Der Geruchssinn ist ein evolutionär relevantes physiologisches System. Der Mensch hat die Fähigkeit, mindestens 10.000 unterschiedliche Geruchsstoffe zu erkennen und zu unterscheiden. Die olfaktorische Wahrnehmung beginnt in der Nasenhöhle Nasenhöhle Anatomie der Nase, die mit spezialisierter Schleimhaut, die Riechzellen enthält, bedeckt ist. Von dort leitet der N. olfactorius (Riechnerv) die sensorische Geruchswahrnehmung über den Tractus olfactorius (Riechbahn) weiter. Über die Striae olfactoriae wird die Geruchswahrnehmung in den primären Riechkortex und die Amygdala weitergeleitet. Mithilfe des Geruchssinnes können Gefahren erkannt, Pheromone wahrgenommen und Lebensmitteln identifiziert werden, aber auch, durch die Beteiligung der Amygdala, Emotionen verbunden werden.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Das olfaktorische (Riech-) epithel Epithel Epithel: Definition, Arten und Funktion – Histologie ist ein pseudostratifiziertes Zylinderepithel, das über einer Lamina propria liegt und aus folgenden Zelltypen besteht:
Gerüche werden zuerst am Bulbus olfactorius wahrgenommen, wo die Informationen empfangen und posterior entlang des Riechtrakts an die Riechrinde weitergeleitet werden.
Schematische Darstellung des olfaktorischen Weges von der Nasenschleimhaut zur primären und sekundären Riechrinde:
Darstellung der ipsilateralen und kontralateralen Projektionen der medialen und lateralen Striae olfactoriae
Der olfaktorische Kortex ist einzigartig, da er direkte sensorische Inputs von den Mitralzellen des Bulbus olfactorius empfängt. Dieser Prozess unterscheidet sich vom klassischen Sinnesweg, bei dem sensorische Informationen zuerst im Thalamus Thalamus Thalamus weitergeleitet werden, bevor sie den Neokortex erreichen.
Schematische Darstellung des menschlichen Geruchssystems:
Der primäre und der sekundäre olfaktorische Cortices sind in Blau bzw. Grün dargestellt.
Amyg: Amygdala
Ento: entorhinaler Kortex
Hipp: Hippocampus
OFC: orbitofrontaler Kortex
PC: piriformer Kortex
Thal: Thalamus