Eine postpartale Blutung ist eine häufige und potentiell tödliche, geburtshilfliche Komplikation. Sie ist definiert als ein Blutverlust von mehr als 500 ml nach einer vaginalen Geburt und mehr als 1.000 ml nach einer Sectio. Die Uterusatonie ist mit 70-80 % die häufigste aller Ursachen. Auch Plazentaretention, Traumata oder Koagulopathien können postpartale Blutungen verursachen. Eine genaue quantitative Bestimmung des Blutverlustes, sowie eine hämodynamische Stabilisierung stehen im Vordergrund. Die konkrete Therapie hängt von der Blutungsursache ab.
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Medizin ➜
Als postpartale Blutung wird ein übermäßiger Blutverlust nach der Geburt eines Säuglings im Gestationsalter Gestationsalter Schwangerschaft: Diagnostik, mütterliche Physiologie und Routineversorgung von > 20 Wochen bezeichnet.
Die primären Ätiologien werden im angloamerikanischen Sprachgebrauch in die „4 Ts“ (Tonus, Tissue, Trauma und Thrombin) unterteilt.
Eine postpartale Blutung aufgrund einer nichttraumatischen Ätiologie tritt auf, wenn einer oder beide der primären Mechanismen, die für eine normale postpartale Hämostase erforderlich sind, gestört sind. Die zwei Hauptmechanismen sind die mechanische Hämostase und die Gerinnungsfaktoren.
Die Hauptsymptome sind starke Blutungen und/oder Anzeichen einer hämodynamischen Instabilität. Die Diagnosestellung erfolgt in der Regel klinisch.
Wirkstoff | Klasse | Verabreichung | Kontraindikationen |
---|---|---|---|
Oxytocin | Natürliches Hormon | IV, IM | Keine |
Methylergometrin | Mutterkornalkaloid | IM | Hypertonie Hypertonie Arterielle Hypertonie |
Sulproston | Prostaglandin-Analogon | IV | Bestehende kardiovaskuläre Risikofaktoren |
Misoprostol | Prostaglandin-Analogon | Oral, rektal | Keine |