Kraniopharyngeome sind seltene Plattenepitheltumore mit solider und/oder zystischer Struktur, die aus den Resten der Rathke'schen Tasche entstehen und sich sellär und parasellär befinden. Kraniopharyngeome sind histologisch benigne, neigen aber dazu, in die umgebenden Strukturen einzudringen. Deshalb sollten sie wie niedriggradige Malignome behandelt werden. Histologisch gibt es 2 Arten von Tumoren: der Adamantinomatöse Typ, der bei Kindern häufiger vorkommt; und der Papilläre Typ, die bei Erwachsenen auftritt. Beide Typen können je nach Lage und Ausdehnungsmuster mit verschiedenen Symptomen auftreten. Zu den Symptomen zählen Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen Erbrechen Erbrechen im Kindesalter, Sehstörungen, endokrine Dysfunktion und Verhaltensauffälligkeiten. Die Diagnose wird durch bildgebende Verfahren und einer histologischen Sicherung gestellt. Die Therapie umfasst typischerweise eine chirurgische Exzision und eine Strahlentherapie, sowie der Behandlung der Symptome.
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Medizin ➜
Kraniopharyngeome sind seltene intrakranielle Plattenepitheltumore mit solider und/oder zystischer Struktur, die aus den Resten der Rathke’schenTasche entlang des Hypophysenstiels in einer Linie vom Nasopharynx Nasopharynx Pharynx zum Zwischenhirn Zwischenhirn Entwicklung des ZNS, Neurocraniums und Viscerocraniums (in der suprasellären Region) entstehen.
Kraniopharyngeome haben eine gutartige Histologie ohne Malignitätszeichen, neigen aber trotzdem dazu in umgebenden Strukturen einzudringen und die Lebenserwartung zu verkürzen. Daher gelten sie trotz ihres gutartigen Erscheinungsbildes in der Histologie als niedriggradige Malignome.
Kategorien | Spezifische Tumore |
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Neuroepitheliale Tumore im ZNS |
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Hirnhauttumore |
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Tumore der Sellarregion |
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Primäres ZNS-Lymphom | Primäres ZNS-Lymphom |
Metastasen im Gehirn (5x häufiger als primäre Hirntumore) | Am häufigsten verursacht durch:
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Periphere Tumore |
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Es gibt 2 Haupttypen von Kraniopharyngeomen:
Kraniopharyngeome sind Plattenepitheltumoren, die entlang des Hypophysenstiels in der suprasellären Region neben dem Chiasma opticum entstehen.
Zwei Haupthypothesen werden diskutiert, zur Erklärung der Ätiologie der Kraniopharyngeomen:
Kraniopharyngeome sind langsam wachsende Tumoren; daher kommt es meist erst ab einem Tumordurchmesser > 3 cm zu einer schleichenden Symptomentwicklung. Die Symptome treten in der Regel 1‒2 Jahre nach Entwicklung des Tumors auf.
Sehstörungen werden bei etwa 40‒65 % der Patient*innen beobachtet und umfassen:
Einige Arten von endokriner Dysfunktion sind bei Kraniopharyngeomen häufig und werden bei etwa 65‒90 % der Patient*innen beobachtet. Ein Mangel an Wachstumshormon (GH), Gonadotropinen, Schilddrüsen-stimulierendem Hormon (TSH) und adrenokortikotropem Hormon ( ACTH ACTH Hormone der Nebenniere) kann beobachtet werden.
Kognitive Dysfunktion und Verhaltensprobleme können auf Auswirkungen auf Thalamus Thalamus Thalamus, Hypothalamus Hypothalamus Hypothalamus und Frontallappen zurückzuführen sein.
Ein erhöhter Hirndruck kann aufgrund eines obstruktiven Hydrozephalus Hydrozephalus Hydrozephalus bei Kindern auftreten, und die Anzeichen/Symptome können umfassen:
Die Diagnose eines Kraniopharyngeoms sollte ein multidisziplinärer Prozess sein, der die Einbeziehung von Spezialist*innen für Endokrinologie, Neuroophthalmologie und Neurochirurgie Neurochirurgie Neurochirurgie umfasst.
Der Hauptansatz zur Diagnose von Kraniopharyngeomen ist die Verwendung radiologischer Bildgebung, insbesondere MRT MRT Magnetresonanztomographie (MRT) und CT, die eine selläre/supraselläre kalzifizierte Zyste zeigen. Die Tumoren können sowohl solide als auch zystische Komponenten aufweisen.
Adamantinomatös (Bild A) und Plattenepithel-Papillen (Bild B) Kraniopharyngeom-Schnittbilder unter der Lichtmikroskopie (Färbung, Hämatoxylin und Eosin; Vergrößerung, ×400)
Bild: „Craniopharyngiom: Survivin expression and ultrastructure“ von Zhu J, You C. Lizenz: CC BY 3.0Mikroskopische Aufnahmen eines pathologischen Präparats, das Merkmale eines adamantinomatösen Kraniopharyngeoms zeigt:
A: feuchtes Keratin (Pfeil, Hämatoxylin und Eosin (H&E); Vergrößerung, ×100)
B: mehrere Schichten Plattenepithel (H&E;-Vergrößerung, ×200)
Eine Operation ist in fast allen Fällen indiziert, es gibt jedoch 2 primäre Behandlungsoptionen:
Während in der Regel eine chirurgische Behandlung erforderlich ist, stehen zusätzliche Optionen zur Reduktion der Zysten zur Verfügung:
Die nachfolgend aufgeführten Erkrankungen sollten bei der Differenzialdiagnose von Kraniopharyngeomen berücksichtigt werden. Die meisten Fälle stellen sich ähnlich dar und können anhand von Unterschieden in Bildgebung und Histologie differenziert werden.