Die Intelligenz ist ein hypothetisches Konstrukt, das bis heute keine allgemeingültige Definition besitzt. Sie beschreibt sprachliche und rechnerische Fertigkeiten sowie Fähigkeiten des logischen Deckens und der Problemlösung. Die Kognition ist als Merkmal für intelligente Wesen eng mit der Intelligenz verknüpft. Es existieren verschiedene Modelle zur Erklärung der Intelligenz, die versuchen, verschiedene Charakteristika der Intelligenz zu beschreiben. Zu diesen Theorien gehören das Zwei-Faktoren-Modell nach Spearman, die Mehrfaktorentheorie von Thurstone, das Berliner Intelligenzstrukturmodell und das Modell der fluiden und kristallinen Intelligenz. Ein weiteres Bestreben der Wissenschaft ist es, die Intelligenz messbar zu machen. Hierfür wurden verschiedene Tests und der Begriff des Intelligenzquotienten (IQ) eingeführt. Der in Deutschland am häufigsten angewendete Test ist der Hamburg-Wechsler-Intelligenztest (HAWI). Er besteht aus einem Verbal- und einem Handlungsteil. Aus ihm lässt sich der IQ berechnen.
Kostenloser
Download
Lernleitfaden
Medizin ➜
Spearman beobachtete, dass Probanden, die Intelligenztestaufgaben (Rechnen) leicht lösen konnten, auch bei anderen Aufgaben (Figuren richtig anordnen) gut abschnitten. Er folgerte daraus, dass es eine angeborene Fähigkeit der Intelligenz geben müsse.
Spearmans Ansatz eines übergeordneten Intelligenzfaktors missfiel Thurstone: Er entwickelte stattdessen die Mehrfaktorentheorie der Intelligenz, die sich aus insgesamt sieben Primärfaktoren zusammensetzt.
Operative Fähigkeiten | Inhalts gebundene Fähigkeiten |
---|---|
Gedächtnis: aktives Einprägen und kurz- oder mittelfristiges Wiedererkennen oder Reproduzieren | SprachgebundenGrad der Aneignung und Verfügbarkeit von sprachlichem Material |
Einfallsreichtum: flüssige, flexible, originelle Ideenproduktion | Anschauungsgebunden: figur-bildhaft |
Verarbeitungskapazität: Arbeitstempo, Auffassungsleichtigkeit und Konzentrationskraft | Zahlengebung: Grad der Aneignung und Verfügbarkeit von numerischem Material |
Intelligenztests sind testpsychologische Verfahren zur Erfassung von kognitiven Teilleistungen oder der Intelligenz, charakterisiert als Intelligenzquotient. Sie sind immer auf eine Gruppe normiert. Das heißt, die Ergebnisse der Tests sind in einer Population normalverteilt und das Ergebnis trifft eine Aussage über die Intelligenz im Vergleich zu anderen Personen dieser Gruppe.
Testdurchführung
Auswertung des HAWI
Beispielaufgaben des HAWI
Die Frage, warum man Intelligenz überhaupt messen sollte, ist mit der Vorhersage von Leistungsvariablen assoziiert: Leistung in der Schule, im Beruf, im Studium. Schüler*innen werden aufgrund von ihrer Leistungen und ihrer Intelligenz in zwei Gruppen aufgeteilt: