Das Neuroblastom ist eine maligne embryonale Tumorerkrankung des Kindesalters. Dieser Tumor entstammt unreifen Zellen des sympathischen Nervensystems (Neuralleiste) und kann in allen Geweben mit sympathischen Nervenzellen vorkommen. Die Pathogenese ist noch nicht abschließend geklärt. Häufig kommt es aufgrund von Chromosomendeletionen zu einer Amplifikation des N-myc Protoonkogens. Es besteht außerdem eine Assoziation mit genetischen Syndromen. Die Symptomatik unterscheidet sich je nach Lage des Tumors oder der Metastasen. Am häufigsten kommt es zu einer unregelmäßigen Schwellung im Bauch, die die Mittellinie kreuzt. Auch Symptome der paraneoplastische Syndrome Paraneoplastische Syndrome Paraneoplastische Syndrome können vorhanden sein. Diagnostisch erfolgt eine Labordiagnostik, Bildgebung und eine Biopsie zur endgültigen Diagnosestellung. Die Therapie richtet sich nach der Risikogruppe und dem Alter zum Diagnosezeitpunkt. Zu den Behandlungsmöglichkeiten zählen die chirurgische Exzision, die Chemotherapie und die Strahlentherapie. Die Prognose ist vom Stadium der Erkrankung abhängig und in frühen Stadien haben Patienten*innen eine gute Prognose.
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Das Neuroblastom ist ein maligner, solider, neuroektodermaler Tumor. Diese Tumorart wird zu den embryonalen Tumoren gezählt und entstammt unreifen Zellen des sympathischen Nervensystems der Neuralleiste. Das Neuroblastom kann entlang des sympathischen Grenzstrangs, im Nebennierenmark oder auch in Paraganglien entstehen, überall da wo sympathische Nervenzellen vorkommen.
Kategorien | Spezifische Tumore |
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Neuroepitheliale Tumoren des ZNS |
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Tumoren der Hirnhaut |
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Tumoren der Sellarregion |
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Primäres ZNS-Lymphom | Primäres ZNS-Lymphom |
Metastasen im Gehirn (5x häufiger als primäre Hirntumore) | Am häufigsten verursacht durch:
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Periphere Tumoren |
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Die Ätiologie des Neuroblastoms ist bisher noch nicht geklärt. Man weiß aber, dass der Tumor aus entarteten, unreifen Vorläuferzellen des sympathischen Nervensystems hervorgeht. Es wurden verschiedene genetischen Veränderungen in diesen Tumorzellen nachgewiesen, jedoch kommen diese Veränderungen nicht in allen Tumoren vor. Bei 1-2 % der Neuroblastome kann man eine familiäre Häufung beobachten. Bei der Mehrheit der Betroffenen entsteht die Erkrankung aber durch spontane Mutationen. Ob äußere Einflüsse zur Tumorentstehung beitragen, ist noch nicht geklärt. Neuroblastome können lymphogen oder hämatogen metastasieren.
Etwa 40 % der Neuroblastome sind asymptomatisch und werden zufällig bei Vorsorgeuntersuchungen festgestellt. Je nach der Lage des Tumors oder der Metastasen kommt es zu unterschiedlichen Symptomen.
Bei der Diagnose handelt es sich häufig um eine Zufallsdiagnose aufgrund von einer tastbaren Raumforderung.
Makroskopische (links) und mikroskopische (rechts) Ansicht.
Bild:“Radiological and pathological findings of a metastatic composite paraganglioma with neuroblastoma in a man: a case report” von Fritzsche FR, Bode PK, Koch S, Frauenfelder T. Lizenz: CC BY 2.0Die Behandlung des Neuroblastoms hängt davon ab, ob die Patient*innen ein Neuroblastom mit niedrigem, mittlerem oder hohem Risiko haben. Auch das Alter ist entscheidend bei der Auswahl der geeigneten Therapie. Lokalisierte Krankheiten sind oft heilbar.
Die Risikostratifizierung ist abhängig vom Tumorstadium zum Zeitpunkt der Diagnose, der MYCN-Amplifikation, der Deletion des Chromosoms 1p und dem Alter zum Zeitpunkt der Diagnose (späteres Diagnosealter = schlechtere Prognose).