Reaktive Arthritis ist eine autoimmune, seronegative Spondyloarthritis, die als Reaktion auf eine vorangegangene gastrointestinale (GI) oder urogenitale bakterielle Infektion auftritt. Die Pathophysiologie dieser Erkrankung ist unklar, aber ein signifikanter Anteil der Betroffenen ist HLA-B27-positiv. Die Krankheit manifestiert sich als asymmetrische Oligoarthritis (insbesondere der großen Gelenke der unteren Extremitäten), Enthesopathie, Daktylitis und/oder Sakroiliitis. Auch okuläre, mukokutane, GI-, urogenitale und kardiale Manifestationen können auftreten. Die Diagnose wird klinisch gestellt, eine umfassende Differenzialdiagnostik sollte allerdings erfolgen. Zur Therapie gehört die Kontrolle der Symptome, typischerweise mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSARs). Aktive Infektionen sollten behandelt werden, insbesondere Chlamydia trachomatis.
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Lernleitfaden
Medizin ➜
Die reaktive Arthritis (ReA) ist eine autoimmune, postinfektiöse, seronegative Spondyloarthritis.
Die Gruppe der seronegativen Arthropathien kann man sich mit dem englischen Akronym „ PAIR“ gut merken.
Der Beginn ist akut und setzt mit einer Latenzzeit von 2–6 Wochen nach einer auslösenden Infektion ein.
Periphere Arthritis:
Enthesopathie (Enthesis):
Tendinitis und Periostitis:
Daktylitis:
Sakroiliitis:
Okular:
Urogenitaltrakt:
Schleimhaut:
GI:
Herz:
Das klassische Vollbild der ReA wird bei einer Ausprägung von 3 oder 4 Hauptsymptomen wird als Reiter-Syndrom (Reiter-Trias oder -Tetrade) bezeichnet und ist lediglich bei etwa 30% der Patient*innen mit ReA anzutreffen:
“Can’t pee, can’t see, can’t climb a tree.”
Reaktive Arthritis ist eine klinische Diagnose basierend auf:
Synovialflüssigkeitsanalyse:
Laborbefunde:
Röntgenbilder der betroffenen Gelenke:
Die Symptome der ReA klingen in der Regel innerhalb von 3–4 Monaten ab, aber verlängerte oder wiederkehrende Symptome können bei bis zu 50 % der Patient*innen auftreten. 80 % der Fälle heilen nach 12 Monaten vollständig aus.
Akute ReA (Dauer< 6 Monate):
Chronische ReA (Dauer > 6 Monate):
Okular:
Schleimhaut: