Das polyzystische Ovarialsyndrom (PCO Syndrom, PCOS) ist die häufigste endokrine Störung bei Personen im gebärfähigen Alter und betrifft fast 5 bis 12 % dieser Altersgruppe. Durch Hyperandrogämie, chronische Anovulation und metabolische Erkrankung erhöht das PCOS das Risiko einer Frau* für Infertilität, Hyperplasie der Gebärmutterschleimhaut Gebärmutterschleimhaut Uterus, Cervix uteri und Tuba uterina, Endomatriumkarzinom und kardiovaskuläre Erkrankungen. Die Pathophysiologie ist nicht vollständig erforscht, aber es wird angenommen, dass eine multifaktorielle genetische Grundlage vorliegt, die eine veränderte pulsierende Freisetzung von Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH) verursacht. Bei dem polyzystischen Ovarialsyndrom kommt es zudem zu einem Anstieg von Androgenen, Östrogenen und Insulin Insulin Insulin sowie dem luteinisierenden Hormons (LH). Das Ergebnis ist eine chronische Anovulation (Ausbleiben des Eisprungs) und Hirsutismus (vermehrte Behaarung z. B. Barthaare), die das Krankheitsbild kennzeichnen. Die Diagnose ist eine Ausschlussdiagnose; daher müssen andere Ursachen für abnormale Uterusblutungen und Hirsutismus ausgeschlossen werden. Die Therapie umfasst den Versuch, den normalen Eisprung durch Gewichtsverlust, orale Kontrazeptiva und Unterstützung der Fruchtbarkeit wiederherzustellen.
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Die genauen Mechanismen zur Entstehung des PCOS sind nicht bekannt. Es wird davon ausgegangen, dass sie komplex sind und sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren umfassen. Metabolisches Syndrom Metabolisches Syndrom Metabolisches Syndrom und Adipositas Adipositas Adipositas sind häufig, aber nicht immer zusätzlich vorhanden und tragen wahrscheinlich bei einigen Patient*innen zur Pathophysiologie bei.
PCOS sollte bei jeder Person im gebärfähigen Alter mit unregelmäßiger Menstruation Menstruation Menstruationszyklus und/oder Symptomen eines Hyperandrogenismus, insbesondere bei Übergewicht oder Unfruchtbarkeit Unfruchtbarkeit Unfruchtbarkeit, vermutet werden.
Acanthosis nigricans bei PCOS:
Verdickte, dunkle Haut im Nacken, in den Achselhöhlen oder in Hautfalten kann, als Zeichen eines hohen Insulinspiegels aufgrund einer Insulinresistenz, auftreten.
PCOS ist eine Ausschlussdiagnose, daher müssen andere Ursachen von Oligo- oder Amenorrhoe Amenorrhoe Kongenitale Fehlbildungen der weiblichen Geschlechtsorgane und Hyperandrogenismus ausgeschlossen werden.
Die Diagnose erfordert zwei der drei folgenden Kriterien:
Ferriman-Gallwey-Score: ein System zur objektiven Beurteilung der Schwere des Hirsutismus
Bild von Lecturio.Hormone Hormone Endokrines System: Überblick ↑ bei PCOS | Hormone Hormone Endokrines System: Überblick ↓ bei PCOS |
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FSH: Follikelstimulierendes Hormon
HDL: Lipoproteine mit hoher Dichte
LDL: Lipoproteine niedriger Dichte
LH: Luteinisierendes Hormon
PCOS: Polyzystisches Ovarialsyndrom
SHBG: Sexualhormon-bindendes Globulin
Ultraschall eines polyzystischen Ovars:
Beachten Sie das klassische Perlenkettenzeichen in der Peripherie des Eierstocks, welches die sich anormal entwickelnden Follikel bei PCOS beweist. Polyzystische Ovarien werden bei etwa zwei Drittel der Patient*innen mit PCOS beobachtet und gehören zu den diagnostischen Rotterdam-Kriterien.
Die PCOS Therapie ist vom Kinderwunsch abhängig. Entscheidend für die Therapie ist, ob ein Kinderwunsch bei der Patientin* besteht oder nicht. Entsprechend wird hier der Fokus auf die Normalisierung der Ovarialfunktion gelegt. Ansonsten liegt das Hauptaugenmerk auf der Behandlung der Virilisierung, wie z. B. Therapie der PCOS-Akne.
Wirkung oraler Kontrazeption bei Patient*innen mit polyzytisches Ovarialsyndrom (PCOS)
Bild von Lecturio