Das Lynch-Syndrom ist das häufigste erbliche Dickdarmkrebssyndrom und birgt ein deutlich erhöhtes Risiko für Endometriumkarzinom und weitere maligne Erkrankungen. Die Bezeichnungen hereditäres, nicht-polypöses Kolonkarzinom (HNPCC) und Lynch-Syndrom werden in der Klinik häufig synonym benutzt, in der Fachliteratur besteht jedoch eine Unterscheidung der beiden Entitäten. Von einem HNPCC kann bei Zutreffen der anamnestischen Kriterien ohne notwendigen Nachweis einer Keimbahnmutation gesprochen werden, die Diagnosestellung eines Lynch-Syndroms erfolgt nur bei Nachweis entsprechender Mutationen in den beschriebenen Genen. Das Lynch-Syndrom folgt einem autosomal-dominanten Vererbungsmuster mit pathogenen Varianten in einem der Mismatch-Repair-Gene (MMR) oder im Epithelzelladhäsionsmolekül (EpCAM) Gen. Die Diagnose wird durch genetische Untersuchungen der Indexpatient*innen und ihrer Familienmitglieder gestellt. Die Therapie umfasst engmaschige und frühzeitige Vorsorgeuntersuchungen von Personen mit defekten MMR-Genen, sowie die chirurgische Behandlung aufgetretener Neoplasien. Eine prophylaktische Hysterektomie kann bei betroffenen Frauen erwogen werden.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Betroffene des Lynch-Syndroms erben ein oder mehrere defekte Gene für DNA-Mismatch-Reparaturproteine (MMR) und die entsprechenden normalen Allele; das 2. Allel Allel Grundbegriffe der Genetik mutiert oder verliert durch epigenetisches Silencing so häufig seine Funktion, dass effektiv von einem autosomal dominantem Erbgang gesprochen werden kann.
Bei Kolorektalkarzinom:
Bei Endometriumkarzinom Endometriumkarzinom Endometriumhyperplasie und Endometriumkarzinom: