Die Minimal-Change-Glomerulonephritis (MCGN), auch bekannt als lipoide Nephrose, ist eine glomeruläre Filterstörung unklarer Genese, die zu einem nephrotischen Syndrom führt. Sie ist die häufigste Ursache für ein nephrotisches Syndrom bei Kindern. Die Bezeichnung "minimal change" bezieht sich auf die sehr geringen Veränderungen, die lichtmikroskopisch kaum fassbar sind. Die Erkrankung entsteht meist idiopathisch, kann aber auch sekundär im Rahmen anderer Erkrankungen vorkommen. Zu den typischen klinischen Befunden gehören Ödeme, eine selektive Proteinurie, eine Hypoalbuminämie und eine Hyperlipidämie. Der Verdacht einer MCGN kann durch das klinische Erscheinungsbild und eine Labordiagnostik erhärtet werden. Diagnostisch wegweisend sind die verstrichenen Fußfortsätze der Podozyten in der Elektronenmikroskopie. Die Therapie umfasst die Behandlung des nephrotischen Syndroms und der MCGN. Kortikosteroide sind die Mittel der ersten Wahl. Im Allgemeinen ist die Prognose der MCGN gut und es kommt meist nicht zu einer chronischen Niereninsuffizienz.
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Die Minimal-Change-Glomerulonephritis (MCGN), auch als Lipoidnephrose bekannt, ist eine primäre glomeruläre Filterstörung unklarer Genese, die zu einem nephrotischen Syndrom führt. Es kommt zu einem Verstreichen und Verlust der Fußfortsätze der Podozyten. Der Begriff “minimal” bezieht sich auf die minimalen strukturellen Veränderungen der Glomeruli bei elektronenmikroskopischer Betrachtung.
Bei Vorliegen der typischen Charakteristika eines nephrotischen Syndroms kann dieses klinisch einfach festgestellt werden. Um die zugrunde liegende Erkrankung zu identifizieren, bedarf es einer Nierenbiopsie.