Methämoglobinämie ist eine Erkrankung, die durch erhöhte Methämoglobinspiegel im Blut gekennzeichnet ist. Methämoglobin ist die oxidierte Form von Hämoglobin, bei der das Häm-Eisen vom üblichen Eisen Eisen Spurenelemente (Fe 2+) in die Eisen Eisen Spurenelemente(III)-Form (Fe 3+) umgewandelt wurde. Die Fe 3+ -Form von Eisen Eisen Spurenelemente kann O 2 nicht binden und führt daher zu Gewebehypoxie. Methämoglobinämie resultiert aus angeborenen Defekten oder kann nach Exposition gegenüber Oxidationsmitteln auftreten. Die Symptome hängen vom Methämoglobinspiegel ab und reichen von einfacher Zyanose bis hin zu neurologischen und kardialen Erscheinungsformen. Der Zustand kann bei einer signifikanten Erhöhung des Methämoglobins tödlich sein (> 70 %). Die Diagnose wird durch Messung des Methämoglobinspiegels im Blut mittels Co-Oximetrie gestellt. Die Behandlung der Methämoglobinämie erfolgt mit Methylenblau oder Ascorbinsäure, da sie die Umwandlung von Methämoglobin in Hämoglobin beschleunigen.
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Medizin ➜
Eine Methämoglobinämie liegt vor, wenn der Anteil an Methämoglobin den physiologischen Wert von ca. 0–3 % des Gesamt-Hämoglobins bei Erwachsenen übersteigt. Sie kann sowohl erworben als auch angeboren sein und führt im Verlauf zu einer funktionellen Anämie Anämie Anämie: Überblick und Formen.
Methämoglobin ist eine Form von Hämoglobin, die durch die Oxidation des sauerstoffbindenden Eisens (Fe 2+) zur dreiwertigen Form (Fe3+)entsteht, welche keinen Sauerstoff binden kann.
Angeboren:
Erworben durch Exposition gegenüber Oxidationsmitteln:
Methämoglobin tritt auf, wenn oxidativer Stress vorliegt (physiologisch: täglich 0,5 – 3 % des Gesamt-Hb)
Methämoglobin wird durch zwei verschiedene Mechanismen abgebaut:
Die Symptome hängen von Ätiologie, Chronizität und Methämoglobinspiegel ab.
Zyanose bei Methämoglobinämie:
Ein Patient mit bläulichem Hautkolorit am rechten Fuß und an der linken Hand (Akrozyanose)
Bild: “Successful treatment of methemoglobinemia in an elderly couple with severe cyanosis“ von Su YF et al. Lizenz: CC BY 2.0
Anamnese:
Ergebnisse der körperlichen Untersuchung:
Farbcode, der auf Methämoglobin hindeutet:
Blut mit Methämoglobinkonzentration > 15 % des Gesamthämoglobinspiegels erscheint bräunlich, wie im Bild (rechts) zu sehen ist.
Methämoglobin-Messung:
Verwendung der Co-Oxymetrie (Mehrwellenlängen-Oxymetrie). Oben abgebildet ist ein Rad-57-Pulsoximeter, das am Finger eines Kindes angebracht wird. Anstelle von nur 2 Wellenlängen verwendet die Co-Oxymetrie 8 Wellenlängen.
Die Behandlung einer Methämoglobinämie hängt vom Schweregrad und der Chronizität ab.
In den meisten Fällen handelt es sich um die erworbene Form mit verhältnismäßig leichten Symptomen.
Bei schweren klinischen Fällen (Met-Hämoglobin-Anteil > 30 % bzw. > 20 % bei symptomatischen Patient*innen):
Bei angeborener Methämoglobinämie: