Der plötzliche Säuglingstod (Englisches Akronym: SIDS = sudden infant death syndrom) beschreibt den plötzlichen Tod eines ansonsten gesunden Säuglings (< 1 Jahr alt), ohne erkennbare Todesursache. Auch eine Autopsie liefert keine eindeutige Todesursache. Es handelt sich um die häufigste Todesursache bei Säuglingen im Alter von 1 bis 12 Monaten in Industrieländern. Ätiologie und Pathophysiologie des SIDS sind noch nicht abschließend geklärt. Eine Reihe von Risikofaktoren können zu einem erhöhten Risiko für ein SIDS führen. In Industrieländern ist, nach Einführen konsequenter Aufklärung und präventiver Maßnahmen das Sterberisiko gesunken. Der plötzliche Säuglingstod ist eine Ausschlussdiagnose und kann nur gestellt werden, wenn andere Todesursachen durch eine gründliche Anamnese und eine Autopsie ausgeschlossen wurden. Es gibt keine Therapie, die ein SIDS verhindern kann. Die präventive Aufklärung der Eltern ist der Schlüssel zur Verringerung des SIDS-Risikos. Zu den präventiven Maßnahmen gehören das Sicherstellen einer sicheren Schlafsituation sowie die Reduktion der Risikofaktoren.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Beim plötzlichen Säuglingstod (Englisches Akronym: SIDS = sudden infant death syndrome) handelt es sich um den plötzlichen, ungeklärten Tod eines Kindes im Säuglingsalter (< 1 Jahr), für den es keine erkennbare Ursache in der Anamnese, Auffindesituation oder klinischen Untersuchung gibt. Auch eine rechtsmedizinische Untersuchung (Autopsie) lässt keine adäquate Todesursache erkennen.
Die Ursache für das SIDS ist noch nicht abschließend geklärt. Man vermutet eine multifaktorielle Genese bei besonders vulnerablen Säuglingen, bei der endogene und exogene Faktoren eine Rolle spielen. Zu den Hypothesen zählt u. a. eine potenzielle genetische Vulnerabilität.
Das SIDS ist eine Ausschlussdiagnose, die erst nach der Geburt gestellt werden kann:
Es gibt keine Therapie, die einen plötzlichen Säuglingstod sicher verhindern kann. Das Hauptaugenmerk der Therapie liegt auf einer guten Primärprävention mit präventiven Maßnahmen gegen SIDS (Vermeidung der Risikofaktoren, Erkennen und Überwachung der Säuglinge mit potenziell erhöhtem Risiko für SIDS) und einer genauen Post-Mortem-Diagnose, sowie der emotionalen und psychologischen Unterstützung der Eltern. Eltern und Familienangehörige sollten ebenfalls mit einbezogen werden:
Die Aufklärung der Eltern ist essenziell zur Prävention von einem SIDS. Wie bereits erwähnt, sind viele der Risikofaktoren beeinflussbar und können vermieden werden. Die elterliche Aufklärung umfasst:
Die folgenden Erkrankungsbilder stellen natürliche Todesursachen dar, die von einem SIDS zu unterscheiden sind: