Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine verzögerte psychiatrische Erkrankung, die durch überwältigenden Stress und Angstzustände nach einem lebensbedrohlichen, katastrophalen, traumatischen Ereignis gekennzeichnet ist. Das zugrundeliegende traumatische Ereignis löst bei fast jedem Menschen eine tiefe Verstörung aus. Die Symptomatik entwickelt sich innerhalb von 6 Monaten. Die Symptome dauern mehr als einen Monat an und umfassen das ungewollte Wiedererleben des Traumas in Form von Flashbacks oder Albträumen (Leitsymptom), das Entwickeln eines Vermeidungsverhaltens, Reizbarkeit, Hyperarousal sowie Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen. Die Diagnose wird anhand von diagnostischen Kriterien (ICD-10, ICD-11) gestellt. Laboruntersuchungen dienen dem Ausschluss anderer Erkrankungen oder der Einnahme von stimmungsverändernden Medikamenten. Zu den Behandlungsmöglichkeiten zählen die Psychotherapie Psychotherapie Psychotherapie ( kognitive Verhaltenstherapie Kognitive Verhaltenstherapie Psychotherapie, EMDR) und die Pharmakotherapie ( SSRIs SSRIs Serotonin-Wiederaufnahmeinhibitoren (SSRI) und ähnliche Antidepressiva sind Mittel der ersten Wahl).
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Medizin ➜
Bei der posttraumatischen Belastungsstörung handelt es sich um eine verzögerte psychiatrische Reaktion, die sich nach dem Erleben oder Miterleben eines außergewöhnlich traumatischen Ereignisses entwickelt. Dieses Ereignis würde bei fast jedem Menschen zu einer tiefen Verzweiflung oder Verstörung führen. Die Störung entsteht innerhalb von 6 Monaten nach dem Trauma und dauert mehr als einen Monat an.
Typisch für eine PTBS sind wiederholte, aufdringliche Erinnerungen und Gedanken an das Trauma (häufig ein Wiedererleben des Traumas in Form von Flashbacks, Albträumen), vegetatives Hyperarousal oder das Vermeidungsverhalten von Orten und Situationen, die mit dem Traum assoziiert werden und emotionaler Taubheit.
Ätiologie und Pathophysiologie der PTBS sind noch nicht abschließend geklärt und werden aktuell noch erforscht. Ursächlich ist jedoch ein multifaktorielle Genese. Das Trauma ist nicht als eine isolierte Ursache für die Entwicklung einer PTBS anzusehen.
Veränderungen in der Physiologie des Gehirns:
Veränderung der Funktion von Neurohormonen und Neurotransmittern:
Diagnosekriterien der PTBS laut ICD-10:
Die ICD-10 teilt 13 Symptome der PTBS in 3 Cluster ein: Symptome des Wiedererlebens, des Hyperarousals und der Vermeidung.
Kriterien zur Diagnosestellung:
Die Kriterien A bis E sind Voraussetzung für die Diagnosestellung. Zusätzlich kommt Kriterium D dazu, entweder in Form von Erinnerungslücken oder Symptomen des Hyperarousals.
Diagnosekriterien der PTBS laut ICD-11:
Die ICD-11 soll die klinische Nützlichkeit der Diagnosekriterien erhöhen. Statt 13 Symptome sind es nur noch 6 Kernsymptome, die in 3 Cluster eingeteilt werden. Pro Cluster sind zwei Symptome. Damit die Diagnose einer PTBS gestellt werden kann, muss mindestens ein Symptom aus jedem Cluster vorhanden sein.
Das traumatische Ereignis, dass zu einer PTBS führt, ist definiert als ein Ereignis oder eine Serie von Ereignissen, die sehr bedrohlich sind. Zusätzlich kommt es zu einer Beeinträchtigung in verschiedenen Lebensbereichen (sozial, familiär oder persönlich).
Symptomcluster:
Diagnosekriterien der komplexen PTBS (kPTBS) laut ICD-11:
Wenn die Diagnosekriterien einer PTBS erfüllt sind und Betroffene unter sogenannten „Schwierigkeiten in der Selbstorganisation“ leiden, kann die Diagnose einer kPTBS gestellt werden. Das traumatische Ereignis ist definiert als meist länger anhaltende oder auch wiederkehrende Traumata, aus denen Betroffene kaum fliehen können.
Symptome der „Schwierigkeiten in der Selbstorganisation“:
Die Diagnosestellung erfolgt klinisch anhand der diagnostischen Kriterien der ICD-10 bzw. ICD-11. Laboruntersuchungen oder bildgebende Untersuchungen werden zum Ausschluss anderer Erkrankungen oder zu Forschungszwecken durchgeführt.