Das Blut fließt in einem geschlossenen, kontinuierlichen Kreislauf durch das Herz, die Arterien Arterien Arterien, Kapillaren Kapillaren Kapillaren und Venen Venen Venen. Es kann dabei zwischen einem Hochdruck- und einem Niederdrucksystem unterschieden werden. Im großen Kreislauf wird der Körper mit oxygeniertem Blut versorgt, während der kleine Kreislauf der erneuten Oxygenierung des Bluts dient. So können eine dauerhafte, angemessene Perfusion und Mikrozirkulation gewährleistet werden. Der Aufbau und die Mechanik von Gefäßen ist dabei sehr komplex, um den Anforderungen an die jeweiligen Gegebenheiten gerecht zu werden. Die Strömungslehre beinhaltet viele Begrifflichkeiten, auf die in diesem Artikel näher eingegangen wird, darunter u. a. die Volumenstromstärke, den Gefäßwiderstand, die Druckdifferenz, den mittleren arteriellen Blutdruck (MAD), das Herzzeitvolumen Herzzeitvolumen Herzmechanik (HZV) und den totalen peripheren Widerstand (TPR). Der Körper besitzt einige Mechanismen, die dazu dienen, den MAD und den TPR zu regulieren, die im Folgenden thematisiert werden. Merkmale der arteriellen Hämodynamik sind mitunter die Windkesselfunktion und Pulswellen.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Der Blutkreislauf bildet ein geschlossenes System und besteht aus mehreren Komponenten:
Volumenelastizität (E‘):
Elastizitätsmodul (E):
Tangentiale Wandspannung von Gefäßen:
$$ \sigma t = transmuraler Druck \times \frac{Innenradius} {Wanddicke} $$Das Ohmsche Gesetz ist eine wichtige Grundformel der Physik. Eine Ableitung des Ohmschen Gesetzes kann verwendet werden, um die Volumenstromstärke zu berechnen.
Ohmsches Gesetz:
$$I= \frac{U}{R} $$Stromstärke (I): Fluss geladener Teilchen
Spannung (U): Konzentrationsunterschied geladener Teilchen an 2 verschiedenen Punkten
Widerstand (R): Widerstand gegen den aktuellen Stromfluss
Verhältnis der Stromstärke (Elektronenfluss) innerhalb eines geschlossenen Systems:
Ohmsches Gesetz angewendet auf das Herz-Kreislauf-System:
$$Q= \frac{Δ P}{R} $$Volumenstromstärke (Q): Volumen einer Flüssigkeit, das pro Zeiteinheit fließt
Druckdifferenz (ΔP): Druckänderung zwischen 2 verschiedenen Punkten (d. h. ΔP = P1 ‒ P2)
Strömungswiderstand (R): Widerstand gegen den Blutfluss
Definition: Volumen einer Flüssigkeit, das pro Zeiteinheit fließt
Laminare versus turbulente Strömung:
In glattwandigen Gefäßen bewegt sich das Blut durch laminare Strömung. Das Blut bewegt sich am schnellsten in der Mitte des Gefäßes, wo es den geringsten Widerstand gibt. In atherosklerotischen Gefäßen mit unebenen Wänden ist der Blutfluss turbulent.
Volumenstromstärke versus Druckdifferenz:
Der Gefäßwiderstand ist in Gefäßen mit turbulenter Strömung überproportional höher als in Gefäßen mit laminarer Strömung.
Definition:
Exkurs Hagen-Poiseuille-Gesetz:
$$ Q = \frac{r^{4}\pi \Delta P} {8\eta l} $$Q: Volumenstromstärke
ΔP: Druckdifferenz
r: Gefäßradius
l: Gefäßlänge
η: Viskosität (Zähflüssigkeit des Blutes, Quotient aus Schubspannung (τ = Kraft/Fläche) und Geschwindigkeitsgradient (Pa x s))
Adaptiertes Hagen-Poiseuille-Gesetz (zusätzliche Berücksichtigung des Ohmschen Gesetzes):
$$ R = \frac{8\eta l} {\pi r^{4}} $$R: Gefäßwiderstand
r: Gefäßradius
l: Gefäßlänge
η: Viskosität (Zähflüssigkeit des Blutes, Quotient aus Schubspannung (τ = Kraft/Fläche) und Geschwindigkeitsgradient (Pa x s))
Viskosität:
Gefäßlänge:
Gefäßradius:
Definition: Druckunterschied zwischen zwei Punkten
Druck in Abhängigkeit von Volumenstromstärke und Gefäßwiderstand:
Der Druck steht in direktem Zusammenhang mit der Volumenstromstärke und dem Gefäßwiderstand. Wenn entweder die Volumenstromstärke oder der Gefäßwiderstand ansteigt, steigt der Druck proportional an.
ΔP (Druckdifferenz) = R (Gefäßwiderstand) x Q (Volumenstromstärke)
Definition: Ausmaß, das sich ein Gefäß ausdehnen kann, ohne den Druck signifikant zu erhöhen
C: Compliance
ΔV: Volumenänderung
ΔP: Druckänderung
Beziehung zwischen Volumenstromstärke und Geschwindigkeit:
Die Geschwindigkeit ist umgekehrt proportional zur Fläche. Wird der Radius des Zylinders (r) halbiert, erhöht sich die Geschwindigkeit um das 4-fache.
Q: Volumenstromstärke (Englische Abkürzung F)
vm: Strömungsgeschwindigkeit (Englische Abkürzung V)
A: Querschnittsfläche
r: Radius
Physiologische EKG-Kurve (oben) und Venenpulskurve des zentralen Venendrucks (unten)
Bild: „Figure 1“ von Emily J. Lam Po Tang, Amir HajiRassouliha, Martyn P. Nash, Poul M. F. Nielsen, Andrew J. Taberner und Yusuf O. Cakmak. Lizenz: CC BY 4.0P: hydrostatischer Druck
π: kolloidosmotischer Druck
Gew: Gewebe
Kap:
Kapillaren
Kapillaren
Kapillaren
Kapillarer Austausch
Bild: „Capillary Exchange“ von philschatz. Lizenz: CC BY 4.0Der MAD ist der durchschnittliche systemische arterielle Blutdruck.
$$ MAD = \left ( HZV \times TPR \right ) + ZVD $$HZV:
Herzzeitvolumen
Herzzeitvolumen
Herzmechanik (Schlagvolumen x
Herzfrequenz
Herzfrequenz
Herzphysiologie)
TPR: totaler peripherer Widerstand
ZVD: zentraler Venendruck (nahe 0; oft vernachlässigt)
Mittlerer arterieller Blutdruck während des gesamten Herzzyklus
MAD: mittlerer arterieller Blutdruck (Englische Abkürzung MAP)
P: Druck
Sys: systolisch
Dias: diastolisch
Der MAD wird hauptsächlich durch HZW und TPR beeinflusst:
HZV = HF x Schlagvolumen (SV)
Hauptsächliche Beeinflussung des TPR durch:
Die Gefäßanatomie hat erhebliche Auswirkungen auf den TPR, der sich direkt auf den MAD auswirkt.
Links: Gefäßkreislauf in Reihenschaltung mit 3 verschiedenen Widerstandspunkten
Rechts: Gefäßkreislauf in Parallelschaltung
Gefäße:
Druckverteilung:
Entsprechende intraluminale Drücke: Der intraluminale Druck sinkt, wenn das Blut vom arteriellen zum venösen System fließt.
Bild von Lecturio.Endothelzellen, die die Blutgefäße auskleiden, können eine Reihe von Mediatoren ausschütten, die eine Vasodilatation oder Vasokonstriktion bewirken. Das Ändern des Gefäßradius ändert den TPR, der den MAD ändert.
Neurohumorale Faktoren können sowohl das HZV als auch den TPR beeinflussen. Zu ihnen gehören:
Neurohumorale Faktoren (hauptsächlich über das autonome Nervensystem Nervensystem Nervensystem: Aufbau, Funktion und Erkrankungen) können die venöse Compliance beeinflussen, was wiederum die Vorlast Vorlast Herzmechanik und damit das HZV und den MAP beeinflussen kann:
Die nachstehenden Informationen erläutern sowohl Faktoren, die den Blutdruck bestimmen, als auch wie sich das Blut durch den Körper bewegt. Die grundlegenden Themen sind entscheidend, um zu verstehen, wie und warum sich der Körper an verschiedene Situationen anpasst, um eine angemessene Perfusion aufrechtzuerhalten.