Als Pleuraerguss bezeichnet man die pathologische Ansammlung von Flüssigkeit zwischen dem parietalen und viszeralen Blatt der Pleura Pleura Pleura. Häufige Ursachen für diese Erkrankung sind Infektionen, Malignome, Autoimmunerkrankungen oder Volumenüberlastungen. Einteilen lassen sich Pleuraergüsse in ein Transsudat, das häufig durch Herzinsuffizienz, Leberzirrhose Leberzirrhose Leberzirrhose oder durch ein nephrotisches Syndrom Nephrotisches Syndrom Nephrotisches Syndrom verursacht wird und in ein Exsudat, das meist durch eine Pneumonie Pneumonie Pneumonie (Lungenentzündung), durch ein Malignom oder durch Tuberkulose Tuberkulose Tuberkulose ausgelöst wird. Klinisch manifestiert sich der Pleuraerguss mit Brustschmerzen Brustschmerzen Brustschmerzen, Husten und Dyspnoe Dyspnoe Dyspnoe (Atemnot/Luftnot). Viele Patient*innen bleiben asymptomatisch. Zur Diagnostik werden unterschiedliche bildgebende Verfahren, wie ein Röntgen-Thorax oder eine Sonografie, eingesetzt. Die Pleurapunktion Pleurapunktion Invasive Verfahren am Thorax kann diagnostisch zur Abklärung der Ätiologie oder auch therapeutisch eingesetzt werden. Die Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Erkrankung ab und umfasst die Therapie der Grunderkrankung und ggf. die Drainage des Ergusses.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Der Pleuraerguss ist eine übermäßige pathologische Ansammlung von Flüssigkeit im Pleuraraum Pleuraraum Pleuritis (zwischen der parietalen und viszeralen Pleura Pleura Pleura).
Pleuraergüsse lassen sich danach einteilen, ob es sich um ein Transsudat oder ein Exsudat handelt. Ein Erguss wird als exsudativ eingestuft, wenn eines dieser 3 Kriterien erfüllt ist (Light-Kriterien):
Sind diese 3 Kriterien nicht erfüllt, gilt der Pleuraerguss als transsudativ.
Pleuraergüsse stellen eine Störung zwischen Pleuraflüssigkeitsproduktion und Lymphresorption dar.
Die Pleuraflüssigkeit ist ein Produkt der Starling-Kräfte im Kapillarbett der Pleura Pleura Pleura parietalis und wird von Lymphgefäßen in den Zwerchfell- und Mediastinalflächen der Pleura Pleura Pleura parietalis absorbiert.
Ein transsudativer Pleuraerguss kann durch erhöhten Flüssigkeitseintritt in den Pleuraspalt entstehen durch:
Ein exsudativer Pleuraerguss kann entstehen durch:
Pleuraergüsse können asymptomatisch sein. Die Symptome können variieren und hängen von der Schwere und der Ursache des Ergusses ab.
Parapneumonische Ergüsse (neben einer Pneumonie Pneumonie Pneumonie (Lungenentzündung)) können sich mit Anzeichen einer Sepsis Sepsis Sepsis und septischer Schock oder eines septischen Schocks äußern:
Transsudative Ergüsse können verbunden sein mit:
Maligne Ergüsse können verbunden sein mit:
Pleuraergüsse sind in der Bildgebung oft leicht zu erkennen.
Röntgen-Thoraxaufnahme:
CT Thorax-Aufnahmen:
Sonografie:
Einige bildgebende Befunde können helfen, die Liste der möglichen Ursachen des Pleuraergusses einzugrenzen.
Indikation für eine Punktion sind die Gewinnung von Pleuraflüssigkeit bei unklarer Genese und die Punktion größerer Volumina zur Verbesserung der Symptome durch den Erguss. Bei Pleuraerguss bei Pneumonie Pneumonie Pneumonie (Lungenentzündung) ist eine Punktion zum Ausschluss eines Pleuraempyem erforderlich.
Labordiagnostik:
Ggf. zusätzliche Untersuchungen (basierend auf klinischem Verdacht):
Analyse | Befunde | Zugehörige Diagnose |
---|---|---|
Erscheinungsbild der Flüssigkeit | Rahmig, gelblich | Transsudat |
Eitrig | Empyem | |
Blutig |
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Milchig | Chylothorax | |
pH | > 7,55 | Normale Pleuraflüssigkeit |
5000 Zellen/µl |
|
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Glukose | < 60 mg/dL |
|
Zellzahl | Leukozyten > 10,000 Zellen/µL |
|
Neutrophilie | Bakterielle Infektion | |
Vorherrschen von Lymphozyten Lymphozyten Lymphozyten |
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|
Erythrozyten Erythrozyten Erythrozyten > 5000 Zellen/µL |
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|
Adenosindeaminase | > 50 µg/L | Tuberkulose Tuberkulose Tuberkulose |
Amylase | > 200 µg/dl |
|
Triglyceride | > 110 mg/dl | Chylothorax |
Kultur |
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Parapneumonischer Erguss |
Zytologie | Zellanalyse | Maligne Neoplasie |
Folgendes kann bei der Abklärung berücksichtigt werden, wenn Anamnese, körperliche Untersuchung, Bildgebung und Pleurapunktion Pleurapunktion Invasive Verfahren am Thorax keine Diagnose ergeben und Patient*innen weitere Symptome (z. B. Gewichtsverlust, anhaltendes Fieber Fieber Fieber) hat.
Bei einer Thorakozentese bei Chylothorax wurde eine große Menge trübe milchige Flüssigkeit entfernt.
Bild: „600 cubic centimeters of chyle removed from a chylothorax“ von Matani S, Pierce JR. Lizenz: CC BY 3.0Asymptomatische Patient*innen benötigen im Allgemeinen keine Behandlung, denn bei vielen wird der Erguss spontan resorbiert. Bei Patient*innen mit Symptomen sollte Folgendes initial getan werden:
Bild zur Darstellung der grundlegenden Technik der Thorakozentese, die die Drainage eines Pleuraergusses ermöglicht
Bild von Lecturio.