Morbus Wilson (hepatolentikuläre Degeneration) ist eine autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung, die durch verschiedene Mutationen im ATP7B-Gen verursacht wird, das für ein Kupfertransportprotein in den Hepatozyten Hepatozyten Leber codiert. Eine Fehlfunktion dieses Transportmechanismus führt zu abnormalen Kupferansammlungen in Leber Leber Leber, Gehirn, Augen und anderen Organen mit daraus folgenden schwerwiegenden hepatischen, neurologischen und psychiatrischen Störungen. Eine Leberbeteiligung kann sich als Hepatitis, Leberversagen oder Leberzirrhose Leberzirrhose Leberzirrhose manifestieren. Die Beteiligung der Basalganglien Basalganglien Basalganglien (Stammganglien) verursacht unter anderem extrapyramidale Symptome. Die Diagnose wird meist im Alter zwischen 5 und 35 Jahren gestellt. Charakteristisch sind ein erniedrigtes Ceruloplasmin im Serum, korneale Kupferablagerungen (Kayser-Fleischer-Kornealringe) und erhöhte Kupferwerte im Urin. Da nicht alle Betroffenen diese Befunde aufweisen, sind oft weitere diagnostische Tests notwendig. Im frühen Stadium ist die Prognose für Betroffene ohne fortgeschrittene Lebererkrankung günstig. Die Behandlung erfolgt mit den Chelatbildnern D-Penicillamin D-Penicillamin Medikamente gegen Bewegungsstörungen oder Trientine. Alternativ können Zinksalze eingesetzt werden. Unbehandelt endet die Erkrankung aufgrund der Zirrhose, akutem Leberversagen und weiteren neurologischen Komplikationen tödlich.
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Medizin ➜
Morbus Wilson tritt normalerweise bei Kindern und jungen Erwachsenen auf. Die Erkrankung manifestiert sich selten erst nach dem 40. Lebensjahr. Charakteristisch sind hepatische, neurologische und psychiatrische Störungen.
Klinische Darstellung der Wilson-Krankheit: ABCD