Das Knochenmark, der primäre Ort der Hämatopoese, befindet sich in den Hohlräumen der Spongiosa und der Markkanäle langer Röhrenknochen. Es gibt 2 Arten: rotes Mark (hämatopoetisch, mit reichlich Blutzellen) und gelbes Mark (überwiegend mit Adipozyten Adipozyten Fettgewebe: Histologie gefüllt). Die Zusammensetzung des menschlichen Knochenmarks ändert sich mit dem Alter. Bei jungen Menschen ist das gesamte Knochenmark rot, da die Produktion von Blutkörperchen erhöht ist. Mit zunehmendem Alter kommt es allmählich zur Veränderung hin zu gelbem Mark. Das gelbe Mark kann wieder in rotes Mark umgewandelt werden, wenn eine erhöhte Hämatopoese, also Blutbildung, erforderlich ist (z.B. Anämie Anämie Anämie: Überblick und Formen). Das rote Knochenmark produziert durch Hämatopoese etwa 6 Milliarden Zellen pro Kilogramm pro Tag. Das Verfahren beruht darauf, dass hämatopoetische Zellen (Stammzellen und Vorläuferzellen) mit Hilfe nicht-hämatopoetischer Elemente reife Effektorzellen Effektorzellen Erworbene Immunantwort ( Lymphozyten Lymphozyten Lymphozyten, Thrombozyten Thrombozyten Thrombozyten, Granulozyten, Erythrozyten Erythrozyten Erythrozyten) produzieren. Die Produktion wird durch Zytokine reguliert, die in der Knochenmarksumgebung freigesetzt werden, und durch Feedbackschleifen der Zielgewebe (vor allem Niere, Leber Leber Leber). Die Knochenmarkstruktur ermöglicht die Hämatopoese im extravaskulären Bereich. Nach der stufenweisen Differenzierung werden die funktionellen Blutzellen in den Blutkreislauf freigesetzt.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Das Knochenmark ist das schwammartige Gewebe in den Markkanälen langer Röhrenknochen und den Hohlräumen der Spongiosa.
Strukturen, die eine Mikroumgebung bereitstellen, die die Differenzierung hämatopoetischer Zellen und die Proliferation von Blutzellen unterstützt:
Schematische Darstellung der Mikroumgebung des Knochenmarks:
Im Bereich der hämatopoetischen Stammzellen (HSC) befinden sich die hämatopoetischen Stammzellen und undifferenzierten Vorläuferzellen. Diese stehen in enger Verbindung mit enossalen Osteoblasten und Knochen auskleidenden Zellen. Wenn HSCs in den proliferativen Zustand übergehen, wandern sie in die subendostale Region, und dann die zentrale Region des Knochenmarks (Vorläuferzellen).
Differenzierte Zellen erreichen den reifen Bereich näher an den Sinusoiden. Um in den Kreislauf freigesetzt zu werden, passieren diese reifen Zellen das Endothel (das die Sinusoide auskleidet) durch transzelluläre Migration.
Histologische Architektur des menschlichen Knochenmarks: Die Bilder zeigen die verschiedenen Zellen und Strukturen, die sich im Knochenmark befinden.
A und B: Originalvergrößerung 10×; Maßstabsleiste 100 μm
A: Eine Knochenmarkbiopsie von einem 5-jährigen Kind ist >90 % zellulär, wobei die Hämatopoese in drei Linien vorherrscht und wenig Fettgewebe beigemischt ist.
B: Eine Knochenmarkbiopsie eines 60-jährigen Erwachsenen besteht zu 50 % aus hämatopoetischen Elementen und zu 50 % aus beigemischtem reifem Fettgewebe.
C: Ein Knochenmark nach der Chemotherapie zeigt trabekulären Knochen mit angelagerten Osteoblasten (Os) und eine dünne Osteoidnaht aus unmineralisiertem Kollagen. Sinusoide (S) sind mit Erythrozyten gefüllt und haben Stromazellen mit eiförmigen Kernen. Verstreute mononukleäre Zellen umfassen Plasmazellen, Mastzellen und Makrophagen; Originalvergrößerung 60×; Maßstabsleiste 25 μm
D: Erythroidkolonien (E) erscheinen als Kolonien runder Zellen mit dunklen Kernen und befinden sich abseits des trabekulären Knochens in der Nähe dünnwandiger sinusförmiger Gefäße (S); Megakaryozyten (M) befinden sich ebenfalls in engem Kontakt mit Sinusoiden, während unreife myeloische Vorläufer (m) in der Nähe des trabekulären Knochens lokalisiert sind. Originalvergrößerung 20×; Maßstabsleiste 50 μm
Die Hämatopoese beginnt mit einer hämatopoetischen Stammzelle, die durch entsprechende chemische Reize (hämopoetische Wachstumsfaktoren) zur Teilung und Differenzierung veranlasst wird.
Knochenmarkshämatopoese: Proliferation und Differenzierung der gebildeten Blutbestandteile
CFU-GEMM: “Colony-forming unit” Granulozyten, Erythrozyten, Monozyten, Megakaryozyten
CFU-GM: “Colony-forming unit” Granulozyten, Makrophagen
GM-CSF: Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierender Faktor
M-CSF: Makrophagen-Kolonie-stimulierender Faktor
G-CSF: Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor
NK: natürliche Killerzellen
TPO: Thrombopoietin
Zytokine/Wachstumsfaktoren | Aktivität | Herkunft |
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Erythropoietin (EPO) | Stimuliert die Erythropoese Erythropoese Erythrozyten, einschließlich der Differenzierung | |
Thrombopoietin (TPO) | Stimuliert die Thrombopoese Thrombopoese Thrombozyten | |
Stammzellfaktor (SCF) | Stimuliert alle hämatopoetischen Vorläuferzellen | Stromazellen des Knochenmarks |
Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierender Faktor (GM-CSF) | Stimuliert myeloische Vorläuferzellen | |
Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor (G-CSF) | Stimuliert neutrophile Neutrophile Zellen des angeborenen Immunsystems Vorläuferzellen |
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Monozyten-Kolonie-stimulierender Faktor (M-CSF) | Stimuliert Monozyten-Vorläuferzellen |
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Interleukin (IL) | Aktivität | Herkunft |
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IL-1 | Regulation der Zytokinsekretion vieler Leukozyten |
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IL-2 | T-Helferzellen | |
IL-3 | Mitogen für alle Granulozyten- und Megakaryozyten-/Erythrozyten-Vorläuferzellen | T-Helferzellen |
IL-4 |
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T-Helferzellen |
IL-5 | Entwicklung und Aktivierung von Eosinophilen | T-Helferzellen |
IL-6 |
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IL-7 | Stimulation aller lymphatischen Stammzellen | Stromazellen des Knochenmarks |
Knochenmarkaspirat mit normaler dreizelliger Hämatopoese: myelomonozytäre Zellen (markierte eosinophile Myelozyten), erythroide Zellen (markierte orthochromatische Erythroblasten) und megakaryozytische Zellen
Bild : “Trilineage hematopoiesis” by Mikael Häggström. Lizenz: CC0 1.0Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme von Blutkörperchen: von links nach rechts ein menschlicher Erythrozyt, ein Thrombozyt und ein Leukozyt
Bild : “Scanning electron micrograph of blood cells” of the Electron Microscopy Facility at The National Cancer Institute at Frederick Lizenz: Public Domain