Die oberen/ersten Motoneurone und die unteren/zweiten Motoneurone bilden zusammen einen neuronalen Bewegungskreislauf. Die oberen Motoneurone sind dafür verantwortlich, motorische Informationen von der Großhirnrinde und dem Hirnstamm Hirnstamm Hirnstamm zum Rückenmark Rückenmark Rückenmark zu übertragen, und die unteren Motoneurone leiten diese motorischen Informationen im Rückenmark Rückenmark Rückenmark zu den Skelettmuskeln. Läsionen der oberen Motoneurone verursachen eine Schädigung von Neuronen Neuronen Nervensystem: Histologie oberhalb der motorischen Kerne der Hirnnerven Hirnnerven Überblick über die Hirnnerven im Hirnstamm Hirnstamm Hirnstamm oder der Vorderhornzellen im Rückenmark Rückenmark Rückenmark. Diese Läsionen zeigen sich klinisch mit Symptomen von Schwäche, Spastizität, Klonus und Hyperreflexie. Ursachen können unter anderem Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Hirntumor, infektiöse und entzündliche Erkrankungen sowie Stoffwechsel- und neurodegenerative Erkrankungen sein. Läsionen der unteren Motoneurone betreffen die Nervenfasern Nervenfasern Nervensystem: Histologie, die vom Vorderhorn des Rückenmarks zum peripheren Muskel verlaufen. Hier können ebenfalls infektiöse und entzündliche Erkrankungen, traumatische Ereignisse und neurodegenerative Erkrankungen die Ursache sein. Diese Läsionen zeigen sich klinisch mit Muskelschwäche, Atrophie und Hyporeflexie, wobei die Empfindung intakt bleibt. Die Diagnose wird durch eine klinisch-neurologische Untersuchung gestellt und die Therapie erfolgt meist symptomatisch.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Läsionen der oberen/ersten Motoneurone haben ihren Ursprung in der Großhirnrinde oder im
Hirnstamm
Hirnstamm
Hirnstamm und betreffen motorische Nervenzellen oberhalb der motorischen Hirnnervenkerne im
Hirnstamm
Hirnstamm
Hirnstamm oder oberhalb der unteren Motoneurone im Vorderhorn des Rückenmarks.
Läsionen der unteren/zweiten Motoneurone betreffen die
Nervenfasern
Nervenfasern
Nervensystem: Histologie, die vom Vorderhorn des Rückenmarks zum peripheren Muskel verlaufen.
Obere Motoneuron-Läsionen oberhalb der Decussatio pyramidum (Kreuzung von einem Großteil der Nervenfasern Nervenfasern Nervensystem: Histologie zwischen Medulla oblongata Medulla Oblongata Hirnstamm und Rückenmark Rückenmark Rückenmark) manifestieren sich als motorische Symptome auf der kontralateralen Körperseite, während Läsionen unterhalb der Decussatio pyramidum auf der ipsilateralen Körperseite motorische Beschwerden verursachen. Pathologische Mechanismen von Läsionen der unteren Motoneurone beinhalten eine axonale Degeneration und Zelltod Zelltod Zellschäden und Zelltod der Motoneurone.
Fehlender Babinski-Reflex (physiologisch):
Zehen und Füße wölben sich nach unten und nach innen.
Ein pathologischer (positiver) Babinski-Reflex ist ein Zeichen für eine Läsion des oberen Motoneurons:
Bei einer pathologischen (positiven) Reaktion wird die große Zehe dorsal gebeugt, während die anderen Zehen sich auffächern.
Pronator-Drift:
Die Person wird gebeten, beide Arme waagerecht und gerade zu halten, wobei die Handflächen nach oben zeigen und die Augen geschlossen sind. Das Absenken oder die Pronation eines Arms ist abnormal und deutet auf eine kontralaterale Verletzung der Pyramidenbahn/des kortikospinalen Trakts hin.
Klinischer Befund | Obere Motoneuron-Läsion | Untere Motoneuron-Läsion |
---|---|---|
Muskeltonus |
|
Hypotonisch |
Muskelmasse | Keine Änderung | Muskelatrophie |
Faszikulation | Keine vorhanden | Gegenwärtig |
Muskelrelfexe | Hyperreflexie | Hyporeflexie/Areflexie |
Elektromyografische Befunde | Normale Nervenleitung | Abnormale Nervenleitung |
Bei der Untersuchung ist es wichtig, Läsionen des zentralen und peripheren Nervensystems zu unterscheiden.
Es gibt keine Standardbehandlung für Motoneuronerkrankungen. Es stehen aber einige medikamentöse und chirurgische Verfahren zur Verfügung, um die Folgen von oberen und unteren Motoneuronläsionen zu behandeln und den Patient*innen zu helfen, ihre Lebensqualität zu erhalten.