Kawasaki-Syndrom

Das Kawasaki-Syndrom, auch bekannt als mukokutanes Lymphknotensyndrom oder infantile Polyarteriitis, ist eine mittelgroße nekrotisierende fieberhafte Vaskulitis, die Kinder ab 5 Jahren betrifft. Es sind mehrere Organsysteme beteiligt, wobei die Prädilektion der Koronararterien besonders schwerwiegend ist. Die Behandlung umfasst intravenöses Immunglobulin und hoch dosiertes Aspirin Aspirin Nichtsteroidale Antirheumatika/Antiphlogistika. Die Nachsorge erfordert serielle Echokardiogramme zur Überwachung eines möglichen Koronararterienaneurysma.

Aktualisiert: 17.02.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Epidemiologie und Ätiologie

Epidemiologie

  • Eine der häufigsten Vaskulitiden Vaskulitiden Vaskulitiden der Kindheit
  • Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen.
  • 80 %–90 % der Fälle bei Kindern unter 5 Jahren
  • Geografische Variation
    • Höchste Inzidenz bei Kindern, die in Ostasien leben oder asiatischer Abstammung sind und in anderen Teilen der Welt leben
    • Inzidenz von 7 von 100.000 Kindern unter 5 Jahren in Deutschland
  • ¼ der erwachsenen Fälle treten bei Patienten mit HIV HIV Retroviren: HIV auf.

Ätiologie

Die Ätiologie des Kawasaki-Syndroms ist unbekannt. Es gibt mehrere Theorien:

  • Immunologische Reaktionstheorie
  • Infektionstheorie
    • Ähnlichkeiten mit anderen pädiatrischen Infektionskrankheiten: Fieberexanthem mit Lymphadenitis und Mukositis, Inzidenz im Winter und Sommer, tritt bei Epidemien auf, Jungen > Mädchen, Inzidenz bei jüngeren Kindern
    • Virus: Adenovirus Adenovirus Adenovirus, Cytomegalovirus, Rotavirus Rotavirus Rotavirus
    • Bakteriell: Mykoplasmen Mykoplasmen Mykoplasmen
  • Genetische Veranlagungstheorie
    • Pleomorphie des plasmaaktivierenden Faktors Acetylhydrolase bei Immunglobulinresistenz
    • Implizierte Gene: Einzelnukleotidpolymorphismen (SNPs) von ITPKC (Inositol-1,4,5-trisphosphat-3-kinase C)-Gen (ein negativer Regulator der T-Zell-Aktivierung T-Zell-Aktivierung Zellen des erworbenen Immunsystems)
  • Theorie der Umweltfaktoren
    • Quecksilber, Hausstaubmilben, Teppichshampoo und Pollenfreisetzung werden als Auslöser des Kawasaki-Syndroms vermutet, es fehlen jedoch Belege.

Pathophysiologie

  • Die Kawasaki-Krankheit ist eine systemische, entzündliche Erkrankung, die mittelgroße Arterien Arterien Arterien, insbesondere die Koronararterien, betrifft.
  • Es sind mehrere Organe und Gewebe betroffen, aber Langzeitfolgen treten nur in Arterien Arterien Arterien auf.
  • Blutgefäßschäden resultieren aus der Infiltration von Entzündungszellen in Gefäßgewebe.
    • Frühstadium : Gefäßmedien und Endothel werden ödematös
    • Spätstadium: Einstrom von Neutrophilen, gefolgt von einer Proliferation von IgA- Plasmazellen und CD8+ T-Zellen T-Zellen T-Zellen
      • Eosinophile Eosinophile Zellen des angeborenen Immunsystems und Makrophagen Makrophagen Zellen des angeborenen Immunsystems können ebenfalls prominent sein.
      • Mehrere Zytokine und Matrix-Metalloproteinasen werden von Entzündungszellen sezerniert, was zu Gefäßschäden führt.
      • Faseriges Bindegewebe Bindegewebe Bindegewebe innerhalb der Gefäßwand kann sich entwickeln und eine Verdickung der Intima, eine Verengung des Gefäßlumens und eine Thrombusbildung verursachen.
      • Die Zerstörung von Elastin- und Kollagenfasern kann einen Verlust der strukturellen Integrität der Arterienwand verursachen, was zur Dilatation und zur Bildung von Aneurysmen führt.

Klinik

Häufig auftretende Symptome

  • Fieber Fieber Fieber (beständigste Manifestation)
  • Ausschlag
  • Unwohlsein
  • Bilaterale nicht exsudative Konjunktivitis Konjunktivitis Konjunktivitis
  • Rötung der Lippen und Mundschleimhaut („Erdbeerzunge“)
  • Veränderungen der Extremitäten (z. B. Schwellung und/oder Erythem an Handflächen und Fußsohlen, periunguale Abschuppung)
  • Zervikale Lymphadenopathie Lymphadenopathie Lymphadenopathie (am wenigsten konsistente Manifestation)
  • Unspezifisches Prodromalstadium mit respiratorischen oder gastrointestinalen (GI) Symptomen

Weniger häufige Manifestationen

System Manifestationen
Magen-Darm-Trakt Durchfall Durchfall Durchfall (Diarrhö), Bauchschmerzen, Erbrechen Erbrechen Erbrechen im Kindesalter, Leberfunktionsstörungen, Pankreatitis Pankreatitis Akute Pankreatitis, Hydrops Gallenblase Gallenblase Gallenblase und Gallenwege, Aszites Aszites Aszites, Milzinfarkt Milzinfarkt Bildgebende Verfahren der Milz
Bewegungsapparat Polyarthritis, Arthralgie
Herz-Kreislauf-System Myokarditis Myokarditis Myokarditis, Perikarditis Perikarditis Perikarditis, Tachykardie, Herzklappenerkrankung
Urogenital Urethritis, Prostatitis Prostatitis Prostatitis, Zystitis, interstitielle Nephritis, nephrotisches Syndrom Nephrotisches Syndrom Nephrotisches Syndrom
Zentrales Nervensystem Nervensystem Nervensystem: Aufbau, Funktion und Erkrankungen Lethargie, Seminom, aseptische Meningitis Meningitis Meningitis, Innenohrschwerhörigkeit
Atemwege Kurzatmigkeit, grippeähnliche Erkrankung, Pleuraerguss Pleuraerguss Pleuraerguss, Husten, Rhinorrhoe
Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion Erythem und Verhärtung an der BCG-Impfstelle (Bacille Calmette-Guérin), Beau-Linien, Fingergangrän
Allgemein Reizbarkeit, verminderter Appetit, Lethargie

Diagnostik

Diagnosekriterien

Diagnostic algorithm for children with fever_diagnosis of Kawasaki disease

Diagnosealgorithmus für Kinder mit Fieber/Diagnose der Kawasaki-Krankheit

Bild von Lecturio.

Labordiagnostik und bildgebende Verfahren

Eselsbrücke

KAWASAKIKonjunktivitis ± Ausschlag  + Wärme  ± (Lymph‑)Adenopathie ± Stomatitis → ASS ± ggf. Kortison + Immunglobuline

Therapie

  • Das Kawasaki-Syndrom ist selbstlimitierend
  • Die Behandlung zielt darauf ab, Komplikationen zu vermeiden und die Symptome zu reduzieren.
  • Schwerpunkt der Behandlung:
    • Intravenöses Immunglobulin (IVIG):
      • 2 g/kg Körpergewicht als Einzelinfusion über 10–12 Stunden verabreicht
      • Wird es innerhalb von 10 Tagen nach Fieberbeginn begonnen, verringert es das Risiko von Koronararterienaneurysmen.
      • Nach Abschluss der IVIG-Infusion 24 Stunden lang beobachten, um das Abklingen des Fiebers zu bestätigen.
      • Patienten mit hohem Risiko für eine IVIG-Resistenz werden zusätzlich mit systemischen Glukokortikoiden behandelt.
    • ASS:
      • 30 – 50 mg/kgKG/Tag
      • Nach 48 bis 72 Stunden Fieberfreiheit soll auf die Dosis der Thrombozytenaggregationshemmung (3-5 mg/kgKG/d) gewechselt werden.
  • Follow-up mit seriellen Echokardiogrammen nach 2 und 6 Wochen
Tabelle: Andere Medikamente, die verwendet werden können
Medikament Indikation
Cyclophosphamid, Dipyridamol und andere Thrombozytenaggregationshemmer Thrombozytenaggregationshemmer Thrombozytenaggregationshemmer Bei Beteiligung der Koronararterien und hohem Risiko für Thrombusbildung
Niedermolekulares Heparin, Warfarin Warfarin Antikoagulanzien und andere Antikoagulanzien Antikoagulanzien Antikoagulanzien Patienten mit hohem Risiko für Thrombusbildung und Aneurysma
Infliximab Refraktäre Fälle mit Koronaraneurysma
Kortikosteroide Patienten, die auf Standardbehandlungen und -therapien nicht ansprechen oder ein Risiko für eine IVIG-Resistenz haben
Ulinastatin (ein Neutrophilen-Elastase-Hemmer) Patienten mit Kreislaufschock oder Pankreatitis Pankreatitis Akute Pankreatitis; es befindet sich jedoch in klinischen Studien.

Komplikationen

  • Schock Schock Schock: Überblick: Das Kawasaki-Schocksyndrom ist eine anhaltende systolische Hypotonie Hypotonie Hypotonie oder ein Zustand mit klinischen Anzeichen einer schlechten Durchblutung. Begleitende Thrombozytose, jüngeres Alter und Anomalien der Koronararterien sind starke Hinweise.
  • Herzkomplikationen: Koronararteriendilatation, Aneurysma und/oder Stenose, ventrikuläre Dysfunktion, Klappeninsuffizienz und Perikardergüsse sind alle Komplikationen, die beim Kawasaki-Syndrom beobachtet werden. Monitoring mit seriellen Echokardiogrammen ist angezeigt.
  • Makrophagenaktivierungssyndrom : Aktivierung und Proliferation von Makrophagen Makrophagen Zellen des angeborenen Immunsystems und T-Zellen T-Zellen T-Zellen. Kann zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie disseminierter intravaskulärer Koagulopathie, Zytopenien und Thrombosen führen.
  • Ischämie, Gangrän: Eine periphere arterielle Obstruktion kann zu einer Ischämie der Organe und Gangrän der Gliedmaßen führen.
  • Anomalien der Harnwege: Sterile Pyurie Pyurie Harnwegsinfektion ist beim Kawasaki-Syndrom häufig, während akute interstitielle Nephritis Akute interstitielle Nephritis Akute Nierenschädigung, leichte Proteinurie und akute Nierenschädigung Akute Nierenschädigung Akute Nierenschädigung seltene Manifestationen sind.
  • Anomalien des Gastrointestinaltrakts: Ein Hydrops der Gallenblase Gallenblase Gallenblase und Gallenwege ist ein häufiger Befund während der akuten Phase des Kawasaki-Syndroms, verschwindet jedoch nach IVIG-Verabreichung schnell.
  • Zentralnervensystem: Reizbarkeit ist ein häufiges Merkmal der akuten Phase des Kawasaki-Syndroms und wird mit der Pleozytose der zerebralen Spinalflüssigkeit in Zusammenhang gebracht, die bei 40 % der betroffenen Kinder beobachtet wird.
  • Innenohrschwerhörigkeit: Kann in der akuten Phase eines Kawasaki-Syndroms auftreten, bleibt aber selten bestehen.

Differentialdiagnosen

Quellen

  1. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) – Ständige Kommission Leitlinien. (S2k) Leitlinie Kawasaki Syndrom AWMF-Registriernummer 185-003 https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/185-003l_S2k_Kawasaki-Syndrom_2021-01.pdf
  2. Herold et al.: Innere Medizin. Eigenverlag 2012, ISBN: 978-3-981-46602-7.
  3. Rife, Gedalia: Kawasaki Disease: an UpdateIn: Current Rheumatology Reports. Band: 22, Nummer: 10, 2020, doi: 10.1007/s11926-020-00941-4.| Open in Read by QxMD
  4. Sterry, Paus: Checkliste Dermatologie. 5. Auflage Thieme 2004, ISBN: 3-136-97005-5.

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Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

Wolfgang A. Erharter

Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

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Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

Frank Eilers

Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

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Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.

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Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.

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