Periphere Polyneuropathie ist jeder Krankheitsprozess, der die Funktion mehrerer Nerven des peripheren Nervensystems beeinträchtigt oder diese schädigt. Es gibt zahlreiche Ätiologien der Polyneuropathie (erworben oder hereditär), von denen die meisten systemisch sind und von denen die diabetische Neuropathie Diabetische Neuropathie Chronische Komplikationen bei Diabetes mellitus die häufigste ist. Das klinische Erscheinungsbild variiert je nach Ätiologie und Klassifikation der Polyneuropathie, manifestiert sich jedoch in der Regel als sensomotorische Störungen (Schmerzen, Parästhesien, Taubheitsgefühl, Schwäche, Koordinations- und Gleichgewichtsverlust), die schleichend und progredient verlaufen. Am häufigsten sind distale Nerven betroffen, aber der Krankheitsprozess kann mit der Zeit oder dem Fortschreiten der zugrunde liegenden ätiologischen Erkrankung proximal fortschreiten. Die Diagnose wird klinisch gestellt, aber in einigen Fällen können Laboruntersuchungen, elektrodiagnostische Tests und/oder Nervenbiopsien erforderlich sein. Die Therapie variiert je nach Ätiologie. Bei der diabetischen Polyneuropathie sollte die Einstellung des Blutzuckers, sowie Gewichtsverlust und Bewegungstherapie im Vordergrund stehen.
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Medizin ➜
Die Polyneuropathie ist Teil eines Spektrums neurologischer Erkrankungen, die die Integrität und Funktion der peripheren Nerven beeinträchtigen. Die Nomenklatur entspricht der Anzahl der beteiligten Nerven:
Polyneuropathien können klassifiziert werden nach:
Es gibt zahlreiche Ursachen für Polyneuropathie; jedoch sind Diabetes mellitus Diabetes Mellitus Diabetes Mellitus ( diabetische Neuropathie Diabetische Neuropathie Chronische Komplikationen bei Diabetes mellitus) und chronischer Alkoholkonsum (alkoholische Neuropathie) für fast 50 % aller Polyneuropathien verantwortlich. Die meisten Fälle sind wahrscheinlich multifaktoriell. Daher werden die verschiedenen ätiologischen Entitäten sowohl als Risikofaktoren als auch als unterschiedliche ätiologische Ursachen dargestellt.
Die folgende Beschreibung bezieht sich auf die Pathophysiologie der diabetischen Polyneuropathie, da ihre Pathogenese am besten untersucht und verstanden ist. Viele der pathologischen Prozesse sind anderen Formen der Polyneuropathie gemeinsam.
Symmetrische distale sensomotorische Polyneuropathie | Asymmetrische distale sensomotorische Polyneuropathie | Diabetische Radikulopathie | Autonome Polyneuropathie |
---|---|---|---|
Distale symmetrische Paresen (Ermüdbarkeit mit Plegie, Atrophie und Kontrakturen) | Seltener als die symmetrische Form | Manifestation an den unteren Thorakalsegmenten | Auftreten von trophischen Störungen |
Sensible Ausfallerscheinungen | Schädigungen des motorischen Anteils des Plexus lumbosacralis, v.a. N. femoralis, N. obturatorius und Nn. glutei | Störungen der Schweißsekretion (distale Anhidrose, proximale Hyperhidrose) | |
Schmerzhafte Parästhesien („burning feet“) | Bauchwandlähmung | ||
Muskelkrämpfe in der Ober-/Unterschenkelmuskulatur | Schmerzen und Sensibilitätsstörungen am Rumpf | Störungen der Blase und des Mastdarms | |
Lanzierende Schmerzen in Lenden-/Ilioinguinalregion | Ausgeprägte Atrophien (diabetische Amyotrophie) | Impotenz | |
Abgeschwächter Achillessehnenreflex Achillessehnenreflex Untersuchung der unteren Extremitäten | Störungen der Kreislaufregulation | ||
In der Neurografie: Bild einer demyelinisierenden PNP | In der Neurografie: Bild einer axonalen Schädigung |
Vollständige Anamnese einschließlich:
Vollständige neurologische Untersuchung zum Erkennen fokaler neurologischer Defizite:
Schmerztherapie Schmerztherapie Schmerztherapie:
Krankheitsmodifizierende Therapien:
Die hereditären motorischen und sensiblen Neuropathien werden in sieben Typen unterschieden. Eine klinische Relevanz haben nur die ersten drei Typen, die in den folgenden Absätzen vorgestellt werden.
Die Charcot-Marie-Tooth-Krankheit stellt die häufigste hereditäre Neuropathie dar. Dieser autosomal dominant vererbte Typ gehört zu den demyelinisierenden Neuropathien. Betroffene erkranken im Alter von 5 – 20 Jahren.
Symptome des Charcot-Marie-Tooth-Syndroms (HMSN I)
Diagnostik und Therapie des Charcot-Marie-Tooth-Syndroms (HMSN I)
Die HMSN II folgt ebenfalls dem autosomal-dominanten Erbgang. Das Verteilungsmuster ist asymmetrisch.
Das Krankheitsbild der HMSN III folgt ebenfalls dem autosomal-dominanten Erbgang.