Immunsuppressiva

Immunsuppressiva sind eine Klasse von Medikamenten, die bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen und der Transplantatabstoßung nach Organtransplantationen eingesetzt werden. Die allgemeine Wirkung besteht in einer Senkung der Immunantwort. Dabei gibt es mehrere Angriffspunkte im Immunsystem sowie zahlreiche Mechanismen, um unangemessene Immunaktivität zu hemmen. Biologika sind Arzneimittel, die aus lebenden Organismen gewonnen werden und auf bestimmte Komponenten des Immunsystems abzielen. Zu den jeweiligen Zielstrukturen gehören Tumornekrosefaktor Tumornekrosefaktor Tumornekrosefaktor (TNF) ( TNF TNF Tumornekrosefaktor (TNF)), Interleukine Interleukine Interleukine (ILs) oder B- und T-Zellen T-Zellen T-Zellen. Calcineurin-Inhibitoren hemmen die Aktivität der Phosphatase Calcineurin, die an der T-Zell-Aktivierung T-Zell-Aktivierung Zellen des erworbenen Immunsystems beteiligt ist. Kortikosteroide stören den Zellzyklus Zellzyklus Zellzyklus von Entzündungszellen und modifizieren die Aktivität verschiedener Immunkomponenten. mTOR-Inhibitoren hemmen den mTOR-Signalweg und reduzieren dadurch die Proliferation von Immunzellen. Zytostatika weisen eine antineoplastische Aktivität auf. Diese werden bei rheumatoider Arthritis, zur Prophylaxe der Transplantatabstoßung und bei malignen Erkrankungen eingesetzt.

Aktualisiert: 03.07.2024

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Überblick

Definition

Immunsuppressiva sind eine Klasse von Medikamenten, die zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen, nach Organtransplantationen und bei Malignomen eingesetzt werden und die Immunantwort supprimieren.

Immunsystem

  • Das Immunsystem stellt eine Abwehr (Immunität) gegen eindringende Krankheitserreger dar, indem es körpereigene von körperfremden Substanzen unterscheidet und den Wirt vor fremden Antigenen schützt.
  • Zwei Komponenten (die sich überschneiden):
    • Angeborene Immunreaktion (unspezifisch):
    • Adaptive Immunreaktion (spezifische Antigenerkennung):
  • Diese Komponenten sind Angriffspunkte verschiedener Wirkstoffe der Immunsuppression.

Klassifikation

Immunsuppressiva können in verschiedene Substanzklassen mit unterschiedlichen Zielstrukturen im Immunsystem und unterschiedlichen Wirkmechanismen eingeteilt werden:

  • Biologika
  • Calcineurin-Inhibitoren
  • Kortikosteroide
  • mTOR-Inhibitoren
  • Zytostatika und andere Immunmodulatoren

Biologika

Definition

Biologika werden aus lebenden Organismen (z. B. Menschen, Tieren oder Mikroorganismen) gewonnen und entwickelt, um spezifische Komponenten oder Wege des Immunsystems zu hemmen.

Nomenklatur

Namen von Medikamenten basieren auf ihrer Struktur:

  • “-cept”: Fusionsproteine aus dem Fc-Teil von humanem IgG1
  • “-mab”: monoklonaler Antikörper
  • “-ximab”: chimärer monoklonaler Antikörper
  • “-zumab”: humanisierter monoklonaler Antikörper
  • “-umab”: vollhumaner monoklonaler Antikörper

Medikamente

  • B-Zell-Inhibitoren:
    • Belimumab
    • Ocrelizumab
    • Rituximab
  • Interleukin-Inhibitoren:
    • IL-1-Hemmung:
      • Anakinra
      • Canakinumab
    • IL-6-Hemmung:
      • Sarilumab
      • Tocilizumab
    • IL-17-Hemmung:
      • Ixekizumab
      • Secukinumab
    • IL-12/23-Hemmung:
      • Guselkumab
      • Ustekinumab
  • Tumornekrosefaktor-Inhibitoren (TNF-Hemmer):
    • Adalimumab
    • Certolizumab
    • Etanercept
    • Golimumab
    • Infliximab
  • T-Zell-Inhibitoren:
    • Abatacept

B-Zell-Inhibitoren

Tabelle: Biologika gegen B-Zellen B-Zellen B-Zellen
Belimumab Ocrelizumab Rituximab
Wirkmechanismus Verhindert die Bindung des B-Lymphozyten-Stimulatorproteins an den B-Lymphozyten-Rezeptor → ↓ Überleben der B-Lymphozyten Bindung an das Zelloberflächenantigen CD20 von B-Zellen B-Zellen B-Zellen und Abtöten der Zellen durch:
  • Antikörperabhängige zellvermittelte Phagozytose und Zytotoxizität
  • Komplementvermittelte Zytolyse
Indikationen
  • Lupusnephritis
  • SLE
Multiple Sklerose Multiple Sklerose Multiple Sklerose
Nebenwirkungen
Kontraindikationen
  • Überempfindlichkeit gegen Medikamente oder deren Bestandteile
  • PML (aktuell oder in der Vorgeschichte)
  • Schwer immunsupprimierter Zustand
  • Schwere und aktive Infektionen (z. B. Hepatitis-B-Infektion)
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
  • Impfstoffe: ↓ therapeutische Wirkungen von inaktivierten Impfstoffen und ↑ Nebenwirkungen von Lebendimpfstoffen
  • Anwendung mit anderen Immunsuppressiva: ↑ Immunsuppression
CLL: chronische lymphatische Leukämie
NHL: Non-Hodgkin-Lymphom
PML: progressive multifokale Leukenzephalopathie
RA: rheumatoide Arthritis
SLE: systemischer Lupus erythematodes

Interleukin-Inhibitoren

  • Interleukin-Inhibitoren zielen auf Zytokine ab, die chemische Signale zwischen Leukozyten übertragen, um eine Infektabwehr vorzubereiten.
  • Die Unterdrückung der Zytokinwirkung bewirkt eine Immunsuppression und Entzündungsreduktion.
  • Applikationsform: i. v. und s. c.
Tabelle: Biologika gegen IL-1 und IL-6
IL-1-Hemmer IL-6-Hemmer
Wirkmechanismus
  • Anakinra: IL1-Rezeptor-Antagonist
  • Canakinumab: IgG1-Antikörper gegen IL-1β
Sarilumab und Tocilizumab:
  • IgG1-Antikörper gegen IL-6-Rezeptor
  • IL-6-Rezeptor-Antagonist
Indikationen
  • Anakinra: RA, Multisystem-Entzündungskrankheit bei Neugeborenen
  • Canakinumab: FMF, Morbus Still, CAPS, andere periodische Fiebersyndrome
Nebenwirkungen
  • ↓ Leukozyten, Blutplättchen
  • Infektionen
  • Malignität
  • Überempfindlichkeitsreaktionen
Kontraindikationen
  • Überempfindlichkeit gegen Medikamente oder deren Bestandteile
  • Aktive Infektionen (z. B. Tuberkulose Tuberkulose Tuberkulose)
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
  • Impfstoffe: ↓ therapeutische Wirkungen von inaktivierten Impfstoffen und ↑ Nebenwirkungen von Lebendimpfstoffen
  • Anwendung mit anderen Immunsuppressiva: ↑ Immunsuppression
CAPS: Cryopyrin-assoziierte periodische Syndrome
FMF: familiäres Mittelmeerfieber
SS-assoziierte ILD: systemische Sklerose-assoziierte interstitielle Lungenerkrankung
Tabelle: Biologika gegen IL-12, IL-17 und IL-23
IL-17-Hemmer IL-12/23-Inhibitoren
Wirkmechanismus Secukinumab und Ixekizumab: Antikörper gegen IL-17
  • Ustekinumab: Bindung an p40 von IL-17 und IL-23
  • Guselkumab: Bindung an p19 von IL-23
Indikationen
Nebenwirkungen
  • Infektionen
  • Überempfindlichkeitsreaktionen
Kontraindikationen Überempfindlichkeit gegen Medikamente oder deren Bestandteile
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
  • Impfstoffe: ↓ therapeutische Wirkungen von inaktivierten Impfstoffen und ↑ Nebenwirkungen von Lebendimpfstoffen
  • Anwendung mit anderen Immunsuppressiva: ↑ Immunsuppression
Nr-axSpA: nicht-röntgenologische axiale Spondyloarthritis

Tumornekrosefaktor-Inhibitoren

Tabelle: Biologika gegen TNF TNF Tumornekrosefaktor (TNF)
Adalimumab Certolizumab Infliximab Etarnecept
Wirkmechanismus Vollhumaner monoklonaler Antikörper gegen TNF TNF Tumornekrosefaktor (TNF) Humanisierter monoklonaler Antikörper gegen TNF TNF Tumornekrosefaktor (TNF) Chimärer monoklonaler Antikörper gegen TNF TNF Tumornekrosefaktor (TNF) p75 TNF-Rezeptor-Fusionsprotein
Indikationen
Nebenwirkungen
  • Infektionen (einschließlich Tuberkulose Tuberkulose Tuberkulose, Hepatitis-B-Reaktivierung)
  • Malignität
  • Herzinsuffizienz
  • Demyelinisierende Erkrankungen
  • Antikörperbildung
  • Zytopenien
  • Infliximab: Leberfunktionsstörung
Kontraindikationen
  • Überempfindlichkeit gegen das Medikament
  • Schwere Infektionen
  • Mittlere bis schwere Herzinsuffizienz
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
  • Impfstoffe: ↓ therapeutische Wirkungen von inaktivierten Impfstoffen und ↑ Nebenwirkungen von Lebendimpfstoffen
  • Anwendung mit anderen Immunsuppressiva: ↑ Immunsuppression
HS: Hidradenitis suppurativa

T-Zell-Inhibitoren

  • Immunsuppressiva, die die T-Zell-Aktivierung T-Zell-Aktivierung Zellen des erworbenen Immunsystems hemmen
  • Medikament: Abatacept
    • Fusionsprotein aus der extrazellulären Domäne von CTLA4 (cytotoxic T-lymphocyte-associated Protein 4) und dem Fc-Anteil von IgG1
    • Selektiver Kostimulationsmodulator
  • Wirkmechanismus:
    • Normalerweise interagieren CD80 und CD86 (B7-Proteine, die auf Antigen-präsentierenden Zellen (englisches Akronym: APCs) vorhanden sind) mit kostimulatorischen Rezeptoren Rezeptoren Rezeptoren in T-Zellen T-Zellen T-Zellen (Kostimulation).
    • Die Aktivierung von T-Zellen T-Zellen T-Zellen wird durch die Bindung an CD80 und CD86 auf APCs gehemmt → Blockierung der CD28-Interaktion zwischen APCs und T-Zellen T-Zellen T-Zellen
  • Pharmakokinetik Pharmakokinetik Pharmakokinetik und Pharmakodynamik:
    • Applikationsform: i. v. und s. c.
    • Halbwertszeit: 13 Tage (IV)
  • Indikationen:
  • Nebenwirkungen:
  • Kontraindikationen:
    • Überempfindlichkeit gegen das Medikament
    • Aktive Tuberkulose-Infektion
  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten:
    • Impfstoffe: ↓ therapeutische Wirkungen von inaktivierten Impfstoffen und ↑ Nebenwirkungen von Lebendimpfstoffen
    • Anwendung mit anderen Immunsuppressiva: ↑ Immunsuppression

Calcineurin-Inhibitoren

Definition

Calcineurin-Inhibitoren sind Immunsuppressiva, die die Phosphatase Calcineurin hemmen, welche an der T-Zell-Aktivierung T-Zell-Aktivierung Zellen des erworbenen Immunsystems beteiligt ist.

Medikamente

  • Cyclosporin
  • Pimecrolimus
  • Tacrolimus

Pharmakodynamik Pharmakodynamik Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Wirkmechanismus:

  • Bindung an das intrazelluläre Protein FKBP-12 und Ausbildung eines Komplexes mit Calcineurin-abhängigen Proteinen → ↓ Calcineurin-Phosphatase-Aktivität → ↓ Immunaktivität
  • Hemmung der Transkription von Zytokinen (z. B. IL-2, Interferon-gamma (IFN-γ)) → Hemmung der T-Zell-Aktivierung T-Zell-Aktivierung Zellen des erworbenen Immunsystems
  • In-vitro: Prävention der Freisetzung von entzündlichen Zytokinen und Mediatoren aus Mastzellen Mastzellen Zellen des angeborenen Immunsystems

Pharmakokinetik Pharmakokinetik Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

  • Cyclosporin:
    • Applikationsformen:
      • Systemisch: oral, i. v.
      • Konjunktival
    • Systemische Anwendung:
      • > 90 % Proteinbindung
      • Lebermetabolismus (Cytochrom P450)
      • Ausscheidung: meist über den Kot
  • Pimecrolimus:
    • Topische Anwendung
    • Geringe systemische Absorption
    • Lebermetabolismus (Cytochrom P450)
    • Ausscheidung: Kot
  • Tacrolimus:
    • Applikationsformen:
      • Systemisch: oral, i. v.
      • Topisch
    • Systemische Anwendung:
      • Variable Absorptionsrate bei oraler Applikation
      • 99 % Proteinbindung
      • Lebermetabolismus (Cytochrom P450)
      • Ausscheidung: Kot

Indikationen

Nebenwirkungen

Kontraindikationen

  • Überempfindlichkeit gegenüber dem Medikament oder seinen Bestandteilen
  • Überempfindlichkeit gegen polyoxyethyliertes Rizinusöl (i. v.-Präparate)
  • Arthritis und Psoriasis Psoriasis Psoriasis vulgaris (Schuppenflechte) mit primärer oder sekundärer Immunschwäche
  • Unkontrollierter Bluthochdruck
  • Unkontrollierte schwere Infektion

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

  • CYP3A4-Induktoren: ↓ Serumkonzentration von Calcineurin-Inhibitoren
  • CYP3A4-Inhibitoren: ↑ Serumkonzentration von Calcineurin-Inhibitoren
  • Grapefruitsaft: erhöht die Serumkonzentration von Calcineurin-Inhibitoren
  • Lebendimpfstoffe Lebendimpfstoffe Impfung: Calcineurin-Inhibitoren verstärken die Nebenwirkungen von Lebendimpfstoffen.
  • Statine Statine Statine: Cyclosporin erhöht die Serumkonzentration von Statinen.

Kortikosteroide

Definition

Kortikosteroide spielen bei der Immunantwort, bei Entzündungsprozessen und beim Stoffwechsel eine bedeutende Rolle. Diese hormonellen Wirkstoffe hemmen den Zellzyklus Zellzyklus Zellzyklus von Entzündungszellen und zielen auf verschiedene weitere Entzündungskomponenten ab (z. B. Zytokine, Enzyme Enzyme Grundlagen der Enzyme, Proteine Proteine Proteine und Peptide).

Medikamente

Beispiele von Glucocorticoiden:

  • Hydrocortison
  • Methylprednisolon
  • Prednisolon
  • Prednison

Pharmakodynamik Pharmakodynamik Pharmakokinetik und Pharmakodynamik und Pharmakokinetik Pharmakokinetik Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

  • Wirkmechanismus:
    • Der Glucocorticoid-Rezeptor ist im Zytoplasma lokalisiert. Die Bindung von Glucocorticoiden bewirkt eine Hemmung der Genexpression in entzündungsfördernden Leukozyten.
    • ↓ Proinflammatorische Zytokine, Chemokine Chemokine Zellen des erworbenen Immunsystems, Zelladhäsionsmoleküle und andere an der Entzündungsreaktion beteiligte Komponenten
  • Die Pharmakokinetik Pharmakokinetik Pharmakokinetik und Pharmakodynamik variiert je nach Art der Kortikosteroide.

Indikationen

Erkrankungen, die mit Kortikosteroiden behandelt werden können:

Nebenwirkungen

Kontraindikationen

  • Überempfindlichkeit gegen das Medikament oder seine Bestandteile
  • Kürzlich verabreichte Lebendimpfstoffe Lebendimpfstoffe Impfung oder abgeschwächte Lebendimpfstoffe Lebendimpfstoffe Impfung
  • Unkontrollierte aktive Infektionen (z. B. Bakterien, Viren oder Pilze)
  • Unkontrollierter Diabetes Diabetes Diabetes Mellitus mellitus
  • Unkontrollierte psychotische Zustände
  • Unkontrollierter Bluthochdruck
  • Magengeschwür

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

mTOR-Inhibitoren

Definition

  • Medikamente, die die Aktivität der mTOR-Serin-/Threonin-Kinase reduzieren, die an Zellwachstum, Stoffwechsel und Immunzellproliferation beteiligt ist
  • Bei einigen Tumoren ist der mTOR-Signalweg abnormal aktiviert.
    • Durch die Hemmung der mTOR-Serin/Threonin-Kinase-Aktivität wird das Fortschreiten des Zellzyklus Zellzyklus Zellzyklus gestoppt und die Proliferation verringert.
    • Wirkstoffe haben zudem antiangiogene Wirkungen.
  • Proliferationssignal-Inhibitoren

Medikamente

  • Everolimus
  • Temsirolimus
  • Sirolimus

Pharmakodynamik Pharmakodynamik Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Wirkmechanismus:

  • Ausbildung von zwei Komplexen:
    • mTORC1: beteiligt am Lipid-, Glukose-, Protein- und Nukleotidstoffwechsel
    • mTORC2: beteiligt am Insulin-Signalweg, Regulation des Lipid- und Glukosestoffwechsel
  • Effekte der modifizierten Aktivität von mTOR:
    • Störung der normalen myeloischen und lymphoiden Entwicklung
    • Zellzyklusarrest in der G1–S-Phase verhindert Fortschreiten des Zellzyklus Zellzyklus Zellzyklus und die Zellproliferation.
    • Antiproliferative und antiangiogene Wirkung

Pharmakokinetik Pharmakokinetik Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

  • Everolimus:
    • Oral, schnelle Resorption
    • 74 % Proteinbindung
    • Halbwertszeit: ca. 30 Stunden
    • Lebermetabolismus
    • Ausscheidung: meist über den Kot
  • Temsirolimus:
    • i. v.
    • Halbwertszeit: ca. 17 Stunden
    • Lebermetabolismus
    • Ausscheidung: meist über den Kot
  • Sirolimus:
    • Oral, schnelle Resorption
    • Halbwertszeit: ca. 55 Stunden
    • Metabolismus im Darm und in der Leber Leber Leber
    • Ausscheidung: Kot

Indikationen

Wirkstoffe (Rapamycin-Analoga (Rapaloga)) und ihre Indikationen:

Nebenwirkungen

  • Schwere Infektionen
  • Lungentoxizität
  • Angioödem Angioödem Angioödem
  • ↑ Lipidwerte
  • Sekundäre Malignität

Kontraindikationen

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

  • CYP3A4-Induktoren: ↓ Serumkonzentration von mTOR-Inhibitoren
  • CYP3A4-Inhibitoren: ↑ Serumkonzentration von mTOR-Inhibitoren
  • Lebendimpfstoffe Lebendimpfstoffe Impfung: mTOR-Inhibitoren verstärken die Nebenwirkungen von Lebendimpfstoffen.
  • Tacrolimus: mTOR-Inhibitoren verstärken die Nebenwirkungen von Tacrolimus.
  • Johanniskraut senkt die Serumkonzentration von mTOR-Inhibitoren.

Zytostatika und weitere Immunmodulatoren

Medikamente

  • Einige Medikamente haben sowohl immunsuppressive als auch antineoplastische Wirkungen und werden daher auch zur Behandlung von Malignomen eingesetzt.
  • Es gibt Zytostatika, die die Nukleinsäure- und Proteinsynthese von neoplastischen Zellen stören, und weitere Immunmodulatoren, die die normale Immunantwort hemmen.
  • Da die Medikamente über unterschiedliche Mechanismen wirken und verschiedenen Substanzklassen angehören, wird die Pharmakologie dieser Wirkstoffe einzeln aufgeführt.
    • Azathioprin
    • Cyclophosphamid
    • Hydroxychloroquin
    • Leflunomid
    • Methotrexat
    • Mycophenolat
    • Thalidomid

Azathioprin

Cyclophosphamid

  • Alkylierender Wirkstoff aus der Gruppe der Stickstoff-Lost-Verbindungen, der die Bindung von Alkylgruppen an verschiedene DNA-Sequenzen bewirkt
  • Antineoplastische und immunsuppressive Eigenschaften
  • Indikationen (nicht onkologisch): nephrotisches Syndrom Nephrotisches Syndrom Nephrotisches Syndrom

Hydroxychloroquin

Leflunomid

Methotrexat (MTX)

Mycophenolat

Thalidomid

Vergleich von Immunsuppressiva

Tabelle: Überblick über verschiedene Immunsuppressiva
Wirkmechanismus Häufige Indikationen
Biologika Hemmung von B-Zellen B-Zellen B-Zellen/ T-Zellen T-Zellen T-Zellen, Interleukinen oder TNF TNF Tumornekrosefaktor (TNF)
  • RA und andere rheumatologische Erkrankungen
  • Chronische entzündliche Darmerkrankungen
Calcineurin-Inhibitoren Hemmung der Phosphatase Calcineurin, die an der T-Zell-Aktivierung T-Zell-Aktivierung Zellen des erworbenen Immunsystems beteiligt ist
Kortikosteroide Unterdrücken des Zellzyklus Zellzyklus Zellzyklus und der Aktivität von Entzündungszellen sowie anderer Komponenten des Immunsystems Multisystem-Indikationen (z. B. respiratorische, hämatologische, muskuloskelettale Erkrankungen)
mTOR-Inhibitoren Hemmung der Proliferationssignaltransduktion
Immunmodulatoren Thalidomid: Antiangiogene Wirkung, ↓ Immunkomponenten (z. B. IL-2)
Hydroxychloroquin: Störung des endolysosomalen Stoffwechselwegs, Hemmung der Zytokinproduktion und Nukleinsäuresensoren
Zytostatika Hemmung der Nukleinsäure- und Proteinsynthese von Zellen
  • Malignome
  • RA
  • Transplantatabstoßung

Quellen

  1. Beaugerie, L. (2013) Use of immunosuppressants and biologicals in patients with previous cancer. Dig dis 31:254–259. https://doi.org/10.1159/000353382
  2. Burmester, G. (2021) Overview of biologic agents and kinase inhibitors in the rheumatic diseases. UpToDate. Abgerufen am 16. Oktober 2021 von https://www.uptodate.com/contents/overview-of-bilogic-agents-and-kinase-inhibitors-in-the-rheumatic-diseases
  3. Hedström, L. (2009). IMP dehydrogenase: structure, mechanism, and inhibition. Chemical Reviews 109:2903–2928. https://doi.org/10.1021/cr900021w
  4. Hodgens, A., Sharman, T. (2021). Corticosteroids. StatPearls. Abgerufen am 16. Oktober 2021 von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK554612/
  5. Lake, DF, & Briggs, AD (2021). Immunopharmacology. Kapitel 55 von Katzung, BG, Vanderah, TW (Hrsg.), Basic & Clinical Pharmacology, 15. Aufl. McGraw=Hügel. https://accessmedicine.mhmedical.com/content.aspx?bookid=2988&sectionid=250603682
  6. Pande, A., Culver, DA (2020) Knowing when to use steroids, immunosuppressants or biologics for the treatment of sarcoidosis. Exp Rev Respir Med 14:285–298. https://doi.org/10.1080/17476348.2020.1707672
  7. Safarini, OA, Patel, J. (2021). Calcineurin inhibitors. StatPearls. Abgerufen am 19. Oktober 2021 von https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK558995/
  8. Saxton, RA, Sabatini, DM (2017). mTOR signaling in growth, metabolism, and disease. Cell 168:960–976. https://doi.org/10.1016/j.cell.2017.02.004
  9. Zheng, Y., Jiang, Y. (2015). mTOR inhibitors at a glance. Molecular and Cellular Pharmacology 7:15–20.
  10. Mauchner, IV (2019). Immunsuppressiva. Gelbe Liste Pharmaindex Online. Abgerufen am 16. April 2022 unter https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffgruppen/immunsuppressiva

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Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

Wolfgang A. Erharter

Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

Holger Wöltje

Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

Frank Eilers

Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

Yasmin Kardi

Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

Leon Chaudhari

Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.

Andreas Ellenberger

Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.

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Zach Davis ist studierter Betriebswirt und Experte für Zeitintelligenz und Zukunftsfähigkeit. Als Unternehmens-Coach hat er einen tiefen Einblick in über 80 verschiedene Branchen erhalten. Er wurde 2011 als Vortragsredner des Jahres ausgezeichnet und ist bis heute als Speaker gefragt. Außerdem ist Zach Davis Autor von acht Büchern und Gründer des Trainingsinstituts Peoplebuilding.

Wladislav Jachtchenko

Wladislaw Jachtchenko ist mehrfach ausgezeichneter Experte, TOP-Speaker in Europa und gefragter Business Coach. Er hält Vorträge, trainiert und coacht seit 2007 Politiker, Führungskräfte und Mitarbeiter namhafter Unternehmen wie Allianz, BMW, Pro7, Westwing, 3M und viele andere – sowohl offline in Präsenztrainings als auch online in seiner Argumentorik Online-Akademie mit bereits über 52.000 Teilnehmern. Er vermittelt seinen Kunden nicht nur Tools professioneller Rhetorik, sondern auch effektive Überzeugungstechniken, Methoden für erfolgreiches Verhandeln, professionelles Konfliktmanagement und Techniken für effektives Leadership.

Alexander Plath

Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.

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