Hyperparathyreoidismus ist eine Erkrankung, die mit erhöhten Serumspiegeln des in der Nebenschilddrüse synthetisierten Parathormons (PTH) einhergeht. Abhängig von der Pathogenese dieser Erkrankung kann Hyperparathyreoidismus als primär, sekundär oder tertiär definiert werden. Der primäre Hyperparathyreoidismus (PHPT) ist eine Erkrankung der Nebenschilddrüsen Nebenschilddrüsen Nebenschilddrüsen, die mit einer abnormalen Sekretion von PTH einhergeht. Meist liegt dem PHPT ein solitäres Adenom oder eine Hyperplasie der Epithelkörperchen zugrunde. Der sekundäre Hyperparathyreoidismus (SHPT) entwickelt sich dahingegen in der Regel auf dem Boden einer bereits bestehenden renalen oder hepatischen Grunderkrankung. Unbehandelt kann sich aus dem SHPT ein tertiärer Hyperparathyreoidismus (THPT) entwickeln, welcher mit einer Hypertrophie der Nebenschilddrüse und einer Übersekretion von PTH einhergeht, selbst wenn die primäre Ursache beseitigt wird. Die Diagnostik basiert auf biochemischen Parametern, wie z. B. Serum-PTH-, Calcium- und Phosphatspiegel sowie Urin-Calcium. Die Behandlung beruht hauptsächlich auf einer chirurgischen Parathyreoidektomie bei primärem und tertiärem Hyperparathyreoidismus. Die Behandlung des sekundären Hyperparathyreoidismus konzentriert sich auf die Behandlung der Grunderkrankung.
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Medizin ➜
Hyperparathyreoidismus ist eine Erkrankung, die mit erhöhten Blutspiegeln des Parathormons (PTH) einhergeht.
Nebenschilddrüsenadenom mit Beteiligung der linken oberen Nebenschilddrüse
Die anderen drei Drüsen sind prominent dargestellt, wobei physiologische Nebenschilddrüsen kleiner sind (normale Größe, 3–5 mm; je 30–60 mg).
Primärer Hyperparathyreoidismus:
Sekundärer Hyperparathyreoidismus:
Tertiärer Hyperparathyreoidismus:
Parathormon hat nur eine Funktion: die Hypokalzämie zu korrigieren und den Serum-Calciumspiegel in engen Grenzen zu halten.
Wenn das Serumkalzium niedrig ist, sezernieren die vier Nebenschilddrüsen PTH, das in den Drüsen gebildet und gespeichert wird. Wenn es freigesetzt wird, arbeitet PTH mit und durch Vitamin D, um den Kalziumspiegel auf den Normwert zu regulieren
80 % der Patient*innen sind asymptomatisch oder weisen unspezifische Symptome auf.
Klassische Symptomtrias
“Stein-, Bein und Magenpein”
Handröntgenbild einer 64-jährigen Frau mit leichtem sekundärem Hyperparathyreoidismus mit subperiostaler Knochenresorption an beiden Daumenendgliedern.
Eine Knochenresorption aufgrund von Hyperparathyreoidismus wird normalerweise an den Phalangealbüscheln und den radialen Anteilen der Mittelphalangen des zweiten und dritten Fingers beobachtet. Die ungewöhnliche Lage der Daumen bei diesem Patienten kann auf eine Kombination aus wiederholtem Trauma und Hyperparathyreoidismus zurückzuführen sein.
Röntgenaufnahmen der linken unteren Extremität in zwei orthogonalen Ansichten, die eine Osteitis fibrosa cystica zeigen, die sich als zystischer/lytischer Knochenhohlraum präsentiert, welcher mit braunem fibrösem Gewebe (Pfeile) gefüllt ist, bekannt als „brauner Tumor“:
Braune Tumoren werden heute beim Hyperparathyreoidismus seltener gesehen, da die Krankheit in der Regel in einem früheren Stadium diagnostiziert wird.
Nebenschilddrüsenadenom (Pfeil) mit zystischer Veränderung:
Der Tumor erstreckt sich bis zur rechten tracheo-ösophagealen Rinne.
Die Nebenschilddrüsen-Szintigraphie zeigt eine erhöhte fokale Aufnahme, die mit einem Nebenschilddrüsenadenom am linken unteren Pol der Schilddrüse einhergeht.
Bild : „Serial pathologic fractures of five long bones on four separate occasions in a patient with primary hyperparathyroidism, challenges of management in a developing country: a case report” von Olatoke, SA, et al. Lizenz: CC BY 2.0a: Riesenadenom der Nebenschilddrüse nach Resektion und Fixierung in Formalin
b: Querschnitte der multilokulierten Masse
c: Mikroskopische Ansicht mit geringer Vergrößerung von adenomatösen Zellen im oberen rechten Teil des Fotos, angrenzend an rosafarbenes, dickes , fibröses Gewebe; eine kleine Ansammlung von komprimiertem normalem Schilddrüsengewebe befindet sich in der linken unteren Ecke.