Kausalität bezeichnet einen Zusammenhang zwischen zwei Ereignissen, bei der ein Ereignis das andere verursacht. Allein die Tatsache, dass Zusammenhänge zwischen zwei Variablen (d. h. Assoziationen oder Korrelationen) beobachtet werden, bedeutet nicht, dass eine Variable das Ergebnis tatsächlich verursacht hat. Der Nachweis von Kausalität zwischen einer Exposition und einem Ergebnis ist das Hauptziel der meisten veröffentlichten medizinischen Forschungsarbeiten. Um sicherzustellen, dass ein Kausalzusammenhang besteht und nicht ein Artefakt eines fehlerhaften Studiendesigns oder anderer Faktoren ist, müssen verschiedene Kriterien erfüllt werden, die die Reliabilität (Reproduzierbarkeit, Zuverlässigkeit), die interne Validität (interne Gültigkeit) und die externe Validität (Verallgemeinerbarkeit) der Studie belegen.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Kausalität beschreibt die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung.
“Korrelation bedeutet nicht Kausalität”.
Beispiel:
Das folgende Diagramm zeigt den Zusammenhang zwischen Ertrinkungstoten und dem Verzehr von Speiseeis. Mit dem Anstieg des Eiskonsums steigen auch die Todesfälle durch Ertrinken Ertrinken Ertrinken. Diese Studie zeigt jedoch nur eine Korrelation bzw. Assoziation, keine Kausalität. Der Verzehr von Speiseeis ist nicht die Ursache für Ertrinkungstote. Vielmehr wird an heißen Tagen eher Eis gegessen, und die Wahrscheinlichkeit, am Strand zu ertrinken Ertrinken Ertrinken, ist daher größer. Die Temperatur ist also ein Confounder (Störgröße), der zu einem beobachteten Zusammenhang führt, obwohl es in Wirklichkeit keine Kausalität gibt.
Hintergrund:
Die 9 Grundsätze:
Wie aus der nachstehenden Tabelle hervorgeht, ist die Mehrzahl der Grundsätze erfüllt, sodass man einigermaßen sicher sein kann, dass Rauchen tatsächlich Lungenkrebs verursacht.
Grundsatz | Grundsatz erfüllt? | Erläuterung |
---|---|---|
Stärke der Assoziation | Ja | Es besteht ein starker relativer Risikozusammenhang (RR) zwischen Rauchen und Lungenkrebs. |
Konsistenz | Ja | Dieser Zusammenhang des RR wurde in vielen Kohortenstudien reproduziert. |
Spezifität des Effekts | Nein | Rauchen kann zu vielen verschiedenen Folgen führen, und auch andere Expositionen können Lungenkrebs verursachen. |
Zeitliche Sequenz | Ja | In den allermeisten Fällen geht das Rauchen der Entwicklung von Lungenkrebs voraus. |
Dosis-Wirkungs-Beziehung | Ja | Je mehr geraucht wird, desto höher ist das Risiko für Lungenkrebs. |
Plausibilität | Ja | Im Labor hat sich gezeigt, dass Lungengewebe, das den in Zigaretten enthaltenen Karzinogenen ausgesetzt ist, zu einer Zunahme von Genmutationen führt. |
Kohärenz | Ja | Bestimmte Chemikalien im Zigarettenrauch sind karzinogen und damit erhöht sich das Risiko für Lungenkrebs. Diese Idee passt zu unserem allgemeinen Verständnis von Medizin und Wissenschaft. |
Experimentelle Evidenz | Ja | Wir haben Versuchstiere dem Rauchen ausgesetzt, und diese haben Krebs entwickelt. |
Analogie | Nicht wirklich | Es wurden auch andere Optionen geprüft, und es gibt möglicherweise noch weitere potenzielle Möglichkeiten. |
Ein kausaler Zusammenhang zwischen zwei Ereignissen besteht, wenn das Auftreten des ersten Ereignisses das zweite Ereignis verursacht.
Es gibt vier Arten von kausalen Zusammenhängen oder Faktoren, je nachdem, ob die Exposition für die Entwicklung des Ergebnisses notwendig war oder nicht und ob die Exposition allein ausreicht, um das Ergebnis zu verursachen. Diese vier Typen sind:
Beispiel 1: Notwendig und hinreichend
Beispiel 2: Notwendig und nicht hinreichend
Beispiel 3: Hinreichend und nicht notwendig
Beispiel 4: Weder notwendig noch hinreichend
Reliabilität bezieht sich auf die Reproduzierbarkeit eines Tests oder eines Forschungsergebnisses: Ist der Test oder das Ergebnis wiederholbar?
Validität bezieht sich darauf, wie genau ein Test oder ein Forschungsergebnis ist: Sind die Ergebnisse repräsentativ für die reale Welt?
Hinweis: Eine nicht-valide (ungültige) Studie kann zuverlässig sein, aber eine nicht-reliable (unzuverlässige) Studie kann nicht valide sein. Mit anderen Worten: Eine Beziehung, die die Wirklichkeit nicht repräsentiert (also ungültig ist), kann in einer Studie mehrfach beobachtet werden (also zuverlässig sein); aber eine Studie, die nicht reproduziert werden kann (also unzuverlässig ist), kann die reale Welt auch nicht repräsentieren (Validität).
Gründe für schlechte Reliabilität:
Gefährdung der internen Validität:
Gefährdung der externen Validität: