Der Skelettmuskel besteht aus quergestreifter Muskulatur, die aus organisierten kontraktilen Strukturen, den Sarkomeren, besteht. Sie setzen sich aus den überlappenden Myofilamenten Aktin und Myosin zusammen. Wenn ein Nervenimpuls von einem Motoneuron eintrifft, löst das Signal ein Aktionspotential (AP) am Sarkolemm (Muskelzellmembran) aus. Es kommt zur elektromechanischen Koppelung. Folgend kommt es zur Freisetzung von Ca2+-Ionen aus dem sarkoplasmatischen Retikulum (SR) innerhalb der Muskelzelle. Das Ca2+ verursacht eine Konformationsänderung von Regulatorproteinen (Troponin und Tropomyosin), wodurch Myosin-Bindungsstellen auf den Aktinfilamenten freigelegt werden. Unter Verwendung von ATP-Energie ziehen die Myosinköpfe das Myosin entlang des Aktins, verkürzen das Sarkomer und führen zu einer Muskelkontraktion. Das ATP kann über anaerobe und aerobe Mechanismen produziert werden. Somit charakterisiert die primäre Quelle der ATP-Energie einer Muskelfaser ihre funktionellen Eigenschaften.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Myofilamente sind einzelne Proteine Proteine Proteine und Peptide, die zusammen eine Muskelkontraktion bewirken.
Struktur von Aktin (dünnes Filament) und Myosin (dickes Filament): Sichtbar ist der kugelförmige Kopf am Myosin. Die gelben Punkte auf dem Aktin stellen die Myosinbindungsstellen dar, die im Ruhezustand von Tropomyosin bedeckt sind. Troponine besitzen Ca2+-Bindungsstellen und induzieren, wenn Ca2+ vorhanden ist, eine Konformationsänderung im Troponin-Tropomyosin-Komplex, wodurch die Myosin-Bindungsstellen auf Aktin freigelegt werden. Wenn Myosin Aktin binden kann und ATP-Energie vorhanden ist, kommt es zu Muskelkontraktionen.
Bild von Lecturio.Die Myofibrillen sind in einem Muster organisiert, das bei Betrachtung unter dem Mikroskop verschiedene Banden und Zonen erzeugt. Diese Banden werden durch überlappende Aktin- und Myosinstränge erzeugt. Sie geben dem Muskel die charakteristische Querstreifung.
Schematische Darstellung der mikroskopischen Struktur zweier benachbarter Sarkomere: Ein Sarkomer ist der Bereich zwischen den Z-Linien.
A-Band: anisotropes Band
I-Band: isotropes Band
Die Kontraktion der Skelettmuskelzellen erfordert eine Stimulation durch ein Aktionspotential von somatischen Motoneuronen.
Motorische Endplatte und ihre Innervation
ACh: Acetylcholin
Elektronenmikroskopische Aufnahme, die einen Querschnitt durch eine neuromuskuläre Verbindung zeigt: “T” ist das Axonterminal und “M” ist die Muskelfaser. Der Pfeil zeigt Falten zur Oberflächenvergrößerungen der Basallamina. An den Spitzen zwischen den Falten sind postsynaptische Verdichtungen sichtbar. Der Maßstab beträgt 0,3 µm.
Bild: “Electron micrograph showing a cross-section through the neuromuscular junction” von National Institute of Mental Health. Lizenz: Public DomainPhysiologie der Ca2+-Freisetzung aus dem sarkoplasmatischen Retikulum als Reaktion auf ein Aktionspotential:
Ein Aktionspotential wandert die T-Tubuli entlang und errregt die spannungsabhängigen Dihydropyridin-Rezeptoren (DHPR) aus. Diese DHPRs sind mechanisch an Ryanodin-Rezeptoren gebunden, die normalerweise die Ca2+-Kanäle geschlossen halten. Wenn DHPRs durch ein Aktionspotential stimuliert werden, verdrängen sie die Ryanodin-Rezeptoren von den Kanälen, wodurch Ca2+ aus dem sarkoplasmatischen Retikulum in das Sarkoplasma strömen kann. Dort kann es an Troponin binden und die Muskelkontraktion stimulieren. Dantrolen bindet an Ryanodin-Rezeptoren und verhindert so die Freisetzung von Ca2+ und die Muskelkontraktion.
Der Querbrückenzyklus Querbrückenzyklus Muskelphysiologie der glatten Muskulatur ist der Prozess, bei dem sich Myosin und Aktin aneinander bewegen, das Sarkomer verkürzen und Muskelkontraktionen verursachen. Dieser Vorgang wird auch als Gleitfilamenttheorie der Muskelkontraktion bezeichnet.
Querbrückenzyklus
Bild von Lecturio.Querbrückenzyklus: Die Myosin-Bindungsstelle auf Aktin wird freigelegt, wenn Ca2+ an Troponin bindet. ATP bindet an das Myosinköpfchen. Die Myosin-ATPase hydrolysiert das ATP zu ADP und Phosphat, wodurch das Myosinköpfchen in eine gespannte Position gebracht wird. Wenn ADP und Phosphat noch gebunden sind und der Kopf geneigt ist, kann Myosin an die aktiven Zentren des Aktins binden und eine Querbrücke bilden. Das ADP und Phosphat werden freigesetzt und die gespeicherte potentielle Energie wird freigesetzt, wodurch der Kraftschlag erzeugt wird: Das Myosinköpfchen kehrt in seine gebeugte Position zurück und zieht das Aktinfilament mit sich. Neues ATP bindet, wodurch das Myosinköpfchen vom Aktin gelöst wird und der Zyklus von vorne beginnt. Dieser Prozess ermöglicht es dem Myosin, entlang des Aktinfilaments zu „laufen“, was die Verkürzung des Sarkomer bewirkt.
Bild von Lecturio.Die Ruhelänge des Sarkomers hat einen direkten Einfluss auf die Kraft, die bei der Verkürzung des Sarkomers entsteht. Dies wird als Kraft-Längen-Beziehung bezeichnet.
Ein einzelnes isoliertes Zucken einer einzelnen Muskelfaser kann keine effektive Arbeit erbringen. Eine Erhöhung der Spannung des Reizes erhöht nicht die Stärke eines Zuckens. Möglichkeiten, die Intensität einer Muskelkontraktion zu erhöhen, umfassen:
Prinzipien der Muskelstimulation: Eine Erhöhung der Stimulationsfrequenz erhöht die Stärke der Muskelkontraktion.
Bild von Lecturio.Es gibt verschiedene Arten der Muskelkontraktion, abhängig davon, wie die Muskelfaser ihre Länge während der Kontraktion ändert:
ATP ist die notwendige Energiequelle, um die Kraftschläge und somit eine Muskelkontraktion zu erzeugen. Es gibt verschiedene Stoffwechselwege, über die ATP gewonnen wird, und es gibt verschiedene Typen von Muskelfasern, basierend auf ihrer Fähigkeit, verschiedene Energiequellen zu nutzen.
Die Konzentration von ATP in der Muskelfaser reicht lediglich aus, um die volle Kontraktion für 1 bis 2 Sekunden aufrechtzuerhalten. Daher muss ADP erneut phosphoryliert werden, um neues ATP zu erzeugen, damit sich der Muskel weiter kontrahieren kann.
Es gibt 3 Haupttypen von Skelettmuskelfasern, die je nach Funktion in verschiedenen Muskeln des Körpers zu finden sind.
Typ-I-Fasern: langsame Muskelfasern
Typ II-Fasern: schnell kontrahierende Muskelfasern
Typ I | Typ IIa | Typ IIx | |
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Farbe | rot | rot | rötlich-weiß |
Kontraktionsgeschwindigkeit | langsam | schnell | am schnellsten |
Ermüdungswiderstand | hoch | mittel | niedrig |
Stoffwechsel | oxidativ | oxidativ sowie glykolytisch | glykolytisch |
Myosin-ATPase-Aktivität | langsam und niedrig | schnell und mittelhoch | schnell und hoch |
Myoglobingehalt (Sauerstoffspeicher) | hoch | mittel | niedrig |
Mitochondriales Volumen | hoch | mittel | niedrig |
Kapillare Blutversorgung | stark ausgeprägt | ausgeprägt | gering ausgeprägt |