Die Kryptokokkose ist eine opportunistische Pilzinfektion, die durch die Cryptococcus-Spezies verursacht wird. Die wichtigsten Erreger beim Menschen sind C. neoformans und C. gattii. Cryptokokkus neoformans findet sich in der Regel im Taubenkot und wird durch das Einatmen von Staub aus kontaminiertem Boden erworben. Die Mehrheit der betroffenen Patient*innen ist immungeschwächt. Besonders betroffen sind Patient*innen mit AIDS AIDS HIV-Infektion und AIDS, chronischer Corticosteroideinnahme und Organtransplantationen. Der wichtigste Virulenzfaktor ist die antiphagozytäre Kapsel des Erregers, welche aus sich wiederholenden Kapselpolysaccharid-Antigenen besteht. Die Infektion betrifft in der Regel die Lunge Lunge Lunge: Anatomie und äußert sich als einzelne Läsionen im Lungenparenchym oder als Pneumonie Pneumonie Pneumonie (Lungenentzündung). Die Infektion kann sich auf das Gehirn und die Meningen, die Haut Haut Haut: Aufbau und Funktion, die Knochen Knochen Aufbau der Knochen und die Organe ausbreiten. Als Therapie steht im Rahmen einer Kryptokokkenmeningitis Amphotericin B und Flucytosin Flucytosin Flucytosin, Griseofulvin und Terbinafin zur Verfügung, gefolgt von Fluconazol. Die Kryptokokkose ist eine AIDS-definierende Erkrankung, die in der Regel mit einer CD4-Zellzahl von < 100 Zellen/μL einhergeht.
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Medizin ➜
Der wichtigste Risikofaktor für eine Infektion ist ein geschwächtes Immunsystem. In abnehmender Häufigkeit sind die folgenden Erkrankungen am häufigsten mit einer Infektion verbunden:
Das klinische Bild variiert je nach Lokalisation der Infektion und dem Immunstatus des Wirtes:
Pulmonale Kryptokokkose:
Ein 49-jähriger Betroffener kam mit einer seit 3 Monaten bestehenden Lymphadenopathie, seit einem Monat anhaltendem Fieber und einer HIV-Infektion mit einer CD4-Zellzahl von 108 Zellen/μL ins Krankenhaus. Der Titer des Kryptokokken-Antigens im Serum betrug 1:40. Der Galaktomannan-Test im Serum war negativ.
A: CT-Aufnahme des Brustkorbs mit multiplen pulmonalen Läsionen (Pfeil)
B: Lungenbiopsie mit eingekapselten, hefeartigen Pilzzellen, die auf eine Kryptokokkeninfektion hindeuten (Pfeil), in Alcianblau gefärbt
Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns mit T2-gewichteten Bildern (links) und flüssigkeitsabgeschwächter Inversionswiederherstellung (FLAIR) (rechts): bilaterale, multiple knotige Läsionen in den Basalganglien und im Thalamus (weiße Pfeile) sowie ein unklarer Bereich mit veränderter Signalintensität in der linken Temporoparietalregion (schwarze Pfeile)
Bild: “Cryptococcal meningitis presenting with bilateral complete ophthalmoplegia: a case report” von Liyanage DS et al. Lizenz: CC BY 2.0Zustand | Behandlung |
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ZNS-Infektion | Amphotericin B + Flucytosin Flucytosin Flucytosin, Griseofulvin und Terbinafin, gefolgt von einer Konsolidierungs- und Erhaltungstherapie |
Immunkompetente Personen und immunsupprimierte Personen mit leichter pulmonalen Infektion (lokal) | Fluconazol |
Immunkompetente und immunsupprimierte Personen mit schwerer pulmonaler Infektion | Behandlung s.h. ZNS-Infektion |
Immunkompetente und immunsupprimierte Personen mit extrapulmonaler, nicht zerebraler Infektion (≥ 2 nicht zusammenhängende Lokalisationen) | Behandlung s.h. ZNS-Infektion |