Als Höhenkrankheit bezeichnet man ein Spektrum von Symptomen, die durch physiologische Veränderungen des menschlichen Körpers in Höhen über 2.500 m verursacht werden. Die Höhenkrankheit umfasst die akute Bergkrankheit (AMS, von engl. „acute mountain sickness“), das Höhenhirnödem (HACE, von engl. „high altitude cerebral edema“) und das Höhenlungenödem (HAPE, von engl. „high altitude pulmonary edema“). Eine hypobare Hypoxie ist ein häufiger pathophysiologischer Auslöser. Die Akute Höhenkrankheit und HACE stellen zwei Extreme einer neurologischen Erkrankung dar, deren Symptome von mild bis lebensbedrohlich sein können. Ein Lungenödem Lungenödem Atemwegsobstruktion in großer Höhe ist in erster Linie ein Lungenproblem, dem nicht unbedingt ein AMS oder HACE vorausgeht. Das Risiko der Höhenkrankheit kann durch einen schrittweisen Aufstieg und andere Vorsichtsmaßnahmen, einschließlich Medikamente, verringert werden. Die Symptome der Höhenkrankheit sollten mit einem Abstieg behandelt werden und können ultimativ mit einer hyperbaren Sauerstofftherapie gelindert werden.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Die akute Höhenkrankheit (Englisches Akronym: AMS, acute mountain sickness) ist ein neurologisches Syndrom ohne körperliche Befunde > 6 Stunden nach einem Aufstieg in große Höhe von in der Regel > 2.500 m.
Ein Höhenhirnödem (Englisches Akronym: HACE) ist eine diffuse Enzephalopathie ohne fokale neurologische Ausfälle. HACE geht immer die akute Höhenkrankheit voraus.
Die gesamte Symptomatik von AMS und HACE steht im Zusammenhang mit Hypoxie. Das Zentralnervensystem (ZNS) ist das empfindlichste Organ gegenüber Hypoxie.
Höhenkrankheit (AMS) Symptome:
Die körperliche Untersuchung ist in der Regel unauffällig.
Höhenhirnödem Symptome:
Sowohl AMS als auch HACE werden klinisch diagnostiziert aufgrund von charakteristischen Symptome bei großem Höhenaufstieg.
Kopfschmerzen |
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Gastrointestinale (GI) Symptome |
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Müdigkeit/Schwäche |
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Schwindel / Benommenheit |
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Klinisch funktioneller AMS-Score: Wenn Sie AMS-Symptome hatten, wie wirkten sich diese insgesamt auf Ihre Aktivitäten aus? |
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Die wichtigste Therapiemaßnahme der Höhenkrankheit und des Höhenhirnödems besteht im sofortigen Abstieg in niedrigere Höhe. Weitere nicht-medikamentöse Maßnahmen:
Medikamente gegen Höhenkrankheit:
Das Höhenlungenödem (Englisches Akronym: HAPE) ist ein nicht-kardiogenes Lungenödem Lungenödem Atemwegsobstruktion (normale „capillary wedge pressure“), das 2–4 Tage nach Ankunft in großer Höhe auftritt.
Bei einem Lungenödem Lungenödem Atemwegsobstruktion gelangt Flüssigkeit in die Alveolen der Lunge Lunge Lunge: Anatomie, meist innerhalb von einem bis 4 Tagen nach Aufstieg. Dadurch wird der Gasaustausch behindert und Betroffene leiden unter Atemnot Atemnot Dyspnoe (Atemnot/Luftnot). Das Höhenlungenödem kann auch ohne sonstige Symptome der Höhenkrankheit entstehen.
Während das Risiko für Höhenkrankheit mit steigender Höhe zunimmt, kann sie bereits bei Höhen von 2500 Metern auftreten. Es ist wichtig, die Symptome zu kennen und die Höhenkrankheit als mögliche Differentialdiagnose bei Unwohlsein in Betracht zu ziehen.
Die Cheyne-Stokes-Atmung kann als unspezifisches Symptom der Höhenkrankheit auftreten, vor allem beim Schlafen. Sie ist charakterisiert durch periodische Veränderungen der Atemtiefe (Hyperventilation und Apnoe wechseln sich ab).
Schwerwiegende unbehandelte Höhenhirn- und Höhenlungenödeme können tödlich verlaufen.
Eine Gewöhnungsphase in mittlerer Höhe ermöglicht es dem Körper, sich an die niedrigen Sauerstoffverhältnisse anzupassen. Damit wird das Risiko, Symptom der Höhenkrankheit zu entwickeln, deutlich reduziert.