Morbus Paget der Knochen

Der Morbus Paget, auch Osteitis deformans Paget genannt, ist eine fokale Störung des Knochenstoffwechsels mit nicht gänzlich geklärter Genese. Ätiologisch wird von einer gemischt genetischen und viralen Ursache der Krankheit ausgegangen. Häufig betroffene Lokalisationen sind der Schädel Schädel Schädelknochen: Anatomie des Schädels, Aufbau und Funktion, die Wirbelsäule Wirbelsäule Wirbelsäule, das Becken und die langen Röhrenknochen der unteren Extremität. Die beiden wichtigsten klinischen Manifestationen des Morbus Paget sind Knochenschmerzen und die Knochendeformitäten inklusive Folgen dieser, wie beispielsweise Frakturen, Osteoarthritis oder neurologische Komplikationen. Die Diagnostik besteht aus wegweisender Klinik, bildgebenden Verfahren wie Röntgen Röntgen Röntgen und Knochenszintigrafie, sowie einer Bestimmung der alkalischen Phosphatase (AP). Die Therapie umfasst Bisphosphonate Bisphosphonate Bisphosphonate, Kalzitonine, Analgesie Analgesie Anästhesiologie: Geschichte und Grundkonzepte und in einigen Fällen chirurgische Interventionen und orthopädissche Maßnahmen. Außerdem können physikalische Therapiemaßnahmen, wie Physiotherapie, eine Linderung der Symptomatik verschaffen.

Aktualisiert: 24.02.2023

Redaktionelle Verantwortung: Stanley Oiseth, Lindsay Jones, Evelin Maza

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Überblick

Definition

Beim Morbus Paget (auch Osteitis deformans Paget genannt) handelt es sich um eine progressive Störung des Knochenstoffwechsels in Form eines lokalisierten, stark gesteigerten Knochenumbaus, welcher zu Verformungen und Auftreibungen von Knochen Knochen Aufbau der Knochen führen kann.

Epidemiologie

  • Seltene Erkrankung
  • Vermutlich hohe Dunkelziffer
  • Relativ häufig in Westeuropa (vor allem in England)
  • Selten in Osteuropa, Skandinavien und bei Personen afrikanischer oder asiatischer Herkunft
  • Errechnete Prävalenz von 1,83 % bei Bevölkerung > 40. Lebensjahr
  • Insgesamt ist die Inzidenz rückläufig.

Ätiologie

Pathophysiologie

Pathogenese

  • Lokale Steigerung des Knochenumbaus aufgrund von pathologischen Riesenosteoklasten
    • Resorptionsaktivität erhöht
  • Entstehung eines hypervaskularisierten Knochens mit verringerter Stabilität
    • Mosaik-Muster
  • Asymmetrische Ausprägung
    • polyostotisch oder monostotisch
  • Veränderung der physiologischen Knochenformen als Folge der verringerten mechanischen Stabilität
    • z. B. abgeflachte Wirbelkörper, Frakturen oder verbogene Extremitätenknochen
  • 3 aufeinander folgende Phasen
    • Osteolytisches Anfangsstadium: Osteoklastenaktivität
    • Gemischtes osteoklastisch-osteoblastisches Stadium
    • Ausgebranntes Osteosklerose-Ruhestadium: Die Osteoblasten-Aktivität überwiegt.

Osteoklasten Osteoklasten Knochenentwicklung und Ossifikation

  • Eigenschaften der pathologischen Osteoklasten Osteoklasten Knochenentwicklung und Ossifikation:
  • 2 essenzielle Zytokine, die für die Osteoklastendifferenzierung erforderlich sind:
    • Makrophagen-Kolonie-stimulierender Faktor (M-CSF)
    • Rezeptoraktivator des nukleären Faktor-κB-Liganden (RANKL)
  • Die Differenzierung wird durch Osteoprotegerin (OPG; ein löslicher Lockrezeptor für RANKL) gehemmt und durch andere Zytokine und Hormone Hormone Endokrines System: Überblick reguliert.
  • Abweichungen dieser Signalwege bilden die Grundlage für die genetische Ätiologie des Morbus Paget.

Makropathologie

Mikropathologie und Phasen

Klinik

  • Über 70 % der Fälle sind asymptomatisch.
  • In den meisten Fällen sind asymmetrische Deformitäten und eine Überwärmung der betroffenen Gliedmaße auffallend

Schmerzen

  • Schmerzen in Gelenken, Knochen Knochen Aufbau der Knochen und Muskeln
  • Entstehen durch Reizung der Nerven des Periosts aufgrund von:
    • Knochenüberwucherung
    • Hyperämie
    • Mikrofrakturen
    • Sekundärarthrosen durch die Deformierungen
    • Fehlbelastung von Muskeln durch Änderung der Statik
  • Dumpfer Schmerzcharakter
  • Konstant, sowohl tagsüber als auch nachts
  • Vor allem bei tragenden Knochen Knochen Aufbau der Knochen

Knochendeformitäten und -frakturen

  • Betroffene Lokalisationen ändern sich im Laufe der Lebenszeit der Patient*innen eher selten.
  • Vermehrt Frakturen durch veränderte Statik und Knocheninstabilität

Komplikationen des Knochenwachstums

Diagnostik

Anamnese

Laborbefunde

  • Alkalische Phosphatase im Serum:
    • Zeigt die Krankheitsaktivität an
    • Oft erhöht, mit normaler GGT (im Gegensatz zu Lebererkrankungen als Ursache)
    • Erhöhung der knochenspezifischen alkalischen Phosphatase (englisches Akronym: bSAP)
  • Serum-Kalzium und -Phosphat:

Bildgebung

  • Essenziell für die Diagnostik
  • Röntgenbilder:
    • Diagnose sicherndes Kriterium
    • Osteolytische Läsionen: „Osteolysis circumscripta cranii“ im Schädel Schädel Schädelknochen: Anatomie des Schädels, Aufbau und Funktion
    • Zeitgleicher Nachweis von Manifestationen aller drei verschiedener Phasen
    • Verdickter, dichter und vergrößerter Knochen Knochen Aufbau der Knochen mit zunehmender Osteoblastenaktivität
    • Gemischte lytische/sklerotische Läsionen, mit flammenförmigen, lytischen Läsionen, die vor der verdickten Kortikalis und dem trabekulären Knochen Knochen Aufbau der Knochen fortschreiten
    • Deformitäten
    • Pseudofrakturen (Looser-Linien): kleine Risse auf der konvexen Oberfläche von Röhrenknochen
    • Protrusio acetabuli und Beteiligung der iliopectinealen Linie
    • „Ivory Spine“: verdickte und vergrößerte Wirbel
  • Knochenszintigraphie:
    • Suche nach möglichen weiteren Herden, welche keine Symptome verursachen
    • Zur Abgrenzung von Differentialdiagnosen, wenn die Klinik nicht eindeutig ist
    • Nachweis lokalisierter Herde mit vermehrtem Knochenstoffwechsel Knochenstoffwechsel Knochenstoffwechsel
  • Andere Methoden:

Knochenbiopsie

  • Selten erforderlich
  • Ausschluss von malignen Prozessen
  • Ungewöhnliche klinische Situation (z. B. junger Erwachsener)

Therapie

Indikationen zur Behandlung

  • Symptomatische Erkrankung
  • Signifikante radiologische Anomalien, vor allem in mechanisch stark beanspruchten Knochengebieten, wie z. B. Becken oder Femur
  • Signifikante biochemische Anomalien

Ziele

  • Schmerzreduktion
  • Symptomlinderung
  • Stabilisierung betroffener Knochenareale
  • Verhinderung von sekundären Komplikationen

Pharmakologische Behandlung

  • Hemmung der Osteoklastenaktivität
  • Kalzitonine
    • Reduktion der AP (max. um 50 %)
    • Indiziert nur bei leichten Fällen
    • Ggf. Resistenzentwicklung vermittelt durch neutralisierende Antikörper (z. B. bei Lachskalzitonin)
  • Bisphosphonate Bisphosphonate Bisphosphonate (Etidronat, Tiludronat, Pamidronat):
    • Hemmung der Osteoklastenaktivität
    • Orale Gabe über drei Monate (Tiludronat) bzw. 6 Monate (Etidronat)
    • Pamidronat ausschließlich parenteral
    • Nebenwirkungen:
      • Resorptionshemmung (Etidronat)
      • Magen-Darm-Beschwerden (GI-Beschwerden)
      • Muskuloskelettale Schmerzen
      • Osteonekrose des Kiefers (insbesondere bei invasiven zahnärztlichen Eingriffen in den letzten 6 Monaten)
      • Hypokalzämie Hypokalzämie Hypokalzämie
  • Adäquate Schmerztherapie Schmerztherapie Schmerztherapie

Orthopädisch-Chirurgische Therapie

  • Physikalische Therapiemaßnahmen
  • Frakturversorgung, ggf. operativ
  • Resektion von Knochentumoren
  • Gelenkendoprothetik
  • Wirbelsäulendekompression bei neurologischen Komplikationen
  • Aufgrund der Hypervaskularisation muss bei operativen Eingriffen die erhöhte Blutungsgefahr bedacht werden.

Differentialdiagnosen

Quellen

  1. Charles, J.F. (2020). Clinical manifestations and diagnosis of Paget disease of bone. Uptodate. Abgerufen am 29. Dezember 2020 von https://www.uptodate.com/contents/clinical-manifestations-and-diagnosis-of-paget-disease-of-bone#H22844044
  2. Paget Disease. (2020). In Kumar, V., Abbas, A. K., Aster, J.C., (Eds.). Robbins & Cotran Pathologic Basis of Disease. (10 Hrsg. S. 1182-1183).
  3. Charles, J.F. (2019). Paget’s Disease of Bone; Osteitis Deformans. MSD Manual Professional Edition. Abgerufen am 29. Dezember 2020 von https://www.msdmanuals.com/professional/musculoskeletal-and-connective-tissue-disorders/paget-disease-of-bone/paget-disease-of-bone
  4. Alonso, N., Calero-Paniagua, I., & del Pino-Montes, J. (2017). Clinical and genetic advances in Paget’s disease of bone: A review. Clinical Reviews in Bone and Mineral Metabolism, 15(1), 37–48. https://doi.org/10.1007/s12018-016-9226-0
  5. Oiseth, S. J. (2017). Beethoven’s autopsy revisited: A pathologist sounds a final note. Journal of medical biography, 25(3), 139–147.
  6. A. Grauer et al. “Der Morbus Paget des Knochens: Epidemiologie, Diagnostik und Vorschläge für die Therapie” In. Dtsch Arztebl 1998; 95(34-35): A-2021 / B-1630 / C-1488. https://www.aerzteblatt.de/archiv/12751/Der-Morbus-Paget-des-Knochens-Epidemiologie-Diagnostik-und-Vorschlaege-fuer-die-Therapie Aufgerufen am: 05.06.22

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Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

Wolfgang A. Erharter

Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

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Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

Frank Eilers

Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

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Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

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Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.

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Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.

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