Pferdeenzephalitis-Viren, die zur Familie der Togaviridae und zur Gattung der Alphaviren gehören, sind durch Moskitos übertragene Arboviren. Die Symptomatik reicht von einer leichten Erkrankung bis hin zu schweren Verläufen mit Ausbildung einer Enzephalitis Enzephalitis Enzephalitis. Man unterscheidet den Viruskomplex der Östlichen Pferdeenzephalitis (EEE), der Westlichen Pferdeenzephalitis (WEE) und der Venezuelanische Pferdeenzephalitis (VEE). Die Übertragung erfolgt natürlicherweise zwischen Stechmücken und Vogelwirten, kann aber über Brückenvektoren (andere Stechmückenarten) auch auf den Menschen erfolgen. Zu den ersten Symptomen nach einem Mückenstich gehören Fieber Fieber Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen Erbrechen Erbrechen im Kindesalter. Bei der Mehrheit der Patient*innen heilt die Erkrankung spontan aus. Sie kann sich aber auch zu einer schweren Enzephalitis Enzephalitis Enzephalitis weiterentwickeln. Die Diagnosestellung erfolgt anhand des klinischen Befunds und der Liquoranalyse mittels Serologie sowie durch den Nachweis von Virusantigenen oder genomischen Sequenzen. Die Therapie ist rein symptomatisch, da keine spezifische Behandlung zur Verfügung steht.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Identifizierung von RNA-Viren:
Viren können auf verschiedene Arten klassifiziert werden. Die meisten Viren haben ein Genom, das entweder aus DNA oder RNA besteht. RNA-Viren können weiter unterteilt werden in einzel- oder doppelsträngig. „Behüllte” Viren sind von einer dünnen Hülle aus Zellmembranen bedeckt (die in der Regel von der Wirtszelle stammt). Fehlt die Hülle, werden die Viren als „nackte” Viren bezeichnet. Viren mit einzelsträngigem Genom bezeichnet man als „positivsinnig”, wenn das Genom direkt als messenger-RNA (mRNA) verwendet wird, die in Proteine translatiert wird. Einzelsträngige „negativsinnige” Viren benötigen ein virales Enzym, die RNA-abhängige RNA-Polymerase, um ihr Genom in mRNA zu translatieren.
Übertragungszyklen von Arboviren in der Natur: Die Übertragung der meisten Arboviren unterliegt zwei Hauptzyklen, nämlich dem Zyklus Moskito-Reservoir/Wirt-Moskito und dem Zyklus Moskito-Vektor und Mensch/toter Endwirt.
Bild von LecturioElektronenmikroskopische Aufnahme der Speicheldrüse einer Stechmücke, die das Virus der Östlichen Pferdeenzephalitis enthält:
Die Stechmücke infiziert sich mit dem Virus, wenn sie sich vom Blut eines virämischen Tieres ernährt. Das Virus reift und verbreitet sich in den Organen und reichert sich schließlich in den Speicheldrüsen der Stechmücke an.