Das Liddle-Syndrom ist eine seltene autosomal-dominant vererbte Ionenkanalerkrankung. Die Gain-of-function-Mutation führt zu einer gesteigerten Aktivität der ENaC-Kanäle in den distalen Tubuli und Sammelrohren der Niere. Es kommt zu einer vermehrten Natrium- und Wasserresorption sowie zur Kaliumsekretion. Die genaue Prävalenz in der Gesamtbevölkerung ist nicht bekannt. Die Erkrankung bleibt oft lange unentdeckt. Klinisch manifestiert sie sich meist durch die Trias aus resistenter Hypertonie Hypertonie Arterielle Hypertonie schon in jungem Alter, Symptomen einer Hypokaliämie und metabolischen Alkalose. Der Zustand ähnelt einem Hyperaldosteronismus Hyperaldosteronismus Hyperaldosteronismus (Pseudohyperaldosteronismus). Jedoch sind die Aldosteron-Spiegel im Plasma Plasma Transfusionsprodukte beim Liddle-Syndrom erniedrigt. Die Diagnose erfolgt anhand von Anamnese und körperlicher Untersuchung, der Analyse von Blut und Urin sowie durch genetische Tests. Die Therapie beinhaltet die Gabe von kaliumsparenden Diuretika Diuretika Medikamentöse Therapie der Herzinsuffizienz und der Angina pectoris und die Einschränkung der Natriumzufuhr durch die Nahrung. Eine Verzögerung der Behandlung kann zu schwerwiegenden kardiovaskulären und renalen Komplikationen führen. Wenn das Liddle-Syndrom frühzeitig behandelt wird, ist die Prognose gut.
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Das Liddle-Syndrom ist eine seltene autosomal-dominant vererbte Ionenkanalerkrankung, bedingt durch eine gesteigerte Exprimierung der Natriumkanäle (ENaC) in den Sammelrohren und distalen Tubuli. Das Liddle-Syndrom manifestiert sich klinisch durch Hypertonie Hypertonie Arterielle Hypertonie, niedrige Plasma-Renin-Aktivität, metabolische Alkalose Metabolische Alkalose Metabolische Alkalose, Hypokaliämie und niedrige Aldosteronspiegel. Der Bluthochdruck entsteht meist früh.
Gain-of-Function-Genmutationen verändern die Struktur der epithelialen Natriumkanal-(ENaC)-Untereinheit. Es kommt zu einer erhöhten Aktivität dieser Ionenkanäle. Die Mutation beeinflusst auch die Region des Proteins, die an der Signalübertragung für seinen Abbau beteiligt ist, welcher normalerweise durch Aldosteron gesteuert wird.
Durch die Überexprimierung der ENaC-Kanäle kommt es zu einer ununterbrochenen Natrium-Reabsorption.
Das Liddle-Syndrom wird autosomal-dominant vererbt (d.h. eine einzelne Kopie des Gens reicht aus, damit das Syndrom auftritt).
Das Liddle-Syndrom ist selten und hat ein ähnliches Erscheinungsbild wie viele andere Syndrome, die durch einen Überschuss an Mineralokortikoiden entstehen (z. B. klinisch ähnliches Bild wie bei primärem Hyperaldosteronismus Hyperaldosteronismus Hyperaldosteronismus). Daher wird das Liddle-Syndrom oft falsch diagnostiziert oder bleibt unentdeckt.
Die klassische Trias:
Der Verdacht eines Liddle-Syndroms entsteht durch das klinische Erscheinungsbild. Bluthochdruck bei jungen Patient*innen mit ähnlichen Fällen in der Familie kann ein möglicher Hinweis sein. Wichtig zu beachten ist:
Labordiagnostik:
Die Diagnose wird durch genetische Untersuchungen (Mutationsanalyse) gestellt. Eine genetische Untersuchung sollte bei Patient*innen mit positiver Familienanamnese Familienanamnese Vorsorgeuntersuchungen und Prävention im Erwachsenenalter oder bei Verdachtsfällen durchgeführt werden.
Eine frühzeitige Diagnose des Liddle-Syndroms ermöglicht es den Betroffenen ein weitgehend normales Leben zu führen, da die Erkrankung kontrolliert werden kann.
Aufgrund des seltenen Auftretens dieser Erkrankung und der Ähnlichkeit der Symptome zu denen anderer Erkrankungen, die mit einem Überschuss an Mineralokortikoiden einhergehen, wird das Liddle-Syndrom häufig fehldiagnostiziert, was zu einem erhöhten Auftreten von Komplikationen führen kann: