Die Gabe von intravenösen Flüssigkeiten (IVF) ist eine der häufigsten medizinischen Maßnahmen zur Stabilisierung der physiologischen Körperflüssigkeit. Intravenöse Flüssigkeiten werden in 2 Kategorien unterteilt: kristalloide und kolloidale Lösungen. Intravenöse Flüssigkeiten haben eine Vielzahl von Indikationen, einschließlich intravasaler Volumenexpansion, Elektrolytmanipulation und Erhaltungsflüssigkeiten. Kristalloide und Kolloide haben unterschiedliche allgemeine Zusammensetzungen, die die Verteilung durch die Flüssigkeitskompartimente des Körpers beeinflussen und die klinische Anwendung leiten. Kristalloide Lösungen werden typischerweise für Patient*innen verwendet, die hypovolämisch oder dehydriert sind oder einen anhaltenden Flüssigkeitsverlust haben. Bei niedrigem onkotischen Druck können kolloidale Lösungen verwendet werden. Behandelnde sollten die Art der intravenösen Flüssigkeit basierend auf dem klinischen Szenario und der besten verfügbaren Evidenz auswählen. Alle Patient*innen unter IV-Flüssigkeitstherapie sollten engmaschig überwacht werden, um das Ziel und den Status der Flüssigkeitstherapie zu bestimmen.
Kostenloser
Download
Lernleitfaden
Medizin ➜
Verteilung der Gesamtkörperflüssigkeit (GKF):
⅔ der Körperflüssigkeit ist intrazelluläre Flüssigkeit (IZF) und ⅓ ist extrazelluläre Flüssigkeit (EZF). Von der EZF ist ¾ interstitielle Flüssigkeit und nur ¼ ist intravasale Flüssigkeit.
Starling-Kräfte beim transkapillaren Austausch:
Zu den nach außen gerichteten Kräften gehören der hydrostatische Druck des Blutes in der Kapillare (Pc) und der kolloidosmotische Druck der interstitiellen Flüssigkeit (πif). Einwärts gerichtete Kräfte umfassen den hydrostatischen Druck der interstitiellen Flüssigkeit (Pif) und den kolloidosmotischen Plasmadruck (πc) der Kapillare.
Tonizität, Darstellung der Bewegung von Wasser aufgrund von Osmose in einer Zelle (veranschaulicht in 3 verschiedenen Lösungen):
In der hypertonen Lösung bewegt sich das Wasser aus der Zelle heraus. In der isotonischen Lösung findet keine Nettobewegung von Wasser statt. In der hypotonen Lösung strömt Wasser in die Zelle.
Flüssigkeit | Na mÄq/L | Cl mÄq/L | K mÄq/L | Ca2 mÄq/L | Glukose g/L | Puffer mEq/L | Osmolarität mOsm/L | Tonizität |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Normalplasma | 140 | 100 | 4 | 2.4 | 0.85 | HCO3 24 | 290 | N/A |
0,9 % Kochsalzlösung | 154 | 154 | 0 | 0 | 0 | 0 | 308 | Isotonisch |
0,45 % Kochsalzlösung | 77 | 77 | 0 | 0 | 0 | 0 | 154 | Hypotonisch |
Ringer-Laktat | 130 | 109 | 4 | 3 | 0 | Laktat 28 | 273 | Isotonisch |
5 % Dextrose in Wasser | 0 | 0 | 0 | 0 | 50 | 0 | 252 | Hypotonisch |
Kristalloide | Kolloide | |
---|---|---|
Vorteile | Günstig | Längere Halbwertszeit |
Weit verbreitet | Kleineres Volumen erforderlich zur Expansion des Intravasalraums | |
Nachteile | Kürzere Halbwertszeit | Teuer |
Größeres Volumen erforderlich zur Expansion des Intravasalraums | Gefahr einer allergischen Reaktion |
Indikation von HCO3 bei:
Albumin bei bestimmten Indikationen:
Häufige Bewertung der Therapieziele der IV-Flüssigkeit und Anpassung des Therapiemanagements zum Vermeiden von Nebenwirkungen:
Säure-Base-Verschiebungen:
Hypernatriämie durch:
Hyponatriämie Hyponatriämie Hyponatriämie:
Hyperkaliämie Hyperkaliämie Hyperkaliämie:
Hyperglykämie Hyperglykämie Diabetes Mellitus: