Ein kurzes abgeschlossenes unerklärliches Ereignis (Englisches Akronym: BRUE) ist definiert als ein plötzliches, kurzes (< 1 Minute) Ereignis bei einem Kind < 1 Jahr alt, das zum Zeitpunkt der ärztlichen Vorstellung abgeklungen ist. Die Definition umfasst ≥ 1 Befund der Folgenden: Veränderung der Farbe (Zyanose oder Blässe), des Atemmusters (fehlend, vermindert oder unregelmäßig), des Muskeltonus (Hypertonie oder Hypotonie) oder des Bewusstseinszustandes. Die Ergebnisse beruhen auf einem Bericht eines Elternteils oder einer Betreuungsperson. Der neue Begriff wurde 2016 angenommen und sollte die zuvor verwendeten Begriffe "akutes lebensbedrohliches Ereignis" (Englisches Akronym: ALTE) und "beinahe plötzlicher Kindstod" ersetzen. Die Änderung der Terminologie sollte ein unerklärliches Ereignis nach einer gründlichen Untersuchung besser definieren, Gruppen mit hohem und niedrigem Risiko stratifizieren, diejenigen identifizieren, die eine weitere Untersuchung benötigen, und unnötige Tests und Einweisungen vermeiden. Wichtig ist, dass BRUE nur diagnostiziert werden kann, wenn es nach einer sorgfältigen Anamnese und körperlichen Untersuchung keine andere Erklärung für das Ereignis gibt.
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Medizin ➜
BRUE ist definiert als eine plötzliche und unerklärliche Veränderung der Atmung, des Aussehens oder des Verhaltens eines Säuglings, die kurz (< 1 Minute, durchschnittlich 20-30 Sekunden) anhielt und vollständig abgeklungen ist.
Zuerst als akutes lebensbedrohendes Ereignis (Englisches Akronym: ALTE) bezeichnet und definiert als:
BRUE betont, dass es bei einer gründlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung keine andere Erklärung des Ereignisses gibt und Ersticken eines Kindes ausgeschlossen wurde.
Definitionsgemäß gibt es keine Erklärung oder Ursache für BRUE, aber häufige und wichtige nicht-BRUE Ursachen müssen identifiziert werden.
Allgemeine Bedingungen, die zu einem nicht-BRUE-Ereignis führen:
Weniger häufige Bedingungen, die zu einem nicht-BRUE-Ereignis führen:
BRUE ist “unerklärlich”, d.h. der Mechanismus, der das Ereignis hervorruft, ist unbekannt. Eine gründliche Anamnese helfen jedoch bei der Feststellung, ob einem Ereignis eine Pathologie zugrunde liegt.
Normale Atmung bei Säuglingen:
Apnoe (> 20 Sekunden Pause) als mögliche Folge von:
Normaler Säuglingstonus:
Hypotonie Hypotonie Hypotonie (verminderter Muskeltonus):
Hypertonie Hypertonie Arterielle Hypertonie (erhöhter Muskeltonus):
Prüfung auf die normale Reaktion auf Erregungsmanöver (taktile Stimulation) und schmerzhafte Reize (Sternum-Reibung)
Anamnestische Angaben, die auf andere Erklärungen für das Ereignis hinweisen:
BRUE wird diagnostiziert, wenn es keine andere Erklärung für das Ereignis gibt. Daher ist eine gründliche Anamnese und Untersuchung von entscheidender Bedeutung.
Die Säuglinge werden in ein niedriges Risiko (wenig Untersuchung erforderlich) und ein hohes Risiko (möglicherweise weitere Untersuchungen, Überwachung und Beobachtung erforderlich) eingestuft.
Kriterien:
Minimale Therapie:
Hochrisikokinder (erfüllen nicht die Kriterien für ein geringes Risiko):