Die Leberzirrhose ist charakterisiert durch eine Veränderung des Leberparenchyms als Folge verschiedener Ursachen, wie z. B. chronischem Alkoholabusus oder einer Virushepatitis. Im Verlauf kommt es zu fibrotischen und entzündlichen Veränderungen des Lebergewebes mit Ausbildung von bindegewebigen Brücken und Regeneratknoten und außerdem zu Funktionseinschränkungen in Form einer Leberinsuffizienz und einer portalen Hypertension. Symptome können unter anderem Aszites Aszites Aszites, Ikterus Ikterus Ikterus, Hepatosplenomegalie und Ödeme sein und es kann zu verschiedenen Komplikationen, wie der hepatischen Enzephalopathie oder dem hepatorenales Syndrom Hepatorenales Syndrom Hepatorenales Syndrom kommen. Die Diagnosestellung erfolgt hauptsächlich klinisch. Zur Diagnostik gehören allerdings auch Labortests und bildgebende Verfahren. Die Therapie setzt sich unter anderem aus der Behandlung der Grunderkrankung, der Behandlung möglicher Komplikationen und, falls erforderlich, einer Lebertransplantation zusammen.
Kostenloser
Download
Lernleitfaden
Medizin ➜
Bei der Leberzirrhose handelt es sich um eine Destruktion der Leberläppchen- und Gefäßstruktur zusammen mit einer fibrotischen Gewebeveränderung. Es kann zu einer Ausbildung von bindegewebigen Brücken zwischen Zentralvenen und Portalfeldern (portozentral) und/oder zwischen einzelnen Portalfeldern (portoportal) kommen. Infolgedessen kommt es in der Regel zu funktionellen Störungen, welche sich in Form von Leberinsuffizienz und portaler Hypertension äußern können.
Die Leberzirrhose ist eine Spätfolge von verschiedenen Erkrankungen der Leber Leber Leber.
Die häufigsten Ursachen sind:
Weitere mögliche Ursachen:
Bei der Zirrhose handelt es sich um eine Leberschädigung, die durch einen diffusen Umbau der grundlegenden Leberarchitektur und den Ersatz durch Narbengewebe und Regeneratknoten gekennzeichnet ist.
Auf den Umbau der Leber Leber Leber folgen Funktionsstörungen:
Der Child-Pugh-Score wird verwendet, um die Lebenserwartung abzuschätzen und dient als Grundlage für das Behandlungsschema.
Klassifikation | 1 Punkt | 2 Punkte | 3 Punkte |
---|---|---|---|
Serumbilirubin (mg/dl) | <2.0 | 2,0–3,0 | > 3,0 |
Serumbilirubin (µmol/l) | <35 | 35-50 | > 50 |
Bilirubin Bilirubin Hämstoffwechsel, Eisenstoffwechsel und Hämoglobin bei PSC und PSC (mg/dl) | <4 | 4-10 | > 10 |
Bilirubin Bilirubin Hämstoffwechsel, Eisenstoffwechsel und Hämoglobin bei PSC und PSC (µmol/l) | <70 | 70-170 | > 170 |
Serumalbumin (g/dl) | > 3,5 | 2,8–3,5 | <2,8 |
INR | <1.7 | 1,7–2,3 | > 2,3 |
Vorhandensein von Aszites Aszites Aszites | Nicht vorhanden | Leicht | Mittelgradig |
Hepatische Enzephalopathie Hepatische Enzephalopathie Hepatische Enzephalopathie | Nicht vorhanden | I-II | III-IV |
Die Summe der Punkte bestimmt die Kategorie:
Punkte | Kategorie | Durchschnittliche Lebenserwartung |
---|---|---|
5–6 | A | 15–50 Jahre |
7–9 | B | 4–14 Jahre |
10–15 | C | 1-3 Jahre |
Typ | Größe der Regeneratknötchen | Ätiologie |
---|---|---|
Mikronodulär | 1–3 mm |
|
Makronodulär (auch postnekrotische Zirrhose genannt) | 3 mm – 3 cm |
|
Gemischtknotige Leberzirrhose | Mischbild aus Mikronodulär und Makronodulär |
|
Das Anfangsstadium der Zirrhose ist oft asymptomatisch und am häufigsten gefolgt von unspezifischen Symptomen wie:
Leberhautzeichen:
Hormonelle Störungen:
Zeichen einer Dekompensation
Eine Zirrhose kann durch klinische Symptome, Labordiagnostik und Ultraschall Ultraschall Ultraschall (Sonographie) diagnostiziert werden. Die definitive Diagnostik und Klassifikation erfolgt histopathologisch (Goldstandard) und zeigt in der Regel eine Fibrose und den Ersatz von normalem Lebergewebe durch kollagene Regeneratknoten. Eine Biopsie ist jedoch in der Regel nicht erforderlich, wenn die klinischen, laborchemischen und radiologischen Daten stark auf eine Zirrhose hindeuten.
Mögliche Laborergebnisse:
Die Leberwerte sind ein unzuverlässiger Indikator für Leberschäden. Hohe Werte sind ein Hinweis auf Leberschäden, aber niedrige Werte schließen Leberschäden (insbesondere Zirrhose) nicht aus.
Herkömmliche bildgebende Diagnostik kann mögliche Komplikationen identifizieren, ist allerdings nicht sehr spezifisch bzw. sensitiv bezüglich der Diagnosestellung.
Zirrhose: knotige, grobe Echotextur (Pfeil) der Leber
Bild : „Ultrasound upper abdomen showing coarse liver parenchyma, irregular margins of liver, parahepatic ascities” von Subhan et al; licensee BioMed Central Ltd. Lizenz: CC BY 2.0Zirrhose: Aszites (grün umrandet) und Splenomegalie
Bild : „Ultrasound upper abdomen showing coarse liver parenchyma, irregular margins of liver, parahepatic ascities” von Subhan et al; licensee BioMed Central Ltd. Lizenz: CC BY 2.0CT-Scan mit Magenvarizen
Bild : „CTA of the abdomen showing a small tangle of enlarged tortuous blood vessels along the posterior cardia of the stomach” von U.S. National Library of Medicine. Lizenz: CC BY 3.0Zirrhose-Komplikationen: VARICES
Endoskopischer Blick auf Ösophagusvarizen
Bild : “Gastroscopy image of esophageal varices with prominent red wale spots” von Samir. Lizenz: Public Domain