurteilung von Perikard- und Myokarderkrankungen
  • Beurteilung der angeborenen Kardiopathien

Kontraindikationen

  • Keine absoluten Kontraindikationen
  • Bei hoher Wahrscheinlichkeit von Komplikationen nicht empfohlen
  • Relative Kontraindikation: Patient*innen mit eingeschränkter Nierenfunktion, da Kontrastmittel nephrotoxisch sein kann

Verfahren

Vorbereitung:

  1. Rückenlagerung der Patient*innen
  2. Sterile Abdeckung
  3. I. v.-Zugang
  4. Katheter zur Quantifizierung der Urinausscheidung
  5. Kontinuierliche Überwachung:
    • Puls
    • Blutdruck
    • O2-Sättigung
    • EKG-Rhythmusmonitor
  6. Verabreichung einer Sedierung und einer leichten Analgesie Analgesie Anästhesiologie: Geschichte und Grundkonzepte

Operative Durchführung:

Die Linksherzkatheteruntersuchung erfolgt über einen arteriellen Zugang. Für die perkutane Kathetereinführung wird eine modifizierte Version der Seldinger-Technik verwendet.

  1. Identifizierung des ausgewählten Gefäßes (z. B. A. femoralis oder A. radialis)
  2. Punktion des Gefäßes unter Ultraschallkontrolle mit einer Nadel
  3. Vorschieben eines Führungsdrahtes durch die Nadel
  4. Zurückziehen der Nadel und Einführung eines Dilatators über den Führungsdraht
  5. Vorschieben des Führungsdrahtes durch den systemischen Kreislauf zum Herzen
  6. Einführung des Katheters über den Führungsdraht in Richtung des Herzens
  7. Durchführung der erforderlichen Untersuchungen gemäß den Indikationen für das Verfahren (z. B. Darstellung der Koronargefäße)
  8. Herausziehen des Katheters und Dilatators unter Druck auf die Punktionsstelle, um Blutungen zu vermeiden

Komplikationen

  • Hämatom
  • Retroperitoneale Blutung
  • Pseudoaneurysma
  • AV-Fistel
  • Embolie (z. B. Thrombus, atherosklerotische Plaque, Luft)
  • Kammerflimmern Kammerflimmern Kammerflimmern: eine Art ventrikulärer Tachyarrhythmie, die durch eine unkoordinierte ventrikuläre Kontraktion gekennzeichnet ist, die zu einer Abnahme des Herzzeitvolumens und einem sofortigen hämodynamischen Kollaps führt
  • Myokardinfarkt Myokardinfarkt Myokardinfarkt: eine Verletzung des Myokards aufgrund einer Ischämie, gekennzeichnet durch einen Anstieg der Herzenzyme (insbesondere Troponin T), EKG-Veränderungen, die auf eine Ischämie in 2 kontinuierlichen Ableitungen hindeuten, und Brustschmerzen Brustschmerzen Brustschmerzen
  • Schlaganfall
  • Aortendissektion Aortendissektion Aortendissektion: Trennung der Tunica-Intima von der Aortenwand aufgrund von Scherbelastung durch pulsierenden Druck, der Blut in die Tunica media fließen lässt, wodurch ein „falsches Lumen“ entsteht
  • Allergische Reaktion auf das Kontrastmittel
  • Kontrastmittelinduzierte Nephropathie

Perkutane Koronarintervention (PCI)

Definition

Früher als Koronarangioplastie und Stentimplantation bekannt, ist PCI ein invasives, nicht-chirurgisches Verfahren, das darin besteht, einen Katheter in die Koronararterien einzuführen und einen Ballon und einen Stent zu verwenden, um einen Verschluss innerhalb des Gefäßes zu öffnen.

Indikationen

Kontraindikationen

Absolut:

  • Ablehnung des Verfahrens
  • Unfähigkeit, eine duale Thrombozytenaggregationshemmer-Therapie einzunehmen
  • Erhöhtes Blutungsrisiko (z. B. Thrombozytopenie Thrombozytopenie Thrombozytopenie)
  • Restenose aufgrund mehrerer früherer PCI

Relativ:

  • Langfristige Unverträglichkeit gegenüber Thrombozytenaggregationshemmern
  • Hyperkoagulierbarer Zustand
  • Schwere chronische Nierenerkrankung Chronische Nierenerkrankung Chronische Nierenerkrankung
  • Arteriendurchmesser < 1,5 mm
  • Kritische linke Hauptstenose ohne Kollateralfluss oder offenes Bypass-Transplantat

Vorbereitung

  • Die Vorbereitung auf eine PCI ähnelt im Wesentlichen der für eine Herzkatheteruntersuchung.
    • Durchführung häufig im Rahmen eines Notfalls
    • Entscheidender Faktor: Zeit von der Ankunft in der Notaufnahme bis zum Ballonaufblasen der betroffenen Arterie
    • Erhöhung der Überlebenswahrscheinlichkeit im Krankenhaus bei kurzem Zeitintervall
  • Thrombozytenaggregationshemmer Thrombozytenaggregationshemmer Thrombozytenaggregationshemmer:
  • Zur Antikoagulation zum Zeitpunkt der PCI: Verwendung von unfraktioniertem Heparin möglich
  • Keine Notwendigkeit einer Antibiotikaprophylaxe Antibiotikaprophylaxe Chirurgische Infektionen

Operative Durchführung

  • Zugang: A. radialis, A. femoralis oder A. axillaris
  • Geringes Blutungsrisiko: A. radialis
  • Bevorzugte Anwendung von Stents (geringeres Restenoserisiko) gegenüber der alleinigen Ballonangioplastie
  • Angiographie:
    • Durchführung eines Linksherzkatheters, um die Koronararterien zu erreichen
    • Einspritzen von Kontrastmittel in die betroffene Koronararterie → Bildgebung
    • Identifizierung von Stenosen und Okklusionen → Vorschieben des Führungsdrahts distal der Stenose
  • Angioplastie und Stentimplantation:
    • Vorschieben des nicht aufgeblasenen Ballons und des Stentkatheters zum stenotischen Segment
    • Aufweitung des Ballons an der betroffenen Stelle → Darüberspannen des Stents und Öffnung des Gefäßlumens
    • Deflation des Ballons und Rückzug des Katheters
    • Bestätigung der adäquaten Platzierung des Stents und die Auflösung der Stenose durch erneute Bildgebung
    • Herausziehen des Katheters und Dilatators unter Druck auf die Punktionsstelle, um Blutungen zu vermeiden
Beispiel für einen Koronarstent, ein expandierbares röhrenförmiges Metallgerät

Beispiel für einen Koronarstent, ein expandierbares röhrenförmiges Metallstück

Bild: „Lekton Magic coronary stent“ von Maryam Moravej und Diego Mantovani. Lizenz: CC BY 3.0

Postoperative Versorgung Postoperative Versorgung Postoperative Versorgung

  • Verlegung für 6 Stunden in den Aufwachraum → später Verlegung auf Station, falls nötig
  • Elektiver Eingriff: Entlassung 6–8 Stunden nach dem Eingriff bei einem geringen Risiko und keine Komplikationen möglich

Komplikationen

  • Ruptur oder Dissektion der Koronararterie oder Aorta
  • Blutung an der Einstichstelle
  • Postoperative Infektion
  • Sepsis Sepsis Sepsis und septischer Schock
  • Akutes Nierenversagen aufgrund des Kontrastmittels
  • Schlaganfall aufgrund von während des Eingriffs erzeugten Thromben
  • Myokardinfarkt Myokardinfarkt Myokardinfarkt durch Dissektion oder Thrombus innerhalb des Stents
Koronarangiographie zeigt eine schwere proximale LAD-Stenose

Koronarangiographie: schwere Stenose der LAD

Bild: „Coronary angiography showing a severe proximal LAD stenosis“ von V. Parisi et al. Lizenz: CC BY 2.0

Quellen

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  2. Doty, D., Doty, J. (2012).  Cardiac Surgery: Operative Technique. Elsevier/Saunders.
  3. Kouchoukos, N., Kirklin, J. (2013). Kirklin/Barratt-Boyes Cardiac Surgery: Morphology, Diagnostic Criteria, Natural History, Techniques, Results, and Indications. Elsevier/Saunders.
  4. Manda, YR, Baradhi, KM (2021). Cardiac catheterization risks and complications. StatPearls. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK531461/ (Zugriff am 08.04.2021)
  5. Bachar, BJ, Manna, B. (2021).Coronary artery bypass graft. StatPearls. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK507836/ (Zugriff am 08.04.2021)
  6. Zipes, D., Libby, P., Bonow, R., Mann, D., Tomaselli, G., Braunwald, E. (2019). Braunwald’s Heart Disease: A Textbook of Cardiovascular Medicine. Elsevier/Saunders.
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  8. De Carlini, CC, Maggiolini, S. (2017). Pericardiocentesis in cardiac tamponade: indications and practical aspects. E-Journal of Cardiology Practice 15(19). https://www.escardio.org/Journals/E-Journal-of-Cardiology-Practice/Volume-15/Pericardiocentesis-in-cardiac-tamponade-indications-and-practical-aspects (Zugriff am 08.04.2021)
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  10. Ahmad, M., Mehta, P., Reddivari, AKR, Mungee, S. (2021). StatPearls. Percutaneous coronary intervention. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK556123/
  11. Duale Reihe. Anatomie. 4. aktualisierte Ausgabe. Thieme.
  12. ESC Pocket Guidelines. Deutsche Gesellschaft für Kardiologie. B. Maisch. K. Klingel: S. Perings. Perikarderkankungen. Zuletzt aktualisiert im Jahr 2015. 35_2015_pocket_leitlinien_perikarderkrankungen (Zugriff am 28. Januar 2023)
  13. Deximed. D. August. Bypass-Operation des Herzens (Koronararterien-Bypass). Zuletzt aktualisiert am 3. Dezember 2018. https://deximed.de/home/klinische-themen/herz-gefaesse-kreislauf/patienteninformationen/behandlungen/bypass-operation-des-herzens-koronararterien-bypass (Zugriff am 28. Januar 2023)
  14. Deximed. M. Handke. Koronarangiografie und Herzkatheteruntersuchung. Zuletzt aktualisiert am 3. August 2022. Koronarangiografie und Herzkatheteruntersuchung – DEXIMED – Deutsche Experteninformation Medizin (Zugriff am 28. Januar 2023)
  15. Deximed. H. Brand. Perkutane Koronarintervention, PCI. Zuletzt aktualisiert am 19. Januar 2022. https://deximed.de/home/klinische-themen/herz-gefaesse-kreislauf/patienteninformationen/behandlungen/perkutane-koronarintervention (Zugriff am 28. Januar 2023)

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Lecturio und die Exporo-Gruppe wurden für ihre digitale Compliance-Akademie mit dem eLearning Award 2023 ausgezeichnet.

eLearning Award 2019

Lecturio und die TÜV SÜD Akademie erhielten für den gemeinsam entwickelten Online-Kurs zur Vorbereitung auf den
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Comenius-Award 2019

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Die Lecturio Business Flat erhielt 2019 das Comenius-EduMedia-Siegel, mit dem die Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien jährlich pädagogisch,  inhaltlich und gestalterisch
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Comenius-Award 2022

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In der Rubrik Kundenservice deutscher Online-Kurs-Plattformen belegt Lecturio zum zweiten Mal in Folge den 1. Platz.

Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

Wolfgang A. Erharter

Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

Holger Wöltje

Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

Frank Eilers

Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

Yasmin Kardi

Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

Leon Chaudhari

Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.

Andreas Ellenberger

Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.

Zach Davis

Zach Davis ist studierter Betriebswirt und Experte für Zeitintelligenz und Zukunftsfähigkeit. Als Unternehmens-Coach hat er einen tiefen Einblick in über 80 verschiedene Branchen erhalten. Er wurde 2011 als Vortragsredner des Jahres ausgezeichnet und ist bis heute als Speaker gefragt. Außerdem ist Zach Davis Autor von acht Büchern und Gründer des Trainingsinstituts Peoplebuilding.

Wladislav Jachtchenko

Wladislaw Jachtchenko ist mehrfach ausgezeichneter Experte, TOP-Speaker in Europa und gefragter Business Coach. Er hält Vorträge, trainiert und coacht seit 2007 Politiker, Führungskräfte und Mitarbeiter namhafter Unternehmen wie Allianz, BMW, Pro7, Westwing, 3M und viele andere – sowohl offline in Präsenztrainings als auch online in seiner Argumentorik Online-Akademie mit bereits über 52.000 Teilnehmern. Er vermittelt seinen Kunden nicht nur Tools professioneller Rhetorik, sondern auch effektive Überzeugungstechniken, Methoden für erfolgreiches Verhandeln, professionelles Konfliktmanagement und Techniken für effektives Leadership.

Alexander Plath

Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.

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